Manuel Fettner und Stefan Kraft
GEPA/Matic Klansek
Skispringen

„Teamspirit“ soll zum Erfolg führen

Österreichs Skispringer wollen im Team-Bewerb bei den Olympischen Spielen am Montag (12.00 Uhr MEZ, live in ORF1) zurück auf das Stockerl. Platz vier vor vier Jahren in Pyeongchang war nach zuvor drei Medaillen in Folge eine herbe Enttäuschung, die sich nun in China nicht wiederholen soll. Helfen soll dabei der von Cheftrainer Andreas Widhölzl beschworene „Teamspirit“.

Nach dem durchwachsenen Abschneiden auf der Großschanze mit Platz sieben durch Manuel Fettner als bester Platzierung hält man sich mit Prognosen aber zurück. Vieles kann, wenig muss sein, ist die unter Widhölzl auch in Peking praktizierte Devise nach außen. Man könne und wolle „vorne mitmischen“, hieß es aus der Mannschaft vor dem letzten Bewerb.

„Es kann alles passieren, wir haben sicher Medaillenchancen. Du kannst aber auch gut springen und Vierter werden“, sagte Stefan Kraft und nannte die starken Slowenen, Norwegen, Deutschland und Japan als direkte Konkurrenten. Österreichs Quartett bilden neben Kraft der Normalschanzen-Silbermedaillengewinner Manuel Fettner, Jan Hörl und Daniel Huber. Youngster Daniel Tschofenig blieb in den vier möglichen Bewerben jeweils nur die Reservistenrolle.

Stefan Kraft
GEPA/Matic Klansek
Kraft und Co. hoffen auf einen erfreulichen Abschluss der Skisprung-Bewerbe

Mehrere Nationen „gut aufgestellt“

„Wir sind richtig gut aufgestellt. Aber es sind mindestens fünf, sechs Nationen noch da, die auch richtig gut aufgestellt sind“, sagte Fettner. „Es wird ein extremer ‚Battle‘ werden, wenn wir eine Medaille holen wollen.“ Der Tiroler freut sich auf das Team-Erlebnis, das so schön sei, weil die Last auf viele Schultern verteilt ist. „Ich hatte in der Vergangenheit relativ selten das Gefühl, dass das, was ich im Moment draufhatte, auch ausreicht, um aufs Stockerl zu springen. Da habe ich mich oft viel wohler gefühlt im Team und dort meine besten Sprünge ausgepackt.“

Während Hörl auf der Großschanze mit Platz neun laut eigenen Angaben einen „riesengroßen Schritt in eine positive Richtung“ gemacht hat, rätselte sein Salzburger Landsmann Huber über Rang 20. Es hieß, den Fokus im Eiltempo zurechtzurücken: „Jetzt steige ich hier in den Lift ein und oben aus und dann konzentriere ich mich schon wieder auf morgen.“

„Wir haben einen guten Teamspirit“

Widhölzl traut seinen Springern auf jeden Fall eine starke Vorstellung zu. „Im Team-Bewerb sind sie nicht ganz so im Tunnel drin, sie sind offener und der Teamspirit kommt mehr zum Tragen. Und wir haben einen guten Teamspirit in der Mannschaft.“ Von Platz eins bis fünf hält der Cheftrainer alle Platzierungen für seine Mannschaft möglich. „Voraussetzen kann man eine Medaille nicht, dafür sind zu viele gute Nationen am Start.“

In Südkorea war vor vier Jahren in der Besetzung Kraft, Fettner, Gregor Schlierenzauer und Michael Hayböck nur „Blech“ drinnen gewesen. Mit dem Respektabstand von 94 Punkten auf den Dritten Polen landete Österreichs Quartett zum erst dritten Mal im seit 1988 ausgetragenen Team-Bewerb außerhalb der Olympiamedaillenränge. Gold ging in Pyeongchang an Norwegen vor Deutschland.

Vor dem jetzigen Team-Bewerb soll das Ergebnis auf der Großschanze laut Widhölzl schnell abgehakt werden. „Man darf sich nicht zu lange mit dem aufhalten, in zwei Tagen haben wir einen Team-Bewerb“, hatte der Tiroler am Samstag gesagt. „Da möchten wir wieder gut sein und haben auch eine Chance, vorne mitzumischen.“ Es geht um die siebente Medaille für Österreich in diesem Olympiabewerb. Mit je zwei in Gold, Silber und Bronze sind die bisherigen gleichmäßig verteilt.