Die sechsfache US-Open-Siegerin Williams ließ der Lettin Anastasija Sevastova im Halbfinale am Donnerstagabend (Ortszeit) keine Chance und siegte mit 6:3 6:0. Tennisaufsteigerin Osaka gewann danach gegen Vorjahresfinalistin Madison Keys mit 6:2 6:4 und verhinderte damit ein US-Duell im Endspiel.
Osaka schreibt japanische Tennisgeschichte
Erstmals steht damit eine Japanerin im Endspiel eines Grand-Slam-Turniers. „Es bedeutet mir eine Menge“, sagte Osaka direkt nach dem 1:26 Stunden langen Match. Osaka wurde in Japan als Tochter einer Japanerin und eines Haitianers geboren, kam aber schon als Kind in die USA und besitzt die amerikanische Staatsbürgerschaft.
Die Weltranglisten-19. zeigte im Match gegen Keys die besseren Nerven und besiegte die French-Open-Finalistin im vierten Vergleich erstmals. Keys konnte 13 Breakbälle nicht nutzen. Auf die Frage, wie sie ihre Nerven in kritischen Momenten so gut im Griff gehabt habe, meinte die 20-jährige Osaka lachend: „Ich habe nur daran gedacht, dass ich unbedingt gegen Serena spielen möchte – ich liebe dich.“
Williams kann Court-Rekord einstellen
Für die langjährige Weltranglistenerste Williams geht es am Samstag um den 24. Einzel-Titel bei einem Major-Turnier und den ersten seit ihrer Babypause. Mit einem Sieg würde die 36-Jährige den Rekord der Australierin Margaret Court für die meisten Grand-Slam-Titel einstellen.
Im ersten Duell mit der Weltranglisten-18. Sevastova, die erstmals bei einem der vier wichtigsten Turniere im Halbfinale stand, benötigte Williams etwas Anlaufzeit. Nach einem 0:2-Rückstand war sie der 28-Jährigen aber mit ihrem druckvolleren Spiel klar überlegen. Nach nur 66 Minuten schaffte die aktuelle Nummer 26 im WTA-Ranking den Einzug in ihr 31. Grand-Slam-Finale und schien danach kurz Tränen zurückzuhalten. „Ich habe daran gedacht, dass ich voriges Jahr im Krankenhaus praktisch um mein Leben gekämpft habe“, meinte sie mit Blick auf Komplikationen nach der Geburt ihrer Tochter.