Lukas Spendlhofer (Sturm) und Coach Roman Mählich
GEPA/Christian Ort
Bundesliga

Sturm vor Schlusslicht Admira gewarnt

Drei Spiele, sieben Punkte, kein Gegentor: Roman Mählich hätte sich seinen Trainereinstand bei Sturm Graz kaum besser vorstellen können. Zum Abschluss des Bundesliga-Herbstdurchgangs wollen die Steirer am Samstag (17.00 Uhr) den positiven Trend gegen Schlusslicht Admira Wacker unbedingt fortsetzen. „Wir dürfen den guten Neustart nicht in der letzten Herbstrunde verpfuschen“, sagte Mählich.

Unter seiner Führung gab es in Altach (2:0) und gegen den WAC (3:0) Siege sowie zuletzt ein torloses Remis bei Rapid. „Jedes Zu-null-Ergebnis gibt der Mannschaft ein gutes Gefühl und Selbstvertrauen“, sagte der 47-Jährige. Mählich ist der erste Sturm-Trainer, der in den ersten drei Bundesliga-Partien ohne Gegentreffer geblieben ist.

„Wir haben uns konsolidiert und in kurzer Zeit viel geschafft. Es wird aber nicht passieren, dass wir in Euphorie verfallen, weil die Mannschaft einen Topcharakter und eine Topeinstellung hat“, meinte der Ex-ÖFB-Teamspieler. Als nächste Hürde wartet die laut Papierform kleinste, Mählich schätzte die Situation aber anders ein. „Uns erwartet das bisher schwierigste Spiel“, sagte der Niederösterreicher.

Die Bürde des Favoriten

Sein Team sei seit seiner Übernahme erstmals Favorit. „Es ist eine gefährliche Situation. Wir dürfen nicht glauben, dass es jetzt von selbst läuft“, sagte der Sturm-Coach. Gewarnt sind die Steirer auch durch das jüngste 2:2 der Admira gegen Tabellenführer Red Bull Salzburg. „Ihnen ist es als einem von wenigen Teams gelungen, Salzburg einen Punkt abzunehmen. Der neue Trainer hat Ordnung in die Mannschaft gebracht“, sagte Mählich.

Das trifft auch auf den Vizemeister zu. Mählich ist es vor allem gelungen, die Sturm-Defensive zu stabilisieren. „Die Mannschaft hat großartig gegen den Ball gearbeitet. Das Fundament für den Erfolg ist die gute Organisation“, so Mählich. Ziel sei es aber natürlich, in Zukunft vor allem in Ballbesitz dominanter aufzutreten. Bei einem Sieg würden die sechstplatzierten Grazer fix auf einem Top-Sechs-Rang und auf Meisterrundekurs überwintern. „Das Spiel gegen die Admira ist sehr bedeutend, es sollte der gute Abschluss der ‚neuen‘ Saison sein“, sagte Mählich, der auf den dritten Sieg im vierten Spiel hofft.

Tipico-Bundesliga, 18. Runde

Samstag, 17.00 Uhr:

Sturm Graz – Admira

Merkur Arena, SR Muckenhammer

Mögliche Aufstellungen:

Sturm: Siebenhandl – Spendlhofer, Avlonitis, Maresic – Koch, Zulj, Lovric, Schrammel – Hierländer, Kiteishvili – Eze

Admira: Leitner – Soiri, Aiwu, Thoelke, Toth, Scherzer – Malicsek, Hjulmand – Sahanek, Starkl – Schmidt

Admira im Aufwind

Die Admiraner spielten zuletzt zweimal mit 2:2, es waren die ersten beiden Punkte in bisher fünf Spielen unter Reiner Geyer. Ein Aufwärtstrend ist erkennbar. „Das Salzburg-Spiel ist für uns schon Vergangenheit, wir haben danach aber mit Sicherheit kein schlechtes, sondern eher ein gutes Gefühl“, sagte der Deutsche. Die guten Phasen, die man speziell in der ersten Hälfte gehabt habe, nehme man mit. „Es wartet wieder ein guter Gegner mit Qualität. Wir haben aber das eine oder andere herausgefiltert“, sagte Geyer.

Die Voraussetzungen für sein Team sind aber nicht gut. Mit Stephan Zwierschitz, Marcus Maier und Wilhelm Vorsager fehlen drei wichtige Akteure wegen einer Gelbsperre. „Es ist, wie es ist. Wir haben noch richtig hungrige, talentierte Spieler im Kader, die alles raushauen werden. Davon bin ich überzeugt“, sagte der 54-Jährige. Die Admira liegt punktegleich hinter Altach am Tabellenende, hat also die Chance, die „rote Laterne“ noch 2018 abzugeben. „Es bleibt dabei, dass wir der Entwicklung mehr Beachtung geben als der Tabelle“, sagte Geyer. Das Ergebnis werde man dann sehen.

LASK-Erfolgslauf soll weitergehen

Der LASK war in der Paschinger TGW-Arena in der laufenden Saison in acht Bundesliga-Spielen bisher unbezwingbar. Diese Serie will der Tabellenzweite auch gegen SV Mattersburg prolongieren. Damit wäre ein weiterer Schritt in Richtung Meisterrunde gemacht, mit der auch noch die neuntplatzierten Burgenländer spekulieren.

Der LASK brachte es in den ersten 17 Spielen mit 31 Punkten auf die zweitbeste Ausbeute (1998/99 waren es 36) der Clubgeschichte seit Einführung der Dreipunkteregel. Seit 7. Oktober gab es für die Linzer in sieben Partien keine Niederlage mehr. „Ich versuche mir und dem Verein immer wieder vorzuhalten, dass wir eine sehr, sehr erfolgreiche Phase durchmachen seit dem Aufstieg 2017“, sagte Trainer Oliver Glasner. Daran soll sich am Samstag nichts ändern: „Wir wollen unbedingt gewinnen.“ Reinhold Ranftl ergänzte: „Wir wollen mit einem positiven Gefühl in die Winterpause gehen.“

Tipico-Bundesliga, 18. Runde

Samstag, 17.00 Uhr:

LASK – Mattersburg

Pasching, TGW-Arena, SR Grobelnik

Mögliche Aufstellungen:

LASK: Schlager – Ramsebner, Trauner, Wiesinger – Ranftl, Holland, Michorl, Ullmann – Goiginger, Frieser, Joao Victor

Mattersburg: Kuster – Mahrer, Ortiz, Rath – Hart, Jano, Erhardt, Renner – Kvasina, Pusic, Gruber

Glasner rechnete mit einem „zweikampfintensiven“ Spiel. „Die Mattersburger sind von der Robustheit und Körpergröße vorne in der Liga. Wir werden darauf ausgerichtet sein, dass wir den Ball am Boden haben, weil wir da, glaube ich, Vorteile haben, um das Ganze zu unserem Spiel werden zu lassen. Das haben wir schon in Mattersburg bewiesen“, sagte der LASK-Coach mit Blick auf den 3:1-Auswärtssieg im September.

Mattersburg auf dem Weg nach oben

Die seit drei Partien unbesiegten Mattersburger reisen nach dem 2:1-Heimsieg gegen die Wiener Austria mit Selbstvertrauen an. „Unsere Tendenz zeigt ganz klar nach oben, wir spielen einen ganz guten Fußball“, sagte SVM-Coach Klaus Schmidt. Zuletzt habe man gesehen, dass man die Austria zu Hause schlagen könne. „Das macht mich zuversichtlich, dass wir auch gegen den LASK was machen können.“ Damit würde man im Rennen um einen Platz in der Meisterrunde bleiben.

Im Vergleich zur Austria-Partie fehlen Schmidt gleich fünf Akteure. Kapitän Nedeljko Malic, Patrick Salomon und Alois Höller sind gesperrt, Barnabas Varga und Michael Lercher nach Trainingsblessuren nicht fit. „Wir haben Spieler, die lange genug darauf gebrannt haben, in die Mannschaft zu kommen, und die werden sicher eine gute Leistung bringen“, so Schmidt, der der Partie positiv entgegenblickt.

WAC will in Innsbruck punkten

Der WAC will seinen Platz in der oberen Tabellenhälfte festigen. Die viertplatzierten Wolfsberger müssen dabei beim Zehnten Wacker Innsbruck bestehen. Die Tiroler gehen mit dem Ziel ins Spiel, den Abstand in Richtung Tabellenende von fünf Zählern zu vergrößern.

Beide Teams haben mit Personalproblemen zu kämpfen. Bei Innsbruck fehlen mit Albert Vallci, Roman Kerschbaum, Stefan Rakowitz, Stefan Meusburger, Florian Rieder und Florian Buchacher sechs Spieler. „Wir sind personell ein bisschen limitiert, es wird schwierig“, sagte Wacker-Trainer Karl Daxbacher. Sein Gegenüber Christian Ilzer ist auch nicht sorgenfrei. Für Stürmer Marc Andre Schmerböck ist die Saison seit Donnerstag wegen einer Kreuzband- und Meniskusverletzung wohl vorbei. Zudem fehlen auch Manfred Gollner, Sven Sprangler und Stefan Gölles. Positiv ist aber, dass mit Nemanja Rnic und Michael Sollbauer zwei etatmäßige Innenverteidiger nach ihren Sperren zurückkehren.

Tipico-Bundesliga, 18. Runde

Samstag, 17.00 Uhr:

Wacker Innsbruck – WAC

Tivoli Stadion, SR Drachta

Mögliche Aufstellungen:

Innsbruck: Knett – Baumgartner, Maak, Maranda – Hupfauf, Henning, Freitag, Gabriele, Durmus – Dieng, Dedic

WAC: Kofler – Novak, Rnic, Sollbauer, Schmitz – Wernitznig, Leitgeb, Ritzmaier – Liendl – Orgill, Gschweidl

„Ein Auswärtssieg wäre die Idealvorstellung, die Krönung einer sehr guten Herbstsaison“, sagte Ilzer. „Ein Sieg wäre definitiv richtungsweisend für uns. Ich glaube, dass man dann noch einen weiteren Sieg in den verbleibenden vier Runden brauchen wird, um über dem Strich zu sein“, meinte der WAC-Coach. Die Top Sechs nach 22 Runden spielen danach in der Meisterrunde, der Rest in der Qualifikationsrunde.

Wacker hat sich aufgrund von sieben Punkten Rückstand auf Rang sechs damit abgefunden, um die Ränge sieben bis zwölf zu spielen. Der Blick ist vor allem nach hinten gerichtet. „Natürlich wollen wir im letzten Spiel noch einmal versuchen drei Punkte zu machen, um den Abstand zu vergrößern“, sagte Daxbacher. In Innsbruck haben die Tiroler in vier Anläufen gegen die Kärntner noch keinen einzigen Punkt geholt. Die letzte Partie fand allerdings 2013 statt. „Das ist ja lange her und überhaupt nicht relevant“, so Daxbacher.