Petra Vlhova (SVK)
Reuters/Leonhard Foeger
Ski alpin

Vlhova stoppt Shiffrins Slalom-Serie

Die Slalom-Serie von Mikaela Shiffrin ist am Dienstag nach sieben Siegen in einer spannenden Entscheidung zu Ende gegangen. Die Slowakin Petra Vlhova stürmte in Flachau von Rang drei auf eins und setzte sich 0,15 Sekunden vor der zur Halbzeit führenden US-Amerikanerin durch. Die Österreicherin Katharina Liensberger schaffte als Dritte (1,17) erstmals den Sprung auf das Podest.

Unmittelbar nach dem Rennen hatte sich die 21-jährige Vorarlbergerin noch über Platz vier gefreut. Die ursprünglich drittplatzierte Schwedin Anna Swenn Larsson wurde aber nachträglich wegen eines Einfädlers disqualifiziert. „Ich freue mich riesig. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. Ich bin so stolz, dass ich das in Flachau erleben darf. Ich war zunächst total verwirrt, weil ich nicht gecheckt habe, was da abgeht. Als ich es dann begriffen habe, war ich nur noch megahappy“, sagte Liensberger im ORF-Interview.

Zweitbeste Österreicherin wurde Katharina Truppe als Neunte (3,83). Katharina Huber und Stephanie Brunner belegten die Plätze 18 (5,23) bzw. 19 (5,70). Die nach dem zweiten Durchgang auf Rang sieben liegende Bernadette Schild fädelte an der gleichen Stelle wie Swenn Larsson ein und schied damit wie schon beim Heimrennen auf dem Semmering und damit zum dritten Mal in dieser Saison aus.

1. Petra Vlhova (SVK)
2. Mikaela Shiffrin (USA)
3. Katharina Liensberger (AUT)

Hochklassiges Duell um den Sieg

Im Kampf um den Sieg erlebten die Fans ein hochklassiges Duell zwischen Vlohva und Shiffrin. Die Veranstalter boten dafür trotz der Schneemassen in den letzten Tagen eine hervorragende Piste. Die Slowakin legte mit einem Husarenritt vor, erzielte mit Startnummer 28 Laufbestzeit und distanzierte die zu dieser Zeit führende Liensberger um 1,17 Sekunden. Die zweitplatzierte Swenn Larsson scheiterte klar, ehe Shiffrin zum sechsten Saisonsieg im Slalom ansetzte.

Der Vorsprung der US-Amerikanerin von 0,31 Sekunden aus dem ersten Durchgang schmolz kontinuierlich dahin. Bei der letzten Zwischenzeit lag Shiffrin elf Hundertstel zurück, doch diesmal konnte sie mit einem ihrer berühmten Schlussabschnitte den Spieß nicht mehr umdrehen. Das schaffte hingegen Vlhova, die sich nach fünf zweiten Plätzen im Slalom in Serie hinter Shiffrin als Siegerin feiern lassen durfte und den Siegesscheck von 70.000 Euro einstreifte.

Vlhova feiert „besonders wichtigen“ Sieg

Vlhova war auch die letzten Läuferin, die Shiffrin vor fast einem Jahr in Lenzerheide hatte bezwingen können. „Ich bin wirklich glücklich. Mikaela ist immer so stark. Ich habe im zweiten Durchgang Vollgas gegeben. Dabei hatte ich im Ziel zunächst ein schlechtes Gefühl, aber das habe ich immer, wenn ich gut war. Mikaela ist ein wahrer Champion, daher ist dieser Sieg für mich besonders wichtig. Ich habe sie geschlagen, als sie in Topform war. Sie treibt mich immer ans Limit, wir haben immer einen guten Kampf gegeneinander“, sagte Vlhova.

Petra Vlhova gewinnt Flachau-Slalom

Die große Favoritin Mikaela Shiffrin ist von Petra Vlhova beim höchstdotierten Damen-Slalom der Saison geschlagen worden. Die Vorarlbergerin Katharina Liensberger wurde Dritte.

Shiffrin verpasste indes einen Rekord. Bisher konnten nur die Schweizerin Vreni Schneider (Dezember 1988 bis Februar 1989) und die Kroatien Janica Kostelic (November 2000 bis Februar 2001) acht Slaloms in Serie gewinnen. „Seit Saisonbeginn habe ich versucht, mich zu pushen und vorne zu bleiben. Heute war es so weit, und es ist vorbei. Aber sie hat den Sieg absolut verdient, sie hat in jedem Rennen alles gegeben und kann speziell in den zweiten Durchgängen immer noch zulegen. Ich darf nicht enttäuscht sein“, sagte Shiffrin.

Liensberger mit Fieber aufs Podest

Neben Vlhova und Shiffrin strahlte erstmals Liensberger vom Podest, auf dem bereits Swenn Larsson gestanden war. „Es tut mir leid für Anna. Sowas wünscht man ja keinem“, litt sie ein wenig mit der Schwedin mit. Allerdings hatte die Vorarlbergerin ebenfalls einen starken Lauf in der Entscheidung gezeigt und hätte ohne einen schweren Fehler sowie einen danach akrobatisch verhinderten Ausfall auch ohne die Disqualifikation der Schwedin Platz drei geholt.

Mikaela Shiffrin (USA), Petra Vlhova (SVK) und Katharina Liensberger (AUT)
GEPA/Christian Walgram
Für Katharina Liensberger ging mit Platz drei in Flachau ein erster Karrieretraum in Erfüllung

Dabei war hinter dem Antreten des ÖSV-Talents aus Göfis sogar ein Fragezeichen gestanden. Liensberger trat mit Fieber an und musste sich vor dem Start sogar übergeben. „Ich habe deshalb nicht gewusst, ob ich überhaupt an den Start gehen kann“, gestand die 21-Jährige, die sich über ein Preisgeld von 19.393 Euro freuen durfte.