Joshua Kimmich (Bayern) und Alessandro Schoepf (Schalke)
GEPA/Markus Fischer
Fußball

Schalke-Krise soll gegen Bayern enden

Vizemeister gegen Meister – das klingt nach Topduell auf Augenhöhe. Doch schon nach drei Runden in der deutschen Bundesliga liegen zwischen den beiden besten Teams der Vorsaison Welten. Der Rückstand des FC Schalke 04 vor dem Heimspiel am Samstag gegen Bayern München beträgt neun Punkte.

Während der Club der ÖFB-Teamspieler Guido Burgstaller und Alessandro Schöpf mit drei Liganiederlagen miserabel startete, thront der Titelverteidiger mit David Alaba als einziges Team mit makelloser Bilanz an der Tabellenspitze. „Wir wollen in der Bundesliga da weitermachen, wo wir gegen Leverkusen aufgehört haben. Wir wissen, dass es nicht einfach wird auf Schalke“, sagte Bayern-Coach Niko Kovac.

Unterdessen hofft sein Schalker Kollege Domenico Tedesco nach der Leistungssteigerung beim 1:1 gegen den FC Porto in der Champions League auf den nächsten Schritt nach vorne. „Die Jungs sind sehr gefasst und fokussiert, haben einen gewissen Respekt vor der aktuellen Situation. Sie wissen, dass 98 Prozent nicht reichen. Die reichen gegen keinen Gegner, auch gegen die Bayern nicht“, sagte Tedesco. „Eine Last“ sei die schwierige Lage vor dem Duell mit dem Spitzenreiter aber nicht: „So ticken wir nicht. Wir freuen uns sehr auf das Spiel.“

Schreckensbilanz gegen Meister

Gleichwohl deutet wenig darauf hin, dass die Königsblauen ihre Schreckensbilanz gegen den Rekordmeister in der Veltins-Arena aufpolieren, die ersten Zähler einfahren und den Alleingang der Bayern stoppen. Auch wenn Sportvorstand Christian Heidel fast trotzig anmerkte: „Wir haben auch gegen die Bayern eine Chance. Es wird nicht so sein, dass wir mit schlotternden Knien auflaufen.“

Doch selbst in besserer Verfassung als derzeit gelang dem Revierclub in den zurückliegenden 15 Bundesliga-Spielen gegen die Münchner kein Sieg. Der bisher letzte Erfolg liegt lange zurück: Am 4. Dezember 2010 gewann Schalke daheim mit 2:0.

Besonderes Spiel für Goretzka

Im Fokus dürfte diesmal Leon Goretzka stehen, der nach seinem Wechsel nach München im Sommer erstmals zurückkehrt. „Ich freue mich ausschließlich darauf, wieder nach Gelsenkirchen zu kommen und die alten Jungs wiederzusehen, mich mit ihnen zu messen und in der Arena zu spielen. Für mich ist es ein besonderes Spiel“, sagte der DFB-Teamspieler.

Nach fünf Jahren im Schalke-Dress rechnet Goretzka natürlich nicht mir einem freundlichen Empfang. Bayern-Goalie Manuel Neuer, früher ebenfalls bei Schalke engagiert, kennt das schon und hat einen Tipp, damit umzugehen: „Je mehr Hass man entgegen bekommt, da weiß man auch, wie sehr man geliebt wurde.“ Kovac glaubt nicht, dass Goretzkas Leistung durch die erwartet hitzige Stimmung leiden könnte. „Leon ist stark genug im Kopf. Er wird sich nicht durch die Atmosphäre beeinflussen lassen.“

Vom schwachen Ligaauftakt seiner früheren Mitspieler lässt sich der 23 Jahre alte Goretzka nicht blenden. „Schalke ist ergebnistechnisch schlecht gestartet. Aber auf Schalke geht es schnell in beide Extreme. So schnell man in einen Negativtrend reinrutscht, so schnell kann man sich auch wieder rauskämpfen.“

Erfolgserlebnis für Leverkusen

Noch hinter Schalke liegt Bayer Leverkusen am Tabellenende. Vor dem Heimspiel am Sonntag gegen Mainz (Karim Onisiwo, Philipp Mwene) gab es für den Verein von Aleksandar Dragovic, Ramazan Özcan und Julian Baumgartlinger mit dem 3:2 in der Europa League gegen Rasgrad immerhin ein Erfolgserlebnis. RB Leipzig (Stefan Ilsanker, Marcel Sabitzer, Konrad Laimer) versucht, im Auswärtsspiel gegen die von Adi Hütter betreute Frankfurter Eintracht Wiedergutmachung für die Niederlage gegen Salzburg zu betreiben.

Ein Österreicher-Duell gibt es auch bei Augsburg (Martin Hinteregger, Michael Gregoritsch, Kevin Danso) gegen Werder Bremen (Florian Kainz, Martin Harnik, Marco Friedl). Beim Kräftemessen zwischen Dortmund und Hoffenheim (Florian Grillitsch, Stefan Posch) werden Proteste der BVB-Fans gegen Dietmar Hopp erwartet, weil der TSG-Mäzen einen Strafantrag gegen 30 Dortmunder Fans gestellt hatte. Sie hatten Hopp im bisher letzten Aufeinandertreffen beider Clubs mit Sprechchören beleidigt.