Hauser vergab bei dichtem Schneefall mit je einem Fehler bei den zwei Stehendschießen die Chance auf einen Podestplatz, nachdem sie beim dritten Schießen noch um Bronze mitgekämpft hatte. Dazu konnte die Tirolerin in der tiefen Spur läuferisch mit den Schnellsten nicht mithalten und kam schließlich 2:09,8 Minuten hinter Siegerin Röiseland ins Ziel. Als zweitbeste Österreicherin landete Katharina Innerhofer mit drei Fehlern auf dem 22. Platz, Julia Schwaiger, die ebenfalls dreimal daneben schoss, klassierte sich auf Rang 44. Das nächste Rennen für die Damen ist die Staffel am Mittwoch (9.45 Uhr MEZ).
„So ein brutales Rennen mit so einem extremen Wetter bin ich noch selten gelaufen. Es war von Anfang an heute hübsch zum Kämpfen“, sagte eine von den Verhältnissen gezeichnete Hauser im ORF-Interview, „mit 0-0-1-1 kann ich eigentlich recht gut leben, aber ganz klar für eine Medaille hätte ich viermal die Null bringen müssen“. Die 28-Jährige ärgerte sich vor allem über ihren Fehler bei der dritten Schießübung, als die letzte Kugel ihr Ziel verfehlte: „Das war eigentlich eine sichere Serie. Die Laufzeit ist sicher nicht zufriedenstellend, da habe ich mehr drauf.“
Röiseland gewinnt Verfolgung
Die Norwegerin Marte Olsbu Röiseland kann in der Biathlon-Verfolgung über zehn Kilometer Elvira Öbert (SWE) und Tiril Eckhoff (NOR) klar hinter sich lassen. Lisa Hauser (AUT) wird nach Schießfehlern Siebente.
Innerhofer bestätigte hingegen – trotz eines leichten Rückfalls im Vergleich zum Sprint – ihren Aufwärtstrend. Zwei Fehler beim zweiten Stehendschießen brachten die Salzburgerin um eine Verbesserung. „Die Rennen hier verlangen einem alles ab. Meine Aufholjagd war schon ganz ok. Es war unwahrscheinlich hart mit dem Schnee“, war Innerhofer mit ihrem Abschneiden dennoch zufrieden.

Schwaiger vergab ebenfalls am Schießstand eine bessere Platzierung, zeigte sich aber vor allem über die Verhältnisse fassungslos: „So ein Rennen habe ich noch nie erlebt. Der Neuschnee ist so stumpf, das macht ihn so langsam. Es war ein Kampf ums Überleben.“
Überlegener Sieg für Röiseland
Das Rennen um Gold wurde zur Solovorstellung von Röiseland. Die 31-jährige Norwegerin leistete sich am Schießstand nur einen Fehler und war auch in der Loipe der Konkurrenz um mehrere Längen voraus. Am Ende betrug der Vorsprung auf die Schwedin Öberg, die bereits im Sprint Silber gewonnen hatte, 1:36,5 Minuten. Für Röiseland war es nach Gold im Mixed-Bewerb und dem Erfolg im Sprint die dritte Goldmedaille in Peking.

Hinter dem Duo sicherte sich Eckhoff unerwartet die Bronzemedaille. Die mehrfache Weltmeisterin und Teil der norwegischen Gold-Staffel im Mixed-Bewerb durfte sich über ihre Einzel-Medaille bei Olympia freuen. Die 31-Jährige profitierte dabei aber auch von einem Einbruch ihrer Teamkollegin Ingrid Landmark Tandrevold, die kurz vor dem Ziel beim letzten Anstieg k. o. ging und von ihren Betreuern gestützt aus dem Ziel gebracht werden musste.