Biathlet Simon Eder
GEPA/Patrick Steiner
Biathlon

Scharfschützen im Einzel im Vorteil

Auf Österreichs Biathlon-Männer wartet am Dienstag (9.30 Uhr MEZ, live in ORF1) ihr erstes Einzel-Rennen bei den olympischen Winterspielen von Peking. Auf den 20 Kilometern dürfen sich vor allem die starken Schützen einiges ausrechnen. Cheftrainer Ricco Groß schickt die Besetzung Simon Eder, Felix Leitner, David Komatz und Harald Lemmerer ins Rennen.

Vor vier Jahren holte Dominik Landertinger mit Bronze die einzige Medaille der Biathleten in Pyeongchang. Die Mixed-Staffel wurde mit Platz zehn zwar verpatzt, für den Tiroler Leitner war der Einstand mit nur einem Fehlschuss auf der windanfälligen Anlage aber ein guter. „Bei der Mixed-Staffel habe ich gesehen, dass ich mit dem Schießstand echt gut zusammenkomme, und das möchte ich im Einzel-Wettkampf weiterführen“, sagte Leitner.

Auf der Strecke zähle für ihn „umso härter, umso besser, weil ich ein leichter Athlet bin, da habe ich sicher ein paar Vorteile zu etwas schwereren Athleten“, so Leitner, der sich im Vorfeld bei einem Höhentrainingslager auf die Verhältnisse auf über 1.600 Höhenmetern vorbereitet hat. Beim Einzel könne immer alles passieren. „Solange man gut schießt.“

Biathleten am Schießstand während starken Windes
GEPA/Joel Marklund
Die Biathleten haben am Schießstand mit den Elementen zu kämpfen

Der Wind als „Feind“ des Schützen

Ein Fehler wird hier direkt mit einer Strafminute geahndet und kann nicht so einfach in der Loipe kompensiert werden – anders als etwa die Strafrunde bei den anderen Wettkämpfen. Eder könnte als ausgezeichneter Schütze prinzipiell davon profitieren. Die Anlage ist aber windanfällig. „Das taugt mir natürlich überhaupt nicht. Der Wind ist der Feind von einem schnellen Schützen“, sagte der 38-jährige Routinier. Er war vor vier Jahren Elfter und als bester Österreicher bei der WM 2021 in Pokljuka Siebenter geworden.

Harald Lemmerer freut sich auf sein Olympiadebüt: „Ich habe versucht, die ganze Stimmung hier im Athletendorf aufzusaugen.“ Der Steirer erwartet ein beinhartes Rennen. „Die Verhältnisse sind richtig hart – der Wind, die Kälte, der stumpfe Schnee. Aber es ist zugleich auch eine Chance für jeden, dass man hier seine Leistung zeigt.“

Laut Cheftrainer Groß darf sein Quartett „relativ optimistisch“ in das Einzel-Rennen starten. Das Trainerteam versuche, „die Athleten immer so zu briefen, dass nur Schüsse abgegeben werden, wo man sich sicher sein kann, dass es auch ein Treffer werden kann“, so der Deutsche. „Wenn man da am Schießstand glänzen kann, hat man sicherlich eine Grundlage gelegt in Verbindung mit einem guten Lauf, dass man dementsprechend auch ein Topresultat herauslaufen kann.“