Bob

Maier bei deutscher Zweier-Gala in Top Fünf

Der Traum von Benjamin Maier von einer Medaille im Zweierbob hat sich nicht erfüllt. Der Tiroler und sein Anschieber Markus Sammer beendeten die Konkurrenz bei den Winterspielen in Peking mit 2,23 Sek. Rückstand auf dem fünften Platz und durften sich damit über ihre bisher beste Platzierung bei Olympischen Spielen freuen. Die Medaillen räumten im Eiskanal von Yanqing allesamt die deutschen Schlitten ab.

Gold holte sich wie vor vier Jahren in Pyeongchang das Gespann Francesco Friedrich und Thorsten Margis. Der 31-jährige Friedrich, der sich 2018 den Sieg noch mit dem von Justin Kripps gesteuerten kanadischen Bob hatte teilen müssen, setzte sich 0,49 Sek. vor seinen Landsleuten Johannes Lochner und Florian Bauer durch. Christoph Hafer und Matthias Sommer komplettierten 1,69 Sek. dahinter mit Bronze das deutsche Podest.

Die deutschen Schlitten feierten damit einen historischen Erfolg. Noch nie in der seit 1924 geschriebenen olympischen Geschichte der Bobbewerbe konnte eine Nation alle drei Podestplätze belegen. Deutschland setzte zudem seine Dominanz im Eiskanal von Yanqing fort. Nach den vier Rodelbewerben und den zwei Rennen im Skeleton ging nun auch der erste Olympiasieg im Bob an die österreichischen Nachbarn. Insgesamt zwölf der bisher 18 deutschen Medaillen wurden im Eiskanal gewonnen. Einzig im Monobob der Damen konnten bisher die USA dank Kaillie Humphries als andere Nation Gold gewinnen.

Francesco Friedrich (GER) und Thorsten Margis (GER)
AP/Dmitri Lovetsky
Friedrich und sein Anschieber Margis waren im Schlauch von Yanqing eine Klasse für sich

Maiers Gesamtpaket reicht nicht

Maier und der zu Beginn der Spiele unter Coronavirus-Quarantäne gestandene Sammer waren mit 0,15 Sek. Rückstand auf das Podest in die entscheidenden zwei Läufe gegangen, konnten aber nícht mehr zulegen. Immerhin kämpften sich der Tiroler Pilot und sein Anschieber von Platz sechs nach dem dritten Lauf im Finale noch in die Top Fünf. Die erste Olympiamedaille seit der Goldenen von Ingo Appelt im Vierer 1992 blieb jedoch außer Reichweite. Markus Treichl und Markus Glück hatten das Finale der besten 20 verpasst.

„Natürlich haben wir gehofft, dass wir noch den einen oder anderen Platz nach vorne kommen. Aber es hat heute das Gesamtpaket nicht gepasst, daher war auch nicht mehr drinnen als der fünfte Platz. Wir haben alles rausgeholt, die Startleistungen haben leider das Training nicht widergespiegelt“, sagte Maier, der bei der Eröffnungsfeier gemeinsam mit Snowboarderin Julia Dujmovits die Fahne getragen hatte, im ORF-Interview.

Der 27-Jährige richtete seinen Fokus schnell auf die Viererkonkurrenz, die mit dem ersten Lauf am Samstag (9.30 Uhr MEZ) losgeht. „Der Viererbob ist ein neues Spiel, da haben wir den Vorteil, dass unsere anderen zwei frisch waren“, sagte Maier mit Hinweis auf die dann mit im Schlitten sitzenden Sascha Stepan und Kristian Huber: „Sie konnten gut trainieren, während er (Markus Sammer, Anm.) in Quarantäne war. Das stimmt uns schon zuversichtlich.“ Dazu kommt auch die Gewissheit, 2021 hinter Friedrich WM-Silber gewonnen zu haben.

Zweierbob:
1. Francesco Friedrich / Thorsten Margis GER 3:56,89
2. Johannes Lochner / Florian Bauer GER + 0,49
3. Christoph Hafer / Matthias Sommer GER 1,69
4. Michael Vogt / Sandro Michel SUI 1,94
5. Benjamin Maier / Markus Sammer AUT 2,23
6. Rudy Rinaldi / Boris Vain MON 2,25
7. Christopher Spring / Mike Evelyn CAN 2,37
8. Rostislaw Gajtjukewitsch / Alexej Laptew ROC 2,42
9. Oskars Kibermanis / Matiss Miknis LAT 2,45
10. Justin Kripps / Cam Stones CAN 2,51
26. Markus Treichl / Markus Glück AUT