„Es sind zu starke Windböen. Es wäre zu gefährlich und auch nicht fair“, erklärte FIS-Renndirektor Peter Gerdol im ORF-Interview. Auch Christian Mitter war mit der Absage einverstanden. „Es biegt dir die Stangen in der Fahrtrichtung entgegen, da wird es schwierig und gefährlich“, sagte Mitter, der als Teamchef der österreichischen Mannschaft um Katharina Liensberger, Katharina Truppe, Katharina Huber, Johannes Strolz, Stefan Brennsteiner und Michael Matt fungiert.
Unklar war zunächst allerdings, ob die Verschiebung auf Sonntag, der zugleich der Schlusstag der Olympischen Spiele ist, möglich ist. Einige organisatorische Fragen waren noch zu klären. So hatten etwa einige Teams für Sonntag bereits die Rückreise gebucht. Das Internationale Olympisches Komitee (IOC), der Internationale Skiverband (FIS), das Organisationskomitee und die weiteren beteiligten Stakeholder gaben nach knapp einstündiger Diskussion grünes Licht für die Verlegung.
Fragezeichen hinter Wetterbesserung
Mitter plädierte von Anfang an für eine Neuansetzung auf Sonntag. „Wegen einer logistischen Sache ein Olympiarennen absagen, dafür hätte ich kein Verständnis“, hatte Mitter vor der Entscheidung gesagt. Österreich hat keinen logistischen Aufwand, der Charterflug des ÖOC geht erst am Montag. Doch sollen etwa die Athletinnen und Athleten von Swiss-Ski und dem DSV ihre Rückflüge in die Schweiz für Sonntag gebucht haben.
Fraglich ist allerdings, ob am Sonntag das Wetter mitspielen wird. „Es soll nicht besser sein als heute, eher sogar noch schlechter“, so Gerdol. Mitter blieb optimistisch. Das Wetter soll ähnlich werden, aber das heiße hier nicht viel, ergänzte der Chefcoach, die Wetterberichte seien mit Vorsicht zu genießen. „Wir müssen das auf alle Fälle probieren, wenn es irgendwie geht.“
Vorfreude bei ÖSV-Team
Brennsteiner freute sich über die Verschiebung, nach seinem Ausfall im Riesentorlauf hofft er auf einen zweiten Renneinsatz. „Cool, dass wir es morgen nochmals probieren. Viele haben Flüge verschieben müssen, für uns ist es kein Problem“, sagte der Salzburger. Erst in der abendlichen Mannschaftsführersitzung wird man wissen, ob auch alle 15 Teams tatsächlich in China bleiben und ihre Teilnahme bestätigen werden.
Truppe hatte bereits bei der Besichtigung festgestellt, dass ein Rennen am Samstag gefährlich werden würde, so hätten sich die Tore gebogen. Die Riesentorlauf-Vierte blieb nach ihren Technikbewerb extra für den Teambewerb zehn weitere Tage in China. „Ich habe schon zu den Trainern gesagt, ich will keinen Stempel als Olympiatourist bekommen, das wäre extrem bitter. Wir sind hier, um Rennen zu fahren. Es ist ein lässiges Event.“ Sie habe sich während der Wartezeit immer wieder drinnen aufgewärmt. „Es war unglaublich, eindeutig der allerkälteste Tag.“