Lukas Pöstlberger (li.) und Felix Großschartner
Innsbruck-Tirol Rad WM 2018/Johannes Mair Alpsolut
Rad-WM

Österreichern winkt zum Auftakt Edelmetall

Bei der Rad-WM 1987 in Villach hat das ÖRV-Quartett Bronze im 100-km-Mannschaftsrennen erobert. 31 Jahre später ist bei den dritten Titelkämpfen in Österreich im Kampf gegen die Uhr neuerlich Edelmetall für heimische Fahrer möglich. „Eine Medaille ist das erklärte Ziel“, sagte Bora-Fahrer Felix Großschartner.

In Innsbruck sind zum WM-Auftakt am Sonntag (14.40 Uhr, live in ORF Sport +) im Zeitfahren der Profirennställe sechs heimische WorldTour-Fahrer und vier ÖRV-Teams engagiert. Für das Bora-Team treten neben Großschartner auch Patrick Konrad, Gregor Mühlberger und Lukas Pöstlberger an. Im Trek-Aufgebot stehen Matthias Brändle und Michael Gogl.

Zwölf der 18 Rennställe der WorldTour haben genannt. Aus der dritten Division (Continental Tour) haben Felbermayr Wels, Hrinkow Steyr, Tirol Cycling und Vorarlberg Santic ihr Startrecht wahrgenommen. Für den Damen-Bewerb mit 13 Teams wurde hingegen keine Österreicherin nominiert.

Streckenprofil als Herausforderung

Das Profil der 62,8-km-Herren-Strecke aus dem Ötztal nach Innsbruck erfordert von den Teams taktisches Gespür. Nach einem kürzeren Anstieg bald nach dem Start am Talausgang folgt eine Hochgeschwindigkeitsfahrt über rund 40 Kilometer. Doch das letzte Drittel beginnt mit einem rund fünf Kilometer langen Anstieg von Kematen nach Axams und verlangt völlig andere Qualitäten. Nach der steilen Abfahrt folgen noch etwa zehn flache Kilometer bis ins Ziel. Nach dem vierten der sechs Starter wird die Zeit gestoppt.

Großschartner und seine Bora-Kollegen wissen um das schwierige Unternehmen. „Die Strecke kommt uns entgegen, weil gegen Ende ein Berg kommt. Aber vorne mitzufahren wird schwierig, denn es nehmen nur die Teams teil, die auch eine Chance sehen“, betonte Konrad, der eine Woche später im Straßenrennen das ÖRV-Sextett anführen wird. Der Auftakt sei jedenfalls eine gute Vorbereitung für das Finale: „Eine Stunde Vollgas, das ist ein gutes Training für das Straßenrennen.“

Großschartner und Co. optimal vorbereitet

Man habe bei Bora für diese Titelkämpfe mehr Aufwand betrieben als in früheren Jahren, erklärte Mühlberger. „Wir haben schon im Winter viel Zeitfahren trainiert, diesmal steckt auch viel Taktik dahinter.“ Pöstlbergers Stärke ist vor allem in der ersten Phase gefragt, Mühlberger und Konrad sollen im langen Anstieg Tempo für ihre Kollegen machen. Eine Höhendifferenz von insgesamt 427 Metern ist zu bewältigen.

Brändle soll bei seinem letzten Einsatz für das Team Trek als Zeitfahr-Spezialist im flachen Abschnitt für Tempo sorgen, Gogl ist als vielseitiger Fahrer nominiert worden. Im Einzelzeitfahren am Mittwoch warten auf Brändle und Staatsmeister Georg Preidler hinauf nach Gnadenwald noch mehr Höhenmeter.

Das Team Sunweb tritt mit Einzel-Weltmeister Tom Dumoulin (NED) als Titelverteidiger an und zählt neuerlich zum engsten Favoritenkreis. Die Österreicher bei Bora erwarten zudem Sky (auch ohne Chris Froome und Geraint Thomas) sowie BMC, Mitchelton und Movistar als Konkurrenten beim Griff nach Edelmetall.