Dominic Thiem
GEPA/Patrick Steiner
US Open

Thiem scheitert an Carreno Busta

Dominic Thiem ist in der ersten Runde der US Open am Montag trotz beherzter Leistung und harter Gegenwehr ausgeschieden. Zwei Jahre nach seinem Triumph beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres musste sich der 28-jährige Niederösterreicher dem Spanier Pablo Carreno Busta, der Nummer zwölf des Turniers, nach 3:20 Stunden mit 5:7 1:6 7:5 3:6 geschlagen geben.

Carreno Busta (Weltranglisten-15.) prolongierte damit seinen Erfolgslauf, während Thiem nach seiner langen Verletzungspause einem Erfolgserlebnis auf höchstem Niveau hinterherrennt. Der Spanier hatte mit dem Triumph beim Masters-1000-Turnier in Montreal vor Kurzem den bisher größten Erfolg seiner Karriere gefeiert – im Head-to-Head mit Thiem, im ATP-Ranking als früherer Dritter nur noch auf Platz 211, verkürzte er durch den Auftaktsieg in New York auf 1:7.

An seine Leistungen beim US-Open-Triumph vor zwei Jahren erinnerte er bei seiner Rückkehr nach Flushing Meadows vor allem zu Beginn der Partie und im dritten Satz. Gleich im ersten Game erkämpfte er einen Breakball und verwertete ihn mit einem Vorhandwinner. Thiem hielt den Vorsprung zunächst dank präziser, langer Schläge. Die erste Chance zum Rebreak von Carreno Busta wehrte Thiem mit einem Ass ab, mit einem weiteren stellte er auf 3:1.

Dominic Thiem
GEPA/Patrick Steiner
Thiem legte einen guten Start hin, vermochte das Niveau aber nicht zu halten

Spannung auf hohem Niveau

Der Spanier legte nach. Gleich drei Breakchancen hintereinander beim Stand von 4:3 aus seiner Sicht musste und konnte Thiem noch abwehren, die vierte ließ sich Carreno Busta nicht nehmen und glich aus. Mit eigenem Aufschlag ging der 31-Jährige erstmals in diesem Spiel in Führung. Thiem servierte nun gegen den Satzverlust, wehrte unter Druck zwei Satzbälle ab und stellte auf 5:5.

Das zahlreiche Publikum auf den Rängen des Court 17 applaudierte begeistert, an Spannung war die Partie in diesem Moment nicht zu überbieten. Bei 5:6 schlug Thiem erneut gegen den Satzverlust auf. Mit Serviceproblemen und in der Folge einem Vorhandfehler verhalf er Carreno Busta zum dritten Satzball, den er nützte. Nach einer Stunde und fünf Minuten war der erste Durchgang vorbei.

Pablo Carreno Busta
Reuters/USA Today Sports/Jerry Lai
Carreno Busta kämpfte sich im ersten Satz zurück, im zweiten drehte er auf

Im zweiten ging es schneller. Carreno Busta war im Spiel angekommen und zog nach zwei Breakchancen auf 2:0 davon. Mit einem Ass holte er das folgende, eigene Servicegame zu null. 24:9 lag Thiem dafür bei unerzwungenen Fehlern voran. Fünf Doppelfehler verbuchte er bis zu diesem Zeitpunkt, keinen Carreno Busta, der ein Break nachlegte und auf 4:0 stellte. Immerhin ein Game gönnte der Spanier seinem Kontrahenten im zweiten Satz (35 Minuten).

Unerwartetes Comeback

Thiems Gegenwehr war trotzdem nicht gebrochen, Carreno Busta letztlich aber nicht zu stoppen. Mit seinem zweiten Break in diesem Match stellte Thiem im dritten Satz sogar überraschend auf 2:0 und 3:0. Break und Rebreak folgten. Thiem blieb am Drücker, näherte sich dem ersten Satzgewinn, ehe der Faden vorübergehend riss. Carreno Busta glich auf 5:5 aus. Mit dem dritten Break riss Thiem den Satz aber an sich.

Das Comeback war gelungen, würde er die Partie noch drehen? Thiem nahm den Schwung zunächst mit, Konstanz blieb er weiter schuldig. Geniale Schläge und unnötige Fehler wechselten einander ab. Bei 2:2 ermöglichte Thiem dem Spanier nach genau drei Stunden zwei Breakchancen, die zweite nützte er. Dem waren zwei Vorhandfehler Thiems vorangegangen – die Vorentscheidung zugunsten Carreno Bustas. Nach dem zweiten Matchball war die Partie beendet.

Thiem hatte nach seiner langwierigen Handgelenksverletzung eine Wildcard für das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres erhalten, nachdem er bei den French Open in Paris in Runde eins gegen den Bolivianer Hugo Dellien sang- und klanglos ausgeschieden war. Die Australian Open zu Beginn des Jahres hatte Thiem ebenso ausgelassen wie das Rasenturnier in Wimbledon im Juli.