Kletterin Jessica Pilz
APA/EXPA/Johann Groder
Klettern

Pilz erobert Gold im Vorstieg

Jessica Pilz hat am Samstag bei der ersten Medaillenentscheidung der Kletter-WM in Innsbruck gleich die Goldmedaille im Vorstieg der Damen geholt. Die 21-jährige Niederösterreicherin kletterte auf der schwierigen Route in der Olympiaworld als eine von zwei der zehn Finalistinnen bis an die Spitze.

Silber ging in einem spannenden Finale an die slowenische Titelverteidigerin Janja Garnbret, die die Wand ebenfalls durchkletterte. Die Bronzemedaille holte die Südkoreanerin Kim Jain. Die Tirolerin Hannah Schubert belegte den achten Rang. Die weiteren ÖKV-Athletinnen Christine Schranz (11.) und Sandra Lettner (22.) waren in der Vorschlussrunde der besten 26 ausgeschieden.

Pilz Weltmeisterin im Vorstieg

Jessica Pilz hat am Samstag bei der ersten Medaillenentscheidung der Kletter-WM in Innsbruck gleich die Goldmedaille im Vorstieg geholt.

„Wie ich das Top erreicht habe, habe ich mich mega gefreut. In Österreich und vor Heimpublikum ist es noch einmal um so viel schöner. Ich kann es noch gar nicht glauben. Ich brauche jetzt einmal ein paar Stunden, um das zu realisieren“, sagte Pilz im ORF-Interview. Beim Warm-up sei sie noch nervös gewesen, bei Beginn ihrer Route habe sie die Nervosität aber abgelegt.

Elf Sekunden entscheiden über Gold

Das Finale wurde zu einem wahren Krimi. Pilz ging als Vorletzte ins Rennen und konnte als erste Athletin bis zum Top klettern. Damit war schon einmal klar, dass die Niederösterreicherin Silber sicher hatte. „Am Anfang habe ich ziemlich Gas gegeben, das ist mir relativ leicht gefallen. Oben wollte ich zu früh einhängen. Da habe ich mir schon gedacht, dass das vielleicht der entscheidende Fehler war. Aber es ist weiter gut dahingegangen“, analysierte Pilz.

Garnbret lieferte danach lange eine noch souveränere Vorstellung ab. Die Slowenin lag zeitlich klar vor Pilz. Bei der letzten Passage ließ sie sich aber zu viel Zeit. Am Ende entschieden elf Sekunden zugunsten der Österreicherin. „Ich war mir zuerst gar nicht sicher, weil es nur um ein paar Sekunden gegangen ist. Ich dachte mir, dass vielleicht noch nachgestoppt werden muss. Danach war nur noch Freude“, schilderte Pilz die Momente der Entscheidung.

Jessica Pilz während der Kletter-WM in Innsbruck
APA/EXPA/Johann Groder
Jessica Pilz holte nach Vierfachweltmeisterin Angela Eiter und Johanna Ernst das sechste Gold für Österreichs Damen

Schubert mit Finaleinzug zufrieden

Schubert war als eine der ersten Finalistinnen an die Reihe gekommen und hielt sich mit einer Wertung von 31+ gut. Zum Vergleich: Kim holte mit 34+ Bronze. Die Schwester von Österreichs Herren-Hoffnung Jakob Schubert wies die gleiche Leistung wie die letztlich sechst- und siebentplatzierte Anak Verhoeven und Mia Krampl auf, die Belgierin und die Slowenin wurden aber wegen der besseren Semifinal-Leistung vorgereiht.

„Wenn man im Finale steht, muss man jedenfalls zufrieden sein“, sagte Schubert, die ein wenig mit einem kleinen Fehler haderte, womit die Medaillenchance dahin war. „Im Finale wäre mehr drinnen gewesen. Es war aber eine schwere Stelle. Von der Kraft her wäre mehr möglich gewesen. Aber das sind halt Routen, bei denen man nicht nur wegen der Kraft rausfliegt“, erklärte die Lokalmatadorin.