Bobfahrer Benjamin Maier
GEPA/Daniel Goetzhaber
Bob

Maier geht im Vierer auf Medaille los

Rang 19 in Sotschi und sieben in Pyeongchang lauten die bisherigen Olympia-Ergebnisse von Benjamin Maier im Viererbob. Schon lange nicht mehr war die Chance auf eine Medaille für Österreich so groß wie diesmal in Yanqing. Erst dreimal gab es bisher Edelmetall bei Winterspielen, nach je einer Silbermedaille 1964 in Innsbruck und 1968 in Grenoble hatte als bisher letzter Ingo Appelt mit seiner Crew 1992 in Albertville ebenfalls im Viererbob zugeschlagen und sogar Gold geholt.

Nach dem „tollen Ergebnis“ als Fünfte im Zweierbob galt der Fokus gleich dem Vierer und damit der stärkeren Disziplin, die am Samstag und Sonntag auf dem Programm steht. „Da sind wir mit dem Material ganz vorne mit dabei. Es war immer alles auf den Viererbob ausgelegt“, versicherte Maier.

„Das Ziel ist eine Medaille, alles andere wäre nicht wahrheitsgetreu. Wir sind in dieses Projekt gestartet, dass wir uns am Tag der Spiele in den Spiegel schauen und sagen können, wir haben alles dafür getan. Wir sind so gut vorbereitet wie möglich. Das, was vom Ergebnis her rauskommt, ist es dann auch.“

Die Schlüsselstellen auf der Bahn seien ähnlich jenen im Zweier. „Was dazu kommt, ist, dass die Kurven eins und zwei für den Viererbob etwas schwieriger sind, weil der so viel länger ist. Die Gerade von sechs bis neun ist wichtig, der Kreisel und da vor allem die Ausfahrt.“

Frische Kräfte im Vierer-Bewerb

Die Defizite am Start in der Zweier-Konkurrenz kamen nicht überraschend, Zeitrückstände seien zu erwarten gewesen, sagte Maier. „Markus und ich sind ja vor eineinhalb Monaten das letzte Mal zusammen gestartet“, so der Tiroler mit Verweis auf die Coronavirus-Infektionen innerhalb der Mannschaft im Jänner und die Quarantäne von Sammer in China.

Im Vierer kann er auf frische Kräfte vertrauen. Mit im Bob, der in der Olympiabahn Geschwindigkeiten von 138 bis 140 km/h erreichen wird, sitzen neben dem angesprochenen Markus Sammer zudem Sascha Stepan und Kristian Huber.

Für Maier „vieles möglich“

Maier geht davon aus, dass die Abstände in der Vierer-Konkurrenz nochmals kleiner werden als im Zweier. „Ich denke, dass die Deutschen im Vierer nicht ganz so dominant sind, weil sie vom Material her keinen oder nur einen geringen Vorteil haben. Ich denke, dass im Viererbob vieles möglich ist. Die Startleistung muss in allen vier Läufen passen, die Fahrten müssen passen.“

Maiers 230-kg-Schlitten ist ohne Kufen 120.000 Euro wert, ein Kufensatz kostet zwischen 10.000 und 15.000 Euro. „Es ist ein sehr kostspieliger Sport, vor allem, wenn man um Hundertstel kämpft. Da liegt jede Hundertstel im 10.000-Euro-Bereich.“

Treichl will sich rehabilitieren

Markus Treichl will sich nach Platz 26 im Zweierbob rehabilitieren und peilt mit Markus Glück, Sebastian Mitterer und Robert Eckschlager einen Platz in den Top Zwölf an, was laut Trainingsergebnissen realistisch ist. Er hofft auf weniger Fehler und kann sich auf gut laufendes Material verlassen.

„Der Schlitten liegt ruhiger, lässt sich feiner fahren. Mit der Linie passt es im Vierer auch besser als im Zweier.“ Da Mitterer in CoV-Isolation war und „Close Contact“ ist, sei freilich die Vorbereitung nicht optimal gewesen.