Dejan Petrovic (Rapid) und Luca Kronberger (Admira)
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Bundesliga

Heimschlappe für Rapid gegen Admira

Andreas Herzog hat Rapid die Generalprobe vor dem Start in die Europa-League-Gruppenphase ordentlich vermasselt. Mit der Admira feierte der seit Freitag 53-jährige Coach der Südstädter im Allianz Stadion einen knappen 2:1-Erfolg. Damit zogen die Niederösterreicher in der Tabelle nach der siebenten Runde der Admiral Bundesliga nach Punkten mit den Hütteldorfern gleich. Während die Herzog-Truppe als Fünfter über dem Plansoll ist, hinken die Wiener als Achter den Erwartungen hinterher.

Der Rückstand auf Leader Salzburg beträgt mittlerweile 13 Punkte. Ein schöner Freistoßtreffer von Srdjan Grahovac (45.) war zu wenig, um den dritten Saisonsieg mitzunehmen. Auch Roman Kerschbaum (51.) glänzte als Freistoß-Schütze und Stephan Zwierschitz (84.) versetzte den Hausherren den Todesstoß. Die verabsäumten es, sich vor dem Donnerstag-Duell mit dem belgischen Club Genk im Allianz Stadion weiteres Selbstvertrauen zu holen, kassierten nach vier ungeschlagenen Pflichtspielen wieder einmal eine Niederlage.

Nach dem 1:1 im Wiener Derby bei der Austria und anschließender Länderspielpause kehrte Stammgoalie Richard Strebinger ins Rapid-Tor zurück. Thorsten Schick verteidigte rechts anstelle des kranken Filip Stojkovic. Wie der etatmäßige Rechtsverteidiger fehlte auch der am Fuß verletzte Robert Ljubicic, der durch Dejan Petrovic ersetzt wurde. Bei der Admira gab es im Vergleich zum 1:1 gegen Sturm Graz nur eine Änderung, Sebastian Bauer begann in der Innenverteidigung für Matthias Ostrzolek.

Heimschlappe für Rapid gegen Admira

Andreas Herzog feierte mit seiner Admira einen sensationellen 2:1-Erfolg über Rapid in der Allianz Arena. Die Hütteldorfer rutschen in der Tabelle damit auf Platz acht ab.

Die Wiener hatten vor 16.600 Zuschauern mehr vom Spiel, hatten aber gegen die aggressiven und laufstarken Südstädter Probleme. Wenn es gefährlich wurde, dann meist aus Standardsituationen oder durch Weitschüsse, wie jenem von Marco Grüll, bei dem die Innenstange für die Gäste rettete (18.).

Drei Minuten später setzte Ercan Kara einen Kopfball daneben. Die Admiraner standen nicht nur hinten drinnen und wurden selbst in der ersten halben Stunde auch zweimal gefährlich. Ein Mustapha-Kopfball ging drüber (17.), zudem konnte Strebinger einen Lukacevic-Schuss zur Ecke abwehren (29.).

Geniestreich von Grahovac

Ein Geniestreich von Grahovac sorgte unmittelbar vor dem Pausenpfiff doch noch für kollektiven Hütteldorfer Jubel. Der 28-jährige Bosnier traf aus 18 Metern über die Mauer und via Lattenunterkante ins Eck.

Die Admiraner steckten den Rückschlag gut weg, gleich nach Wiederbeginn hatte der Ex-Rapidler Dominik Starkl zwei gute Aktionen. Zuerst setzte er den Ball drüber (47.), dann holte er rund 20 Meter vor dem Tor einen Freistoß heraus. Kerschbaum nahm sich an Grahovac ein Beispiel und beförderte das Leder in ähnlicher Art ins Gehäuse.

Später Siegestreffer

Die Spannung blieb dadurch voll erhalten, auch wenn die Gäste durchaus weiter mutig auftraten, war Rapid vorerst näher dran am Sieg. Ein Grüll-Kopfball landete an der Latte (56.), Kara kam aus schwierigem Winkel nach Schick-Flanke nicht richtig zum Abschluss (71.). Auch Schick verfehlte das Tor (81.). Die Admiraner waren hingegen Meister der Effizienz. Nach einem Corner und Ganda-Schuss wurde der Ball von Maximilian Ullmann zu Zwierschitz abgelenkt, der aus kürzester Distanz vollendete. Der Treffer wurde nach langem VAR-Studium zurecht anerkannt.

Andreas Herzog (Admira) jubelt mit Spielern
GEPA/Philipp Brem
Admira-Coach Herzog feierte gegen seinen „Herzensclub“ einen Prestigesieg

Damit machte er Herzog nachträglich das schönste Geburtstagsgeschenk, der behielt im Trainer-Duell zweier Mitglieder von Rapids Jahrhundertteam überraschend die Oberhand. Nach dem 1:1 gegen Sturm punktete man neuerlich gegen einen höher eingeschätzten Gegner und beendete eine Serie von vier sieglosen Spielen. Gegen Rapid war es der erste Erfolg nach neun Niederlagen. Für Rapid gab es von den Rängen bei der Verabschiedung Pfiffe.

Stimmen zum Spiel:

Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): „Wir waren in der ersten Halbzeit klar die bessere Mannschaft, hatten die eine oder andere Chance und sind verdient in Führung gegangen. Nach der Pause wollten wir aufs zweite Tor spielen und da ist der Ausgleich durch eine Standardsituation passiert. Wir haben dann kurz ein bisschen Probleme gehabt, danach aber Möglichkeiten auf das 2:1, die wir vergeben haben. Da liegt der Hund drinnen, wir sind nicht so fokussiert, so zielstrebig wie im letzten Jahr. Das ist der einzige Grund, warum wir das Spiel nicht gewonnen und dann auch noch verloren haben. Im Fußball ist es so, dass nicht die bessere Mannschaft immer als Sieger vom Platz gehen muss.“

Andreas Herzog (Admira-Trainer): „Wenn man bei Rapid auswärts gewinnt, muss man überglücklich sein. Ich war mit der spielerischen Leistung nicht zufrieden, weil wir viele Fehler in der Vorwärtsbewegung mit viel Laufarbeit ausbessern mussten. Aber die Mannschaft hat mit unheimlicher Leidenschaft und Energie gefightet und das ist es manchmal so, dass man das Quäntchen Glück auch erzwingen kann. Der Sieg ist fantastisch. Es ist wichtig, dass wir gesehen haben, dass wir gegen einen richtig starken Gegner auswärts bestehen können. Es ist schon immer eine besondere Geschichte, wenn du gegen einen vermeintlich besseren Gegner, bei dem du auch noch dazu selber gespielt hast, gewinnen kannst.“

Admiral Bundesliga, siebente Runde

Samstag:

Rapid – Admira 1:2 (1:0)

Wien, Allianz Stadion, 16.600 Zuschauer, SR Ebner

Torfolge:
1:0 Grahovac (45./Freistoß)
1:1 Kerschbaum (51./Freistoß)
1:2 Zwierschitz (84.)

Rapid: Strebinger – Schick, Greiml, Hofmann, Ullmann – Grahovac, Petrovic – Arase (87./Kitagawa), Fountas (78./Knasmüllner), Grüll – Kara

Admira: Leitner – Zwierschitz, Brugger, Bauer, Lukacevic (46./Ostrzolek) – L. Malicsek – Kerschbaum, Babuscu, (67./Ebner) Kronberger (78./Vorsager) – Mustapha (46./Ganda), Starkl (78./Hausjell)

Gelbe Karten: Greiml, Schick, Arase bzw. Malicsek, Mustapha, Lukacevic, Vorsager, Kerschbaum

Die Besten: Grüll, Grahovac, Schick bzw. Starkl, Malicsek, Kerschbaum