Stefan Kraft
APA/AFP/Janek Skarzynski
Skispringen

Kraft beendet ÖSV-Durststrecke

Einen Monat vor Beginn der Heim-WM in Seefeld ist eine 22-monatige Leidenszeit ohne ÖSV-Sieg zu Ende gegangen. Stefan Kraft sicherte sich am Sonntag in Zakopane den Sieg im Einzel-Bewerb und beendete damit die seit seinem Erfolg am 26. März 2017 in Planica andauernde Negativserie.

Der 25-jährige Salzburger distanzierte Robert Johansson aus Norwegen um 2,6 und den Japaner Yukiya Sato um 5,0 Punkte. Mit seinem 13. Weltcup-Sieg kletterte Kraft in der Weltcup-Wertung auf den vierten Platz nach vorne. Saisondominator Ryoyu Kobayashi aus Japan musste sich mit Tagesrang sieben zufriedengeben, liegt in der Gesamtwertung aber weiter souverän voran.

Daniel Huber landete als zweitbester Österreicher unmittelbar vor Kobayashi an der sechsten Stelle. Michael Hayböck wurde 16. Mit Jan Hörl (21.) und Philipp Aschenwald (29.) waren noch zwei weitere Österreicher in der Entscheidung dabei. Manuel Fettner (32.) und Markus Schiffner (34.) hatten die Qualifikation für den zweiten Durchgang verpasst.

Kraft gewinnt in Zakopane

Stefan Kraft feiert beim Weltcup-Skispringen in Zakopane den ersten Sieg seit fast zwei Jahren. Er setzt sich vor dem Norweger Robert Johansson und dem Japaner Yukiya Sato durch.

Kraft nach Flaute zurück an der Spitze

Bei Kraft zeigt die Formkurve unterdessen wieder steil nach oben. Im vergangenen Winter hatte der bei der WM in Lahti 2017 zweifach vergoldete Salzburger die Olympia-Enttäuschung verkraften und Rückschläge hinnehmen müssen. Doch bei der Vierschanzentournee meldete sich Kraft zurück, schaffte dort drei Podestplätze, wurde in Val di Fiemme Zweiter und lieferte nun an beiden Tagen in Polen starke Sprünge ab.

Stefan Kraft
GEPA/Philipp Brem
Zum zweiten Mal nach 2016 steht Kraft in Zakopane ganz oben am Stockerl

Beim zweiten Rang des ÖSV-Quartetts im Teambewerb am Samstag hätte er die inoffizielle Einzel-Wertung gewonnen, am Sonntag dominierte er den Bewerb. Bei seinem zweiten Erfolg im polnischen Skisprungzentrum nach 2016 triumphierte der Salzburger nach Halbzeitführung mit 133 und 132,5 Metern um 2,6 Punkte vor dem Norweger Robert Johansson (131,5/133,5) und 5,0 vor dem Japaner Yukiya Sato (133/131,5). Zwischen seinen beiden jüngsten Erfolgen hatte Kraft immerhin zwölf Podestplätze erreicht.

Nächste Talentprobe von Jungadler Hörl

Huber (131/131,5 m) landete als zweitbester Österreicher an der sechsten Stelle und holte damit seinen dritten Top-Ten-Platz der Saison. Hayböck klassierte sich als 16. (130/128,5), wird aber die nächste Station in Sapporo ebenso wie Aschenwald (29.) auslassen und stattdessen trainieren. Der 20-jährige Hörl legte nach dem gelungenen Teamdebüt eine weitere Talentprobe ab und schaffte als 21. sein bisher bestes Weltcup-Resultat.

ÖSV-Cheftrainer Andreas Felder war nach dem Erfolg Krafts erleichtert. „Es freut mich irrsinnig, dass es endlich einmal gelungen ist, einen Sieg zu machen, denn wir warten schon ewig drauf. Das ist für uns Skispringer irrsinnig wichtig“, erklärte der Tiroler. An die WM dachte er aber noch nicht. „Das ist der Sieg in Zakopane, und Seefeld ist noch ein Zeiterl weg. Bis dahin sind noch viele Aufgaben vor uns, und wir werden uns Schritt für Schritt vorbereiten.“

Rückschläge für Kobayashi und Co.

Für die bis dahin vier besten Springer der Weltcup-Saison lief es nicht nach Wunsch. Spitzenreiter Kobayashi war nach dem ersten Durchgang nur 23. (124 m), mit 133,5 Metern verbesserte er sich aber noch an die siebente Stelle. Damit egalisierte der neunfache Saisonsieger sein bisher schwächstes Saisonresultat.

Für die von Zehntausenden Fans angefeuerten Lokalmatadore setzte es eine Enttäuschung. Dawid Kubacki klassierte sich als bester Pole nur an der zwölften Stelle, Olympia- und Weltcup-Sieger Stoch verpasste als 36. sogar den zweiten Durchgang.

Einzel-Bewerb in Zakopane

Sonntag:
1. Stefan Kraft AUT 133,0/132,5 278,3
2. Robert Johansson NOR 131,5/133,5 275,7
3. Yukiya Sato JPN 133,0/131,5 273,3
4. Johann Andre Forfang NOR 126,0/137,0 271,8
5. Halvor Egner Granerud NOR 131,5/131,0 270,5
6. Daniel Huber AUT 131,0/131,5 270,2
7. Ryoyu Kobayashi JPN 124,0/133,5 268,5
. Stephan Leyhe GER 129,0/133,0 268,5
. Timi Zajc SLO 128,5/132,0 268,5
10. Roman Koudelka CZE 127,5/131,5 265,6
11. Jewgenij Klimow RUS 126,5/131,0 262,8
12. Dawid Kubacki POL 128,0/130,0 261,0
13. Killian Peier SUI 127,5/129,0 260,9
. Anze Lanisek SLO 127,5/129,5 260,9
15. Constantin Schmid GER 129,5/129,0 260,2
16. Michael Hayböck AUT 130,0/128,5 258,1
17. Stefan Hula POL 129,0/127,5 257,9
18. Antti Aalto FIN 128,0/125,5 255,4
19. Piotr Zyla POL 123,5/128,0 253,5
20. Andreas Stjernen NOR 125,0/127,0 253,0
21. Jan Hörl AUT 130,0/127,5 250,7
22. Jakub Wolny POL 124,5/124,5 249,4
23. Domen Prevc SLO 125,0/123,5 247,0
24. Karl Geiger GER 122,5/125,5 245,2
25. Richard Freitag GER 125,0/122,5 241,1
26. Markus Eisenbichler GER 123,5/124,0 240,4
27. Pawel Wasek POL 129,0/121,0 238,5
28. Cestmir Kozisek CZE 129,0/120,5 233,4
29. Philipp Aschenwald AUT 126,5/116,5 233,3
30. Maciej Kot POL 126,0/119,0 231,1
Nicht für zweiten Durchgang qualifiziert u.a.:
32. Manuel Fettner AUT 123,5 125,8
34. Markus Schiffner AUT 129,0 125,1
36. Kamil Stoch POL 122,5 123,5