Eisschnellläuferin Vanessa Herzog
GEPA/Patrick Steiner
Eisschnelllauf

Herzog kennt über 1.000 m nur „Vollgas“

Nachdem Eisschnelllauf-Ass Vanessa Herzog bei den Olympischen Winterspielen in Peking eine Medaille in ihrer Paradedisziplin über 500 Meter nur knapp verpasst hatte, beschließt die 26-jährige Tirolerin am Donnerstag (9.30 Uhr MEZ, live in ORF1) ihr bewährtes Sprint-Doppel. Zwar sind die Chancen über 1.000 Meter kleiner, aus ihrem 500er nimmt sie jedoch Motivation für die doppelte Distanz mit. „Einteilen gibt es nicht, es ist Vollgas von Anfang an“, gibt Herzog die Marschroute vor.

„Vor vier Jahren ist jeder zu mir hergekommen und hat gesagt, es tut mir so leid“, verwies die 26-Jährige auf Rang vier 2018 in Pyeongchang, als sie als absolute Medaillenkandidatin angetreten war. Heuer war die Ausgangsposition aufgrund ihrer Bandscheibenvorfälle eine ganz andere. Daher glänzt „Blech“. „Diesmal ist jeder zu mir hergekommen und hat mir gratuliert zu einem guten Rennen", so Herzog.

Die US-Amerikanerin Brittany Bowe und die Niederländerin Jutta Leerdam sollten sich nach allgemeiner Einschätzung Gold und Silber untereinander ausmachen. Coach Thomas Herzog schätzt auch die Japanerin Miho Takagi stark ein. „Um den dritten Platz fahren ungefähr acht, also eine sehr große Spannbreite“, meinte Österreichs Sportlerin des Jahres 2019. „Ich versuche, eine superschnelle erste Runde zu fahren und die letzte (Runde, Anm.) sterbe ich sowieso.“

„Blech“ als bitteres Deja-vu für Herzog

Vanessa Herzog hat ihren Traum von einer olympischen Medaille nur knapp verpasst, wobei die 500 Meter zum bitteren Deja-vu wurden. Wie schon vor vier Jahren belegte die 26-jährige Tirolerin erneut den vierten Rang. Gold ging an die US-Amerikanerin Erin Jackson.

„1.000er ist eine Wundertüte“

Im 500er-Rennen war Herzog eine von nur fünf Teilnehmerinnen mit einer Rundenzeit von unter 27 Sekunden. „Wenn die schnell ist, kann ich unter die ersten Fünf fahren. Der 1.000er ist eine Wundertüte bei mir. Ich habe schon 1.000er gewonnen, manchmal werde ich halt Zehnte.“ Sie habe eine Zeit im Kopf, diese würde sie gerne fahren. Die Fünfte über 1.000 Meter von Pyeongchang 2018 wird wieder in einem früheren Paar laufen, dann heißt es warten.

Grundsätzlich gebe es jedenfalls auch über diese Distanz kein Taktieren, erklärte die Weltmeisterin von 2019. Damals in Inzell hatte Herzog neben Gold über 500 Meter auch WM-Silber über 1.000 Meter geholt. Nur Bowe war da schneller. Am 1.000er sei es wichtig, das Gewicht mitzunehmen. Anders die Technik über 500 Meter: „Da bleibe ich in der Mitte, und die Beine arbeiten links und rechts.“

Noch fehle der Rennrhythmus, diesbezüglich ist ihr zweiter olympischer Auftritt in Chinas Hauptstadt für die Sprint-WM von 3. bis 6. März in Hamar ein Gewinn. „Der 500er war gut, aber vielleicht wäre er besser gewesen, wenn ich ein paar Rennen mehr in den Beinen gehabt hätte“, meinte Herzog. „Ich will eine gute Sprint-WM fahren.“ Nach der Rückreise seien drei, vier Tage daheim eingeplant, dann gehe es nach Inzell und schließlich nach Norwegen.