Eisschnellläuferin Vanessa Herzog (AUT)
GEPA/Patrick Steiner
Eisschnelllauf

„Blech“ als bitteres Deja-vu für Herzog

Vanessa Herzog hat ihren Traum von einer olympischen Medaille nur knapp verpasst, wobei die 500 Meter zum bitteren Deja-vu wurden. Wie schon vor vier Jahren belegte die 26-jährige Tirolerin erneut den vierten Rang. Fehlten in Pyeongchang 0,17 Sekunden waren es am Sonntag nur 0,07 Sekunden, die Herzog hinter dem erhofften Bronze landete. Gold ging an die US-Amerikanerin Erin Jackson in 37,04 Sekunden.

Herzog kam bereits im vierten Paar gemeinsam mit der Japanerin Miho Takagi, die sich am Ende mit persönlicher Bestzeit von 37,12 Sekunden über Silber freuen durfte, an die Reihe. Herzog gelang ein toller Start und absolvierte die ersten 100 Meter in 10,46 Sekunden. Auch danach blieb Österreichs Sportlerin des Jahres 2019 im Rhythmus, schaffte die nächsten 400 Meter in 28,82 Sekunden und passierte in 37,28 Sekunden schließlich die Ziellinie.

Danach begann das lange Warten. Bis zum 13. Paar blieb Läuferin um Läuferin hinter Herzog, die damit weiter auf Platz zwei lag. Angelina Golikowa verdrängte die Österreicherin auf Platz drei. Die Russin durfte sich am Ende in 37,21 Sekunden über Bronze freuen. Als dann Jackson im vorletzten Paar die schnellste Zeit markierte, war Herzog über ihre Paradestrecke nur noch undankbare Vierte.

Herzog über 500 Meter erneut Vierte

Wie schon vor vier Jahren verpasst Eisschnellläuferin Vanessa Herzog bei den Olympischen Winterspielen nur knapp das Podest: In ihrer Paradedisziplin über 500 Meter musste sie sich wieder mit dem vierten Platz begnügen. Gold ging an die US-Amerikanerin Erin Jackson.

„Um paar Hundertstel zu langsam“

Obwohl Herzog wieder nur knapp an einer Medaille vorbeischrammte, gab sich die Wahlkärntnerin nach dem Rennen gefasst. „Eigentlich bin ich zufrieden, der vierte Platz ist halt scheiße. Die Zeit hätte vor vier Jahren für Silber gereicht“, sagte die Weltmeisterin von 2019. „Wir haben gewusst, eine Zeit von 37,2 wird für eine Medaille reichen, das ist auch passiert. Ich war einfach um ein paar Hundertstel zu langsam, und drei Mädels waren schneller“, sagte Herzog, die während ihrer Vorbereitung mit zwei Bandscheibenvorfällen zu kämpfen hatte.

Platz vier für Herzog

Vanessa Herzog lief über die 500 Meter ein beherztes und schnelles Rennen. Am Ende fehlte der Österreicherin ein Hauch auf eine Medaille.

In Peking wird die 26-Jährige noch die Bewerbe über 1.000 Meter (Donnerstag) und den Massenstart (Samstag) absolvieren. „Über die 1.000 Meter ist mein Ziel die Top Ten. Vollgas, das wird meine Taktik sein. Das Eis ist super schön, und die Halle ist cool, ich fühle mich viel wohler als vor vier Jahren. Auch dem Rücken geht es gut, ich bin froh, dass ich in so einer Form bin“, erklärte Herzog.

Thomas Herzog „nicht happy, aber stolz“

Manager, Trainer und Ehemann Thomas Herzog war mit der Leistung von Vanessa ebenfalls zufrieden. Seine Frau sei ein sehr gutes Rennen gefahren. Mit Jackson und Golikowa waren die beiden am stärksten eingeschätzten Athletinnen dann auch vorne, nicht auf der Rechnung hatte man Takagi. Entscheidend sei womöglich die Zielgerade gewesen, auf der sich Herzog von Takagi etwas habe ablenken lassen. „Sie hat ein bisschen die Position verloren“, analysierte der Coach.

Das davor letzte internationale Rennen in fittem Zustand sei sie vor einem Jahr bei der WM in Heerenveen gefahren, sagte Thomas Herzog. „Happy bin ich nicht, aber stolz bin ich trotzdem. Ein vierter Platz ist besser als ein sechster oder achter. Man muss einmal Vierte werden und besonders nach so einer Vorbereitung“, sagte Thomas Herzog. Und sein Schützling brachte es auf den Punkt: „Das war die beste Vanessa, nur die Zeit hat halt nicht gereicht für eine Medaille.“

500 m:
1. Erin Jackson USA 37,04
2. Miho Takagi JPN + 0,08
3. Angelina Golikowa ROC 0,17
4. Vanessa Herzog AUT 0,24
5. Jutta Leerdam NED 0,30
6. Femke Kok NED 0,35
7. Kim Minsun KOR 0,56
8. Daria Kachanowa ROC 0,61
9. Kaja Ziomek POL 0,66
10. Olga Fatkulina ROC 0,72