Bild zeigt jubelnde Admira Spieler.
GEPA/Mario Kneisl
Bundesliga

Admira setzt sich an die Spitze

Zweimal VAR-Intervention, zweimal Ausschluss gegen Austria Klagenfurt: Beim gelungenen Heimdebüt von Andreas Herzog als Trainer von FC Flyeralarm Admira spielte am Samstag in der zweiten Runde der Admira Bundesliga der Video Assistent Referee entscheidend mit. Klagenfurt hält damit nach zwei Runden bereits bei drei roten Karten.

Die Admira siegte gegen neun Klagenfurter dank Toren von Stephan Zwierschitz (67.), Onurhan Babuscu (71., 77.) und Emanuel Aiwu (92.) mit 4:0 (0:0). Kosmas Gkezos (12.) und Nicolas Wimmer (39.) flogen beim Aufsteiger jeweils nach Rückmeldungen aus dem VAR-Raum vom Platz.

Die Kärntner warten damit weiter auf den ersten Sieg seit dem Aufstieg, das Trainerduell der Erzrapidler Herzog (52) gegen Peter Pacult (61) ging an den Neo-Coach in der Südstadt. Die Admira baute ihre Heim-Erfolgsserie gegen Klagenfurt in der Bundesliga auf 10-2-1 aus. In der kommenden Woche gastiert die Admira in Ried, die Austria empfängt TSV Egger Glas Hartberg.

Admira besiegt neun Klagenfurter

Nach zwei Ausschlüssen gegen die Gäste feiert die Mannschaft von Andreas Herzog den ersten Saisonsieg.

Tritt auf den Knöchel bringt erstes Rot

Vor 1.637 Zuschauern in Maria Enzersdorf peilten beide Teams nach einer Punkteteilung zum Auftakt den ersten Saisonsieg an. Die Partie hatte aber kaum Fahrt aufgenommen, da war sie für Gkezos schon wieder vorbei.

Der Austria-Kapitän stieg Marlon Mustapha im Mittelkreis mit offener Sohle auf den Knöchel, Schiedsrichter Stefan Ebner zeigte dem Abwehrchef nach dem Eingriff des Video Assistent Referee (VAR) knapp drei Minuten später glatt Rot. Zunächst hatte Gkezos die Gelbe Karte gesehen.

Nächstes Rot-Foul an Mustapha

Die Admira war im Anschluss bemüht, jedoch nur selten so gefährlich wie in Minute 16: Ein langer hoher Ball rutschte bis zu Dominik Starkl durch, der bei freier Schussbahn rechts am Tor von Philipp Menzel vorbei zielte (16.). Erst Mustapha strahlte gegen Ende der ersten Hälfte wieder Gefahr aus. Einen Schuss der Mainz-Leihgabe lenkte Cvetko gerade noch über das Tor (34.).

Fünf Minuten später konnte Nicolas Wimmer den durchbrechenden Mustapha nur mit einem Foul stoppen. Ebner zückte Gelb und korrigierte sich nach Absprache mit den VAR-Kollegen in Wien-Meidling und Studium der TV-Bilder erneut selbst. Die Austria war ab der 39. Minute nur noch zu neunt, nach drei Spielhälften im Oberhaus flogen schon drei Kärntner Spieler vom Platz.

Aufregung bei Klagenfurt

Die Austria-Bank schäumte, Wortgefechte und Gelbe Karten gegen die Betreuerriege waren die Folge. Immerhin: Der Aufsteiger rettete das 0:0 problemlos in die Halbzeitpause und stimmte sich auf den kommenden Abwehrkampf ein.

Starkl nutzte auch seine zweite Topchance nicht, jagte den Ball auf Elferhöhe mit Rücklage weit über das Tor (49.) und wurde nach knapp einer Stunde von Joseph Ganda ersetzt. Weiter tat sich wenig, bis Kerschbaum in der 62. Minute aus kurzer Distanz eine weitere Tormöglichkeit vergab.

Admira bricht den Widerstand

Wenig später stellte Zwierschitz auf 1:0. Gegen den platzierten Flachschuss des Austria-Rückkehrers war Philip Menzel im Klagenfurter Tor, der kaum einen Ball zu halten hatte, machtlos. Der Widerstand war gebrochen, Babuscu verwertete eine unzureichende Kärntner Klärung zum 2:0 (70.) und schlenzte den Ball zum 3:0-Endstand ins lange, rechte Eck (77.).

Es waren die ersten beiden Bundesliga-Treffer für den 17-Jährigen. Ein solcher blieb Mustapha verwehrt, sein Tor zählte wegen Abseits nicht (79.). In der Nachspielzeit erzielte Aiwu per Kopf nach einem Corner noch den Treffer zum klaren 4:0-Sieg.

Stimmen zum Spiel:

Andreas Herzog (Admira-Trainer): „Es war ein verdienter und wichtiger Sieg, aber wir müssen das trotzdem richtig einschätzen: Man hat gesehen, dass wir uns selbst mit zwei Mann mehr schwergetan haben. 70 Minuten mit zwei Mann mehr, es war klar, dass die Klagenfurter irgendwann wegbrechen. Wir haben gesagt: Wir müssen das Tempo hochhalten. Wir haben eine junge Mannschaft und müssen knallhart weiterarbeiten – fördern, fordern und auch in den Hintern treten.“

Peter Pacult (Klagenfurt-Trainer): „Ich möchte mich gar nicht dazu (zu den Ausschlüssen, Anm.) äußern, weil ich möchte nächste Woche gegen Hartberg auf der Trainerbank sitzen. Nach der ersten Roten Karte ist unser ganzer Matchplan über den Haufen geworfen worden. Bei der zweiten Roten Karte: Wenn man schon VAR macht, dann sollte man sich auch die Szene auf der Mittelauflage anschauen, dann passiert die zweite Rote Karte wahrscheinlich nicht. So wie es gelaufen ist, war nicht mehr drin. Wir werden das Spiel nicht großartig analysieren. Das ist aus meiner Sicht verlorene Zeit. Tausende Wege führen nach Rom und unserer lautet: Das ansprechen und dann Vorbereitung auf das Hartberg-Spiel.“

Admiral Bundesliga, zweite Runde

Samstag:

Admira – Klagenfurt 4:0 (0:0)

Maria Enzersdorf, BSFZ Arena, 1.637 Zuschauer, SR Ebner

Torfolge:
1:0 (67.) Zwierschitz
2:0 (71.) Babuscu
3:0 (77.) Babuscu
4:0 (92.) Aiwu

Admira: Leitner – Aiwu, Datkovic (45.+5 Babuscu), Bauer – Zwierschitz (74. Auer), Kerschbaum, Malicsek (74. Vorsager), Lukacevic – Starkl (59. Ganda), Mustapha, Kronberger (59. Ristanic)

Klagenfurt: Menzel – Paul (53. Hütter), Gkezos, Mahrer, Wimmer – Gemicibasi – Timossi Andersson (78. Maciejewski), Cvetko, Greil (78. Markelic) , Amanda (42. Jaritz) – Pink

Rote Karten: Gkezos (12./Foul), Wimmer (39./Verhinderung einer Torchance)

Gelbe Karten: Mustapha, Zwierschitz, Kerschbaum bzw. Pink

Die Besten: Babuscu, Lukacevic, Zwierschitz bzw. keiner