Stadlober, die mit ihrer sensationellen Bronzemedaille im Skiathlon die für Österreich erfolgreichen Spiele von Peking eingeleitet hatte, verpasste die Top Ten diesmal knapp. Die 29-jährige Salzburgerin kam im Massenstart in Zhangjiakou nur 1,5 Sekunden hinter der Zehntplatzierten Krista Pärmäkoski aus Finnland als Elfte ins Ziel.
Die Salzburgerin lief zunächst in der etwas größeren, dritten Gruppe. Die Gruppe schloss Mitte des Rennens zu vorderen Läuferinnen auf und lief hinter Johaug, Diggins und Anderson. Bei einer Tempoverschärfung nach rund 25 Kilometern konnte Stadlober nicht mehr mitgehen und kam schließlich knapp hinter Pärmäkoski ins Ziel.
Muskeln spielen nicht mit
„Ich war muskulär nicht in der Lage, dass ich um eine Medaille mitlaufe“, sagte Stadlober nach dem extrem harten Rennen. „Brutal, das war nicht mehr normal“, meinte sie über die Bedingungen. „So ein Wind und so langsam war es auch.“ Zu den Belastungen auf der schwierigen Strecke war noch die Kälte und beißender Wind gekommen: „Mir sind die Zehen und die Finger abgefroren.“ Die Regeneration zwischen Teambewerb und Marathon sei, auch aufgrund von Magenproblemen, nicht nach Wunsch verlaufen. „Ich habe mich vom Teamsprint nicht mehr so gut erholt. Der hat mir extrem viel Kraft gekostet, ich habe mich nicht mehr derschupft.“
Stadlober reist dennoch als die erfolgreichste österreichische Langläuferin in der Geschichte von Olympischen Winterspielen nach Hause. Nach Bronze im Skiathlon gleich am ersten Tag folgten Rang neun im Klassik-Rennen über 10 km und Platz sechs mit Lisa Unterweger im Teamsprint. „Es waren für mich super Spiele mit der Medaille am Anfang. Wenn mir das davor wer gesagt hätte, hätte ich es wahrscheinlich nicht geglaubt. Ich bin mega happy, wie es gelaufen ist“, sagte die 29-Jährige.
Johaug zieht früh davon
Johaug, die nach ihren Erfolgen im Skiathlon und über 10 km klassisch ihre dritte Goldmedaille 2022 und insgesamt ihr viertes Olympiagold gewann, war auch zum Abschluss unantastbar. „Es ist wunderschön, ich bin ohne Einzelmedaille nach Peking gekommen, jetzt habe ich drei und kann damit meine olympische Karriere beenden“, freute sich die 33-jährige Johaug. Die „Königin der Loipen“ von Zhangjiakou hatte am Ende 1:43,3 Minuten Vorsprung auf Diggins (+1:43,3), Niskanen, die im Finish noch die Schwedin Ebba Andersson abfing, hatte 2:33,3 Min. Rückstand auf die Siegerin.
Die Norwegerin machte bei tiefen Temperaturen und heftigem Wind, aufgrund derer der Beginn des letzten Rennens um dreieinhalb Stunden auf 4.00 Uhr MEZ vorverlegt worden war, schon in der Startphase Tempo und riss das Feld gleich auseinander, zog zu Beginn der zweiten von vier Runden auf und davon und lief in ihrem letzten olympischen Rennen solo zu Gold. Die Tempoverschärfung brachte einige Läuferinnen noch an Andersson heran, Niskanen belohnte sich nach einem Schlusssprint noch mit Bronze.