Die 19-jährige Garnbret kletterte in einer extrem schwierigen Entscheidung zweimal zum Top und setzte sich knapp vor der Japanerin Akiyo Noguchi durch. Die Serbin Stasa Gejo holte die Bronzemedaille, Pilz landete mit zwei Zonenwertungen auf Platz vier.
Im Finale vor 5.000 Zuschauern warteten auf Pilz und ihre Konkurrentinnen vier herausfordernde Routen, die die Athletinnen vor einige Probleme stellten. So kletterten nur die drei Medaillengewinnerinnen zum Top. Garnbret setzte sich mit zwei Top- und drei Zonenwertungen durch. „Ich glaube, sie (die Kurssetzer, Anm.) haben sich ein bisschen verschätzt. Es ist einfach schwer, genau das Mittelmaß zu finden, und dieses Mal haben sie das halt ein bisschen überschätzt“, sagte Pilz, die die Routen für zu schwer befand.
Garnbret punktet beim ersten Boulder
Bereits beim ersten Boulder erzielten vier Starterinnen keine Wertung. Garnbret bewältigte als einzige Athletin das erste Problem und setzte sich damit von Beginn weg an die Spitze. Diesen Platz verteidigte die 19-Jährige bis zum Ende des Finales und schrieb damit Geschichte: Als erste Frau kürte sie sich in zwei Disziplinen zur Weltmeisterin. Im Vorstieg hatte die Slowenin 2016 Gold geholt. In dieser Disziplin musste sie sich in Innsbruck hinter Pilz mit Silber zufriedengeben.
„Titel bedeutet mir sehr viel“
„Dieser Titel bedeutet mir sehr viel. Ich war sehr enttäuscht nach dem Vorstieg. Ich habe das ganze Jahr auf diese WM hingearbeitet und bin jetzt einfach überglücklich, dass es im Bouldern geklappt hat“, sagte Garnbret.
Im Kampf um die weiteren Medaillen setzten sich Noguchi und Gejo durch. Die 29-jährige Japanerin steigerte sich im Verlauf des Wettkampfes und lag am Ende nur eine Zonenwertung hinter Gold, es war bereits die vierte WM-Medaille für die „Altmeisterin“. Zur Bronzemedaille reichte der 20-jährigen Europameisterin Gejo eine Topwertung, die sie beim dritten Boulder erkletterte. Die Schweizer Titelverteidigerin Petra Klingler hatte Probleme und kam ohne erzielte Wertung nicht über den sechsten und letzten Platz hinaus.
„Es war megaschwer“
Die 21-jährige Pilz war mit ihrem Abschneiden zufrieden: „Ich habe Megaspaß gehabt, da zu klettern. Ich hätte mir nicht gedacht, dass ich es überhaupt ins Finale schaffe. Von dem her habe ich das heute voll genossen. Und mit dem Publikum hier war es ziemlich cool, hier zu klettern“, sagte Pilz im ORF-Interview.
„Es war megaschwer. Janja hat uns gleich beim ersten Boulder gezeigt, wie es geht. Wenn nicht einmal alle Boulder geklettert werden, zeigt das schon, wie schwer es war. Aber ich denke, ich habe mich gut geschlagen. Natürlich geht es immer besser. Dadurch, dass ich keine Boulder-Spezialistin bin, passt es aber ganz gut. Mit dem Finale bin ich megazufrieden.“
Die weiteren Österreicherinnen schafften es in der Innsbrucker Olympiaworld nicht ins Finale der besten sechs. Berit Schwaiger wurde Siebente, Johanna Färber und Katharina Saurwein belegten die Ränge 19 und 20.
Kombination am Sonntag
Am Sonntag findet der letzte Damen-Bewerb bei der WM statt. Die Erwartungen für das Kombinationsfinale hält Vorstieg-Weltmeisterin Pilz niedrig: „Ich lasse mich überraschen, habe noch nie das Kombi-Format gemacht bis jetzt. Es wird sicher intensiv und interessant, aber ich werde einfach in allen drei Disziplinen mein Bestes geben.“