NADA-Präsident Cepic kritisiert RUSADA-Zulassung

Die bevorstehende Aufhebung der Suspendierung der russischen Anti-Doping-Agentur (RUSADA) löst in Österreich großen Unmut aus. „Ich habe null Verständnis für diese Vorgehensweise. Man versucht, in den letzten Tagen quasi durch ein Hintertürchen einen Schleichweg zu finden“, ärgerte sich Michael Cepic, Chef der nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA).

NADA-Chef Michael Cepic
GEPA/Matic Klansek

Das Exekutivkomitee der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) dürfte am Donnerstag der Empfehlung seines Zulassungsausschusses folgen, die seit Aufdeckung des Dopingskandals 2015 bestehende Suspendierung der RUSADA aufzuheben. Dabei hat Russland zwei Kriterien nicht erfüllt: die Anerkennung des McLaren-Reports mit seinen Ermittlungsergebnissen und den Zugang zum Moskauer Analyselabor.

„Das ist ein ganz klares Abweichen der WADA, das ist ja das Schockierende, weil die WADA interessensunabhängig handeln sollte“, meinte Cepic. „Wenn man der obersten Behörde nicht mehr trauen kann und sie nicht mehr zu den eigenen Richtlinien stehen, dann hat das System einen Riss.“ Zuvor hatte es auch schon aus den USA, Großbritannien und anderen Ländern sowie von Athletenvertretern scharfe Kritik am WADA-Einlenken gegenüber Russland gegeben.