Mika Vermeulen (AUT)
GEPA/Matic Klansek
Langlaufen

Vermeulen zeigt bei Olympiadebüt auf

Am Tag nach Olympiabronze durch Teresa Stadlober hat Österreichs einziger männlicher Langläufer bei den Olympischen Winterspielen in Peking ein glänzendes Debüt gefeiert. Mika Vermeulen landete am Sonntag im Skiathlon (15 km klassisch, 15 km Skating) auf dem starken 16. Rang. Auf Olympiasieger Alexander Bolschunow aus Russland fehlten ihm 4:30,2 Minuten. Bolschunow kam nach 1:16:09,8 Stunden vor Landsmann Denis Spizow (+1:11,0 Min.) und Iivo Niskanen (FIN/+2:00,2) ins Ziel.

Bis zur Halbzeit und kurz vor dem Skiwechsel hielt sich Vermeulen konstant in den Top 20, danach war er für das Livetiming unsichtbar. Vermeulen war aber nicht ausgeschieden, sondern hatte offenbar Probleme mit dem Transponder. Er hielt sich aber weiter ausgezeichnet und in den Top 20. Der 22-jährige Steirer hat mit den 15 km klassisch am 24. Februar noch einen zweiten Bewerb auf dem Programm.

„Es war brutal hart, aber ich bin so glücklich. Die Teri (Stadlober, Anm.) hat gezeigt, was alles möglich ist. Ich muss aber wirklich sagen, es war das härteste Rennen in meinem Leben“, sagte der 22-Jährige im ORF.

Alexander Bolschunow (ROC) jubelt beim Zieleinlauf
APA/AFP/Tobias Schwarz
Souveränerer Sieger: Alexander Bolschunow kürte sich in China zum Olympiasieger im Skiathlon

Fraglos wird Vermeulen sein bisher bestes Abschneiden in einem Rennen der Elite einen Schub geben. „Dass ich doch schon den Inhalt habe, obwohl ich noch relativ jung bin, dass ich da am 30er schon voll bis zum Schluss mithalten kann, gibt mir brutal viel Selbstvertrauen.“ Im Finish distanzierte er auch den Briten Andrew Musgrave, seinen Trainingspartner. „Im Sommer ist er mir auch nicht davongelaufen.“

„Habe gewusst, was ich draufhabe“

Obwohl ihm das sonst fremd ist, sei er diesmal vor dem Start nervös gewesen. „Aber es wäre auch komisch, wenn es bei Olympia nicht so wäre.“ Sein Ziel sei gewesen, wegen des Windes nie alleine zu laufen. „Da muss man dann vielleicht ein Alzerl mehr investieren, auch wenn es dann noch mehr kostet in dem Moment. Aber alleine laufen ist da tödlich“, meinte der Wahlnorweger. Sonst heißt es, im Skiathlon gut aufzupassen. „Man reagiert einfach, und heute habe ich gut reagiert.“

Vermeulen jubelt über Platz 16

Der 22-jährige Olympiadebütant im ORF-Interview nach dem Skiathlon.

Das Ergebnis sei „traumhaft. Ich habe aber gewusst, was ich draufhabe, das habe ich abrufen können. Es ist auch eine Bestätigung vom ganzen Jahr, vom Sommer. Ich weiß, ich kann die Leute fordern. Und wenn das im Wettkampf auch gelingt, bei den Olympischen Spielen noch dazu, dann ist das schon schön.“ Dass er sogar den großen Johannes Hösflot Kläbo (30./+9:06,0) distanziert hat, wollte Vermeulen nicht überbewerten. Der sei sicher ganz auf den Sprint fokussiert.

Nächste Spiele schon im Kopf

Die Leistung von Stadlober habe dem gebürtigen Niederländer nicht unbedingt mehr Antrieb gegeben, habe ihm aber etwas anderes klargemacht. „Es hat sich gezeigt, dass wir als Österreicher genauso um die Medaillen mittun. Und die Teri macht dann auch dann noch die Medaille“, sagte Vermeulen zur APA. „Bei den nächsten Spielen weiß man dann auch ganz genau, was das Ziel bei mir ist.“

Vermeulens Rückstand auf Bolschunow betrug 4:30,2 Min. Der 25-jährige Solotriumphator war nach neun Rennminuten zu Sturz gekommen, um sich bald danach an der Spitze wiederzufinden. Gemeinsam mit Niskanen bildete er ein Führungsduo, Spizow kam im Skating-Teil auf. Bolschunow hatte im Vorjahr auch den WM-Titel in diesem Bewerb geholt. Der norwegische Olympiasieger von 2018, Simen Hegstad Krüger, fehlte coronavirusbedingt.

Skiathlon (je 15 km klassisch und Skating):
1. Alexander Bolschunow ROC 1:16:09,8
2. Denis Spizow ROC + 1:11,0
3. Iivo Niskanen FIN 2:00,2
4. Hans Christer Holund NOR 2:30,9
5. Paal Goldberg NOR 2:52,5
6. William Poromaa SWE 2:53,9
7. Perttu Hyvarinen FIN 3:12,6
8. Francesco de Fabiani ITA 3:37,8
9. Artem Malzew ROC 3:54,8
10. Clement Parisse FRA 3:57,2
16. Mika Vermeulen AUT 4:30,2