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ORF.at/Dominique Hammer
Pressestimmen

„Absurd, verstörend und außergewöhnlich“

Über kaum ein Großereignis wurde bereits im Vorfeld so viel diskutiert, wie über die am Sonntag zu Ende gegangenen Olympischen Winterspiele in Peking. Für die internationale Presse waren die Kontroversen mit dem Erlöschen der olympischen Fackel noch nicht vorbei. Vor allem der Dopingskandal rund um die russische Eisläuferin Kamila Walijewa werde von den Spielen in China in Erinnerung bleiben, so das Medienecho.

Großbritannien

„The Guardian“: „Winterspiele, die absurd, verstörend und oft außergewöhnlich waren. Die seelenzerstörende Geschichte der jungen russischen Eiskunstläuferin Kamila Walijewa wird im Gedächtnis bleiben.“

„The Telegraph“: „Leb wohl und auf Nimmerwiedersehen zu den elendigsten Spielen von allen. China, Uiguren, Kamila Walijewa und Putin: Was eine Show des Wintersports werden sollte, war eine Reihenfolge an Skandalen.“

Deutschland

„Frankfurter Allgemeine Zeitung“: „Die kalten Spiele. Mit einem Friedensappell erklärt Bach das politisch hochproblematische Sportfest für beendet. Das klang ein wenig hohl vor dem Hintergrund, dass ausgerechnet der russische Präsident Wladimir Putin der Ehrengast der Eröffnungsfeier vor zwei Wochen gewesen war.“

„Süddeutsche Zeitung“: „Die finale Inszenierung der Winterspiele zeigt, wie die olympischen Zeremonienmeister alle kritischen Fragen ausblenden. Und als IOC-Chef Thomas Bach in seiner Schlussansprache von Solidarität predigte und sagte, man müsse Seite an Seite stehen – da klang das mal wieder wie der altbekannte kalt servierte Zynismus, mit Blick auf diejenigen, die vom Regime in China drangsaliert und traktiert und unterdrückt werden. Die Winterspiele ziehen nun weiter nach Mailand und Cortina d’Ampezzo, in den freien Teil der Welt.“

„Bild“: „Gute Spiele, böse Spiele.“

Italien

„Dolomiten“: „Servus Peking – hallo Mailand, Cortina … und Antholz.“

Frankreich

„L’Equipe“: „Die Zeit stand still. Die Covid-Spiele waren perfekt organisiert und sportlich erfolgreich. Aber sie werden immer von der Walijewa-Affäre gezeichnet sein.“

„Le Monde“: „Geprägt vom diplomatischen Boykott bestimmter Länder und von der Bedrohung einer Epidemie sind die XXIV. Winterspiele in einem sehr kontrollierten und glatten Rahmen abgelaufen.“

„Le Figaro“: „Für immer einzigartige Olympische Spiele gingen in Peking in die olympische Geschichte ein.“

Spanien

„Marca“: „Die Walijewa-Spiele. Die Olympischen Spiele haben ihre Pforten mit vielen Gewissheiten verschlossen und einer einzigen Protagonistin, der die großen Schlagzeilen gehörten. Der 15 Jahre jungen Eiskunstläuferin Kamila Walijewa, ihr lange zurückliegender Positivtest und die natürlich unmittelbaren Forderungen nach einem Mindestalter für Olympische Spiele.“

Schweiz:

„Neue Zürcher Zeitung“: „Die olympischen Spiele sind angeschlagen wie nie mehr seit dem Höhepunkt des Kalten Krieges. Reformen sind unumgänglich.“

USA

„The Washington Post“: „Olympia endet, ohne dass das chinesische Konzept durchbrochen wird. Die Demonstration von sportlichem und technischem Können war verbunden mit Informationskontrolle und Zurückweisung von Kritik.“

„The New York Times“: „Peking beendet Spiele, die von Triumph, gebrochenen Herzen und einem Skandal gezeichnet waren.“

Australien

„The Age“: „Die olympischen Anführer müssen lernen: Nichts zu tun ist nicht neutral. Es ist Abdankung. Das Internationale Olympische Komitee hat sich aus der Politik Chinas herausgehalten. Es hat ein Land, das zügelloser Menschenrechtsverletzungen beschuldigt wird, mit dem bequemsten Heimvorteil gestärkt: eine Plattform, zu sagen und zu tun, was ihm gefällt.“