Vor 85.000 Zuschauern in London durfte sich Joshua nach der siebenten Runde nach technischem K. o. als Sieger feiern lassen. Der Engländer verteidigte damit seine Titel nach WBA-Super-, WBO- und IBF-Version. Der Erfolg über den 39-jährigen Pflichtherausforderer war Joshuas 22. Sieg, 21 davon gelangen dem Briten durch K. o.
„Powetkin war ein harter Herausforderer, und das hat er auch bewiesen, aber mein Ziel war der Sieg“, sagte der alte und neue Weltmeister nach dem Kampf. „Mir geht es gut“, sagte Powetkin nach dem Kampf. Er habe die Gelegenheit versäumt, seinen Gegner früh zu besiegen, zitierte ihn die russische Agentur TASS. „Da kann man nichts machen, Joshua war einfach stärker.“
Powetkin hält nur zu Beginn mit
Joshua sorgte mit erfolgreichen Schlagkombinationen, die Powetkin zweimal zu Boden brachten, in der siebenten Runde für die Entscheidung. Bis zum Zeitpunkt des Abbruchs war der 39-jährige Russe ein Gegner auf Augenhöhe. Der Olympiasieger von Athen 2004 setzte den britischen Olympiasieger von London 2012 trotz Reichweitennachteilen mit Kombinationen wiederholt unter Druck.
Zunächst beendete Powetkin die erste Runde mit einem linken Uppercut, ehe er dann Joshua in der zweiten Runde mit einer harten Geraden eine blutige Nase verpasste, was später als Nasenbeinbruch diagnostiziert wurde. In der dritten Runde traf Powetkin den Weltmeister mit einer Rechten erneut schwer, konnte daraus aber keinen Nutzen ziehen. „Ich wusste, dass er stark im Kopf war, aber schwach im Körper. Ich habe es nur durcheinandergebracht“, sagte Joshua zu dieser Phase.
Danach flaute das Match zu einem abwartenden Taktieren ab, ehe Joshua in der sechsten Runde mit schweren Treffern an den Kopf Powetkins das Kommando im Ring übernahm. In der siebenten Runde ging alles recht schnell – eine Rechte an das Kinn brachte Powetkin ins Wanken. Darauf folgten schnelle Rechts-links-Kombinationen, denen der Russe nichts mehr entgegenzusetzen hatte. Zwei Niederschläge innerhalb weniger Sekunden besiegelten das vorzeitige Ende des Kampfes.
Showdown mit Wilder großes Ziel
Für Joshua war sein 21. K. o. allerdings nur eine Durchgangsstation auf dem Weg, auch noch den WM-Gürtel des WBC, des vierten großen Boxweltverbandes, zu gewinnen. Wenn alles nach Plan läuft, will Joshua dann den WBC-Champion Deontay Wilder entthronen. „Ich werde alle Herausforderer schlagen, um Wilder zu bekommen“, versprach Joshua. Das Wembleystadion ist für den 13. April 2019 für ihn bereits gebucht.
Der ungeschlagene Amerikaner Wilder, der 39 seiner 40 Fights durch K. o. gewann, muss dazu aber erst noch am 1. Dezember wahrscheinlich in Los Angeles Joshuas Landsmann Tyson Fury aus dem Weg räumen. Der Kampftermin zwischen dem 32-jährigen Wilder und dem exzentrischen Briten, der einst Wladimir Klitschko entthronte, ist am Wochenende offiziell bestätigt worden.