Michelle Gisin lacht
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Rückblick

Die besten Sprüche der Winterspiele

Die Olympischen Spiele in Peking sind seit Sonntag Geschichte. In Erinnerung bleiben zwei Wochen hochklassiger Sport, einige Rekorde und aus heimischer Sicht eine herausragende Ausbeute. Auch so mancher amüsante und bemerkenswerte Sager einer Sportlerin oder eines Sportlers war dabei.

„Trink Wein, fahr schnell.“ – Die Schweizerin Michelle Gisin erklärt nach erneutem Gold in der Alpinski-Kombination ihr Erfolgsgeheimnis.

„Ich bin ein gutes Beispiel dafür, dass man nie aufgeben soll.“ – Olympiasieger Johannes Strolz, der im Frühjahr des Vorjahres schon aus den ÖSV-Kadern gestrichen worden war.

„Johannes Strolz, ich hab’ was gehört. Du geile Sau!“Alessandro Hämmerle – ein Vorarlberger Olympiasieger gratuliert dem anderen.

„Wenn die Schweizer die Medaille für sich wollen, hätten sie mir noch was anderes beibringen müssen als den Dialekt.“ – Österreichs Gold-Snowboarder Alessandro Hämmerle reagiert scherzend auf Schlagzeilen der Boulevardzeitung „Blick“ aus seinem Geburtsland Schweiz.

„Ich widme Silber mir selbst, weil ich gefahren bin und diese Willenskraft habe. Aber auch all den Menschen, die an mich geglaubt und mich auf diesem Weg, der sich nach Cortina fast in Luft aufzulösen schien, begleitet haben.“ – Die italienische Skirennläuferin Sofia Goggia, die sich im Jänner in Cortina im linken Knie einen partiellen Kreuzbandriss, eine leichte Fraktur und eine Sehnenverletzung zugezogen hatte, nach Silber in der Abfahrt.

„Ich habe es wieder nicht ins Ziel geschafft. 60 Prozent der Ausfälle meiner ganzen Karriere sind hier bei diesen Olympischen Spielen passiert.“ – US-Skistar Mikaela Shiffrin, nachdem sie nach RTL und Slalom auch in der Kombi gescheitert war.

Mikaela Shiffrin ist enttäuscht
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US-Star Shiffrin schraubte ihre Ausfallquote bei den Spielen in Peking in jedem Rennen nach oben

„Ich habe vier Jahre weitergearbeitet und hatte immer den Traum, die Medaille zu machen. Jetzt habe ich sie, das ist unglaublich für mich.“ – Das Desaster von Pyeongchang, als sie im Langlauf falsch abgebogen war, schloss Teresa Stadlober vier Jahre später mit Bronze endlich ab.

„Ich habe in der Nacht ein paarmal hingegriffen, ob sie eh da ist und ich nicht träume. Ich glaube, ich habe das noch nicht wirklich geschnallt.“ – Skirennläuferin Mirjam Puchner über die Nacht nach dem Gewinn ihrer Silbermedaille im Super-G.

„Eigentlich bin ich zufrieden, der vierte Platz ist halt scheiße.“ – Eisschnellläuferin Vanessa Herzog, nachdem sie wie schon vor vier Jahren mit „Blech“ eine Medaille nur hauchdünn verpasst hatte.

„Ich brauche eine Massage und ein Bier.“Benjamin Alexander, Jamaikas erster alpiner Skirennläufer bei Olympia, nach seinem letzten Platz im Riesentorlauf.

„Den Sieg widme ich meiner Freundin, die mit zwei Kindern zu Hause alles managt, dass ich am Start den Kopf frei habe und alles riskieren kann.“ – Olympiasieger Beat Feuz denkt nach Abfahrtsgold an seine Lebensgefährtin, die österreichische Ex-Rennläuferin Katrin Triendl.

„Jetzt ist der Traum eines zehnjährigen Buben in Erfüllung gegangen.“ – Snowboard-Olympiasieger Benjamin Karl erfüllte sich seinen Kindheitstraum mit 36 Jahren.

„Legende – man kann das über sich selbst nicht sagen. Das passt nicht zu mir.“ – Snowboarderin Anna Gasser, Österreichs erste Doppelolympiasiegerin, die nicht aus dem Alpinbereich kommt.

Anna Gasser (AUT) beim Sprung
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Ein „Cab Double Cork 1200“ (verkehrt angefahrener Doppelsalto mit dreieinhalb Schrauben) bescherte Gasser das zweite Gold

„David Poisson ist derjenige, dem ich die Medaille widmen möchte, er ist immer noch in meinem Herzen und in meinem Kopf.“ – Abfahrts-Silber-Medaillengewinner Johan Clarey denkt an seinen 2017 im Training in Kanada tödlich verunglückten Teamkollegen.

„Ich habe echt Nahtoderfahrungen gehabt. Ich habe mich noch nie in meinem Leben so verausgabt, aber das war es wert, jetzt habe ich das Edelmetall. Das war das härteste Rennen meines Lebens.“Lukas Greiderer belohnte sich mit der Bronzemedaille in der Nordischen Kombination.

„Jetzt denke ich nicht an Geschichte.“ – Skirennläufer Matthias Mayer, der nach seinem dritten Olympiasieg erfolgreichster alpiner Österreicher bei Winterspielen ist.

„Es ist ein bisschen schwierig, weil ein Teil meines Kopfes noch auf dem Snowboardkurs das Rennen fährt, und die andere Seite meines Kopfes bereits versucht, die Linie auf dem Kurs des Skirennens zu finden.“ – Die tschechische Snowboard-Olympiasiegerin Ester Ledecka holte nach ihrem Doppelcoup von Pyeonchang 2018 auf zwei Brettern diesmal keine Medaille.

„Ich habe zwar nie davon geträumt, aber jetzt fühlt es sich an wie ein Traum.“ – Riesentorlauf-Olympiasieger Marco Odermatt nach seinem Favoritensieg in Yanqing.

„Das ist verrückt, wenn man mit Ole Einar verglichen wird, dann weißt du, du hast etwas richtiggemacht.“ – Norwegens Biathlon-Ass Johannes Thingnes Bö nach seiner vierten Goldmedaille in Zhangjiakou über Vergleiche mit Landsmann und Legende Björndalen.

Johannes Thingnes Bö mit der Goldmadaille
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Für den vierfachen Olympiasieger Johannes Thingnes Bö war praktisch jeder Einsatz ein Volltreffer

„Mein Leben hat sich für immer verändert. Als ich meinen zweiten Sprung im Big-Air-Finale gestanden bin, wusste ich, dass mein Leben nie mehr so sein wird wie zuvor.“ – Die gebürtige US-Amerikanerin und Skifreestylerin Eileen Gu ist nach zweimal Gold (Big Air, Halfpipe) und einmal Silber (Slopestyle) Chinas großer Wintersportstar.

„In diesem Moment dachte ich: Verdammtes Eisschnelllaufen! Warum mache ich das, warum nicht einfach Curling?“ – Die russische Eisschnellläuferin Olga Fatkulina nach Platz 13 im 1.000-m-Finale.

„Als ich gesehen habe, wie sie von ihrem Umfeld empfangen wurde, mit etwas, was mir wie eine enorme Kälte vorkam – mir lief es kalt über den Rücken. Statt sie zu trösten, statt ihr zu helfen, nachdem was geschehen war, konnte man spüren, wie eiskalt die Atmosphäre war.“IOC-Präsident Thomas Bach kritisiert den Umgang des Trainerteams mit der 15-jährigen Eiskunstläuferin Kamila Walijewa, die nach Dopingvorwürfen eine fehlerhafte Kür zeigte und nur Vierte wurde.

„Ich kam mir vor wie ein kleiner Fisch im großen Glas, der von allen beobachtet wird.“ – Der 17-jährige Skifreestyler Matej Svancer über für ihn stressige Spiele.

„Ich wollte eigentlich nicht weinen.“ – Dreifacholympiasieger Shaun White wurde im letzten Bewerb seiner langen Karriere in der Snowboard-Halfpipe Vierter.

Johannes Strolz lacht
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ÖSV-Ass Johannes Strolz schrieb Geschichte und wiederholte den Triumph seines Vaters Hubert vor 34 Jahren

„Speziell wegen der Geschichte meines Vaters bedeutet das so viel für mich. Wenn ich daran denke, all die Bilder und die Goldmedaille von meinem Vater, ist es schwer für mich, nicht zu weinen.“Johannes Strolz, der 34 Jahre nach seinem Vater Hubert Gold in der Alpinen Kombination gewann.

„In meinem Kopf ist jetzt komplette Achterbahnfahrt.“Manuel Fettner muss seine Skisprung-Silbermedaille erst einordnen.

„Der alte Hund ist unglaublich.“Stefan Kraft zieht vor Fettner, dem 36-jährigen „Senior der Skispringer“, den Hut.

„Zum Schmeißen, komplette Enttäuschung. Es zipft mich voll an, ich bin wirklich total grantig.“ – Skicrosserin Katrin Ofner fand nichts Positives nach ihrem Aus im Viertelfinale.

„China hat in seiner politischen Entwicklung sicher noch einen Weg vor sich. Wenn es Probleme gibt, dann gibt es wenige Personen, die das angstfrei lösen.“ – ÖSV-Sportdirektor Anton Giger schlägt zum Abschied aus China auch kritische Töne an.

„Die Spiele waren ein Traum für Chinas Präsident Xi Jinping, aber ein Alptraum für die Menschenrechte.“Minky Worden von Human Rights Watch.