Sabrina Filzmoser
APA/AFP/Franck Fife
Judo

Filzmoser bei 13. WM doppelt gefordert

Sabrina Filzmoser hat 2005 und 2010 jeweils mit Bronze für die beiden bisher letzten Podestplätze von ÖJV-Aktiven bei einer WM gesorgt und sich auch international einen Namen gemacht. Bei den am Donnerstag beginnenden Titelkämpfen in Baku ist sie nun sowohl auf der Matte als auch als Referentin gefordert.

Einerseits tritt Filzmoser am Samstag in der Klasse bis 57 kg zum 13. Mal auf sportlicher WM-Bühne auf, andererseits fungiert die zweifache Europameisterin dank ihres Sitzes in der Athletenkommission des Weltverbandes (IJF) in einer Doppelrolle. In dieser Funktion ist sie mit dem französischen Topstar und Doppelweltmeister Teddy Riner in dieser Hinsicht auf einer Stufe. Der 29-jährige 2,05-m-Koloss ist neunfacher Weltmeister.

„Ich werde im Rahmen der WM in Baku eine Rede über meine Judo-Entwicklungsprojekte und insbesondere die Förderung von Mädchen im Himalaya-Gebiet halten“, gab die 38-Jährige in einer Aussendung Einblick. Schon jahrelang engagiert sie sich für die Straßenkinder in Nepal und Bhutan und war mehrmals dort. „So vieles habe ich dort erst gelernt. Vor allem die ethische Wertschätzung und die Einordnung unserer sicheren sozialen Absicherung.“

Sabrina Filzmoser
Reuters/Issei Kato
2010 holte Filzmoser bei der WM in Tokio ihre zweite Bronzemedaille

WM wurde in Südstadt simuliert

Zum Auftakt bestreitet Filzmoser am Samstag ein Generationenduell, wurde sie doch gegen die 21-jährige Ukrainerin Marija Skora gelost. Sportlichen Auftrieb gab Filzmoser Bronze bei der Junioren-EM in der vergangenen Woche in Sofia durch ihren Trainingspartner Wachid Borchaschwili. Die österreichische Frauen-Riege tritt wie die der Männer erst am Samstag in Aktion. Man hatte sich in Kroatien und in Papendal/Niederlande sowie zuletzt in der Südstadt auf die Titelkämpfe vorbereitet. „In der Südstadt konnten wir den Wettkampf hervorragend simulieren“, erklärte Bundestrainer Marko Spittka.

Ein Podestplatz ist auch bei den Männern das Ziel, und das trotz des Ausfalls des Schwergewichtlers und EM-Dritten Stephan Hegyi wegen eines Einrisses des hinteren Kreuzbandes. So bestreiten mit Lukas Reiter, Christopher Wagner (beide bis 73 kg), Laurin Böhler, Aaron Fara (beide bis 100 kg) und Daniel Allerstorfer (über 100 kg) fünf ÖJV-Männer den Saisonhöhepunkt. Bei den Frauen sind noch Magdalena Krssakova und Kathrin Unterwurzacher (beide bis 63 kg), Michaela Polleres (über 70 kg) und Bernadette Graf (bis 78 kg) im Einsatz.

Chance für „Big Points“ für Tokio

Die Weltmeisterschaften sind die erste Möglichkeit auf „Big Points“ im Qualifikationszyklus für Olympia 2020 in Tokio. Dort wird der Mixed-Teambewerb sein Olympiadebüt feiern. In Baku dürfe man Österreichs Erwartungen in diesem erst zum zweiten Mal bei einer WM ausgetragenen Format nicht zu hoch setzen. „Die großen Judo-Nationen wie Japan, Korea oder Russland werden sich mit ihren breit aufgestellten Teams die Medaillen wohl untereinander ausmachen“, meinte ÖJV-Sportdirektor Markus Moser.

ÖJV-Aufgebot für WM in Baku

Frauen:Sabrina Filzmoser (bis 57 kg/Samstag), Magdalena Krssakova, Kathrin Unterwurzacher (jeweils bis 63 kg/Sonntag), Michaela Polleres (bis 70 kg/Montag), Bernadette Graf (bis 78 kg/Dienstag)

Männer:Christoph Wagner, Lukas Reiter (jeweils bis 73 kg/Samstag), Laurin Böhler, Aaron Fara (bis 100 kg/Dienstag), Daniel Allerstorfer (über 100 kg/Mittwoch)

Mixed-Teambewerb(Donnerstag, 27. September)