Dominic Thiem
AP/Mark Schiefelbein
Australian Open

Thiem gegen Popyrin klarer Favorit

Nach dem kräfte- und nervenraubenden Auftaktmatch gegen Benoit Paire steht Dominic Thiem am Donnerstag (nicht vor 8.00 Uhr MEZ) bei den Australian Open eine vermeintlich einfachere Aufgabe bevor. Der als Nummer sieben gesetzte Niederösterreicher trifft in der zweiten Runde auf Alexei Popyrin.

Thiem hat gegen den Australier noch nie gespielt und kennt ihn nur von einem gemeinsamen Training vor zwei Jahren in Roland Garros. Damals hatte Popyrin bei den French Open den Junioren-Titel geholt.

Nun steht der 19-Jährige dank einer Wildcard in Melbourne im Hauptbewerb und hat sein erstes Match gegen den Deutschen Mischa Zverev in drei Sätzen gewonnen. „Ich habe ihn heute ein bisserl gesehen (gegen Zverev, Anm.). Es ist immer interessant, gegen einen Jungen zu spielen, der sicher einmal sehr gut wird“, sagte Thiem, der vor dem Match in der Melbourne Arena noch ein paar Videos studieren und sich bei anderen Spielern erkundigen wollte.

Alexei Popyrin
APA/AFP/David Moir
Popyrin hat in der ersten Runde schon einmal eine Talentprobe abgelegt

Erkämpfter Auftaktsieg bringt Selbstvertrauen

Einen Nachteil im langen, nächtlichen Fünfsatzmatch gegen Paire sieht Thiem übrigens nicht. Allerdings hat er zur Regeneration etwas weniger Zeit als üblich. „Ich habe ein wirklich hartes Match gegen Benoit erwartet, aber natürlich habe ich nicht erwartet, dass wir erst um 2.00 Uhr früh fertig werden“, sagte Thiem. Der elffache Turniersieger zieht aus dem Sieg über die volle Distanz aber auch Selbstvertrauen, immerhin hatte er ja auch schon einige bittere Fünfsatzniederlagen einstecken müssen. Vom letzten Major 2018 ist der Marathon gegen Rafael Nadal im Viertelfinale der US Open (6:7 im fünften Satz) noch vielen in Erinnerung.

Thiem in Runde zwei Favorit

Bei den Australian Open geht Dominic Thiem am Donnerstag als klarer Favorit in sein Zweitrundenspiel gegen Alexei Popyrin.

„Sicher gibt es mir Selbstvertrauen. Vielleicht ist es so sogar ein bisserl besser, als wenn ich das Match in drei Sätzen gewonnen hätte“, sagte Thiem über die Partie gegen Paire. Auch im Vorjahr habe er in Runde zwei gegen Denis Kudla (USA) ein ähnliches Erlebnis gehabt. Damals war er mit einem Dreisatzsieg in die Australian Open gestartet und gegen Kudla mit 0:2-Sätzen im Rückstand gelegen. „Da habe ich die Problemchen in der zweiten Runde gehabt. Das habe ich nun alles gehabt und ganz gut gelöst. Ich hoffe, dass mir das einen Schub gibt und ich in der nächsten Runde besser reingehe“, sagte Thiem.

Bekannte Probleme zu Turnierbeginn

Die Verkrampfung gerade zu Turnierbeginn ist bei Thiem nichts Neues, er benötigt immer einige Matches, ehe er sich „freispielt“. „Mir hat die Lockerheit gefehlt, das ist mir dann ein bisserl auf den Kopf gefallen“, blickte er noch einmal auf sein insgesamt zwölftes Fünfsatzmatch (nunmehr mit einer 6:6-Bilanz) zurück. Das späte Ende störte ihn aber nicht sonderlich, schließlich habe er damit schon Erfahrung. „Es ist schon spät, das ist klar“, sagte er lachend, „aber 2017 in Madrid und 2016 in Rio und Acapulco habe ich es ähnlich gehabt. Da bin ich nie vor 4.00 Uhr ins Bett.“