Thomas Goiginger (LASK) und Vesel Demaku (A.Wien)
GEPA/Walter Luger
Bundesliga

Verfolgerduell Austria gegen LASK

Zweieinhalb Stunden vor dem abschießenden Schlager zwischen Red Bull Salzburg und Rapid kommt es in der achten Bundesliga-Runde am Sonntag (14.30 Uhr) zu den Duellen Austria Wien gegen LASK und Wacker Innsbruck gegen Flyeralarm Admira Wacker.

Die Austria hat mit einem Heimsieg im Verfolgerduell die Chance, am derzeit zweitplatzierten LASK vorbeizuziehen. Beide Teams waren zuletzt in guter Verfassung. Die Wiener gehen mit Rückenwind aus dem 1:0 im Derby vergangene Woche bei Rapid ins Spiel, die Linzer kommen sogar mit sechs Pflichtspielsiegen in Serie nach Favoriten.

Wertvoller zweiter Platz

Die Rolle des „Salzburg-Jägers“ wollen die beiden Clubs bei acht bzw. fünf Punkten Rückstand auf den Tabellenführer aber nicht so recht annehmen – auch wenn dem Vizemeister nächsten Sommer die Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation winkt. „Am Ende der Saison ist der zweite Platz richtig viel wert“, bestätigte Austria-Trainer Thomas Letsch. Bis dahin sei aber noch viel Fußball zu spielen.

„Es zählt jeder Sieg“, meinte Letsch. „Einer gegen den LASK würde helfen, uns da oben festzusetzen. Wir haben eine kleine Serie gestartet, die wollen wir fortsetzen.“ Vier Spiele ist die Austria ungeschlagen, landete in dieser Phase drei Siege. „Punkte gegen direkte Konkurrenten helfen natürlich doppelt“, sagte Letsch. „Wir haben mit dem LASK eine Mannschaft vor der Brust, die sicherlich eine große Herausforderung ist und die nicht zu Unrecht auf Platz zwei steht.“

Austria spielt auf Sieg

Die Austria muss sich auf ein aggressives Pressing einstellen. Ein abwartendes Defensivkonzept dürfe man sich von seinem Team zu Hause aber nicht erwarten, betonte Letsch. „Wir werden versuchen, spielerische Lösungen zu suchen, um das Pressing zu umgehen. Wir dürfen uns aber auch nicht verzetteln.“ Der Deutsche lobte die Eingespieltheit, Ordnung und mannschaftliche Geschlossenheit des LASK. „Es ist aber nicht so, dass uns angst und bange wird. Unser Anspruch ist klar, das Spiel zu gewinnen.“

Tipico-Bundesliga, achten Runde

Sonntag, 14.30 Uhr:

Austria Wien – LASK

Generali Arena, SR Altmann

Mögliche Aufstellungen:

Austria: Pentz – Klein, Madl, Schoissengeyr, Igor – Ebner, Matic – Friesenbichler, Grünwald, Venuto – Edomwonyi

LASK: Schlager – Wiesinger, Ramsebner, Trauner – Ranftl, Holland, Michorl, Ullmann – Goiginger, Otubanjo, Joao Victor

Es wäre der vierte Heimsieg im vierten Spiel in der generalüberholten Generali Arena. So gut war die Austria zu Hause zuletzt 2003 unter dem späteren deutschen Weltmeistertrainer Joachim Löw in die Saison gestartet. Dabei konnten die Wiener laut Letsch in den bisherigen Heimspielen gegen Innsbruck (2:1), die Admira (4:0) und Mattersburg (2:1) noch „nicht zu 100 Prozent überzeugen. Es waren alles verdiente Siege, aber sie sind nicht aus einem Guss heraus passiert.“

Gegen die Linzer soll an die Derby-Leistung angeknüpft werden – auch wenn mit dem erkrankten Christoph Monschein neben den verletzten Alon Turgeman und Dominik Fitz eine weitere Offensivkraft ausfällt. Insgesamt sieben Spieler muss die Austria vorgeben. Am Mittwoch wartet bereits der ÖFB-Cup-Schlager bei Titelverteidiger Sturm Graz. Letsch: „Es ist kein Geheimnis, dass das zwei Spiele sind, in denen wir wirklich gefordert sein werden.“

Glasner begeistert von Goiginger

Gegen den LASK setzte es im Frühjahr zwei Niederlagen (1:3 und 0:1). In beiden Spielen traf Thomas Goiginger, der sich auch in der neuen Saison mit sechs Assists in den Vordergrund gespielt hat. Trainer Oliver Glasner lobte die Eins-gegen-eins-Qualitäten des Angreifers, aber auch dessen physische Bereitschaft: „Er bringt sich immer extrem ein für die Mannschaft. Wie wir spielen wollen, hat er total inhaliert.“ Am Zenit sieht Glasner den 25-Jährigen noch nicht. „Er ist ein Spieler mit sehr, sehr viel Potenzial. Ich glaube, dass noch nicht alles ausgeschöpft ist. Er wird sich noch sehr weiterentwickeln.“

Thomas Goiginger (LASK) und Luan Leite Da Silva (St.Poelten)
GEPA/Florian Ertl
Thomas Goiginger erwischte einen guten Saisonstart

Ihre Reife können die Linzer nach fünf Ligasiegen in Folge in Wien unter Beweis stellen. „Die Austria hat viel Qualität dazugeholt“, sagte Glasner, der neben Markus Wostry und Samuel Tetteh auch auf den verletzten Südkoreaner Oh In Pyo verzichten muss, über den Transfersommer der Favoritner. „Das ist eine Mannschaft mehr sehr, sehr viel Qualität und Tempo in der Offensive.“ Man habe aber gesehen, dass man, wenn man am „oberen Leistungsniveau“ agiere, mit allen Teams der Liga mithalten könne.

An den internen Vorgaben des LASK hat der jüngste Erfolgslauf nichts geändert. „Wir wollen in die Meisterrunde. Das ist und bleibt unser Ziel“, betonte Glasner. Mit Platz zwei und der möglichen CL-Qualifikation beschäftigt er sich daher vorerst nicht. Es sei gerade einmal ein Fünftel der Saison absolviert. Derzeit sei es Glasner „egal, ob wir als Erster oder Sechster“ ins obere Play-off einziehen. Die Punkte werden nach dem Grunddurchgang Mitte März halbiert.

Duell der Tabellennachbarn in Innsbruck

Das Duell des Tabellenneunten Wacker Innsbruck mit dem Zehnten Admira hat für beide Teams große Bedeutung, gilt es doch, sich Luft im Abstiegskampf zu verschaffen. Sowohl die Tiroler als auch die Niederösterreicher mussten zuletzt eine bittere Niederlage verkraften. Für Innsbruck war es ein 1:3 beim WAC. Coach Karl Daxbacher hatte daraufhin Schiedsrichter Markus Hameter wegen einiger strittiger Pfiffe hart kritisiert. Mittlerweile hat sich sein Gemütszustand wieder verbessert. „Mein Ärger ist verflogen. Wenn man ein bisschen drüber schläft, schaut die Welt wieder anders aus“, sagte der 65-Jährige.

Schnell wurde der Fokus auf das Admira-Spiel gelegt – aufgrund der Wichtigkeit der Partie. „Die Tabellensituation sagt viel aus, es ist für beide wichtig zu punkten, um weiter oben anzudocken. Die Nerven werden ein bisschen angespannt sein“, sagte Daxbacher. Der Aufsteiger hat bisher nur mit 2:1-Siegen in Altach und gegen Hartberg Punkte gesammelt. „Wir haben schon vor der Saison betont, dass es zu erwarten ist, dass wir mit mehr Niederlagen umgehen müssen. Ich habe das Gefühl, dass alle bei der Sache sind, der Teamgeist okay ist und es noch keinen Bruch in der Mannschaft gibt“, erklärte der Coach.

Tipico-Bundesliga, achte Runde

Sonntag, 14.30 Uhr:

Wacker Innsbruck – Admira

Tivoli Stadion Tirol, SR Drachta

Mögliche Aufstellungen:

Wacker: Knett – Schimpelsberger, Baumgartner, Maak, Vallci – Henning – Rakowitz, Freitag, Harrer, Dieng – Eler

Admira: Leitner – Zwierschitz, Vorsager, Bauer, Spasic – Toth – Soiri, Hjulmand, Maier, Paintsil – Starkl

An vorderster Front bekommt Patrik Eler neuerlich die Chance, da Zlatko Dedic wegen einer Muskelverletzung im Oberschenkel nicht trainieren kann. „Wir erhoffen uns, dass er zu alter Stärke zurückfindet. Ein Tor würde ihm da guttun“, sagte Daxbacher über den zurückgekehrten Slowenen.

Admira hat Sturm-Niederlage abgehakt

Tore würden auch der Admira guttun, erst viermal – dreimal nach Standardsituationen – brachte man den Ball im Netz unter. Beim Heim-2:3 gegen Sturm verabsäumte man es, die Punkteanzahl (4) zu erhöhen. „Es war schwierig zu verkraften, weil die Mannschaft gemerkt hat, dass es hergeschenkte Punkte waren“, meinte Admira-Trainer Ernst Baumeister. Im Laufe der Woche habe man den „Selbstfaller“ aber aus den Köpfen bekommen.

Die Admira ist mittlerweile fünf Spiele sieglos und nur zwei Zähler vom Tabellenende entfernt. „Wir haben durch die unnötige Niederlage jetzt mehr Druck. Damit müssen wir leben. Gegen einen Gegner, der auf unserer Augenhöhe ist, sollten wir punkten“, sagte Baumeister. Nicht gut zu sprechen ist er auf Marin Jakolis, der nach seiner unnötigen Gelb-Roten Karte gegen Sturm eine Geldstrafe erhielt. „Wir werden jetzt schauen, wie er sich weiter verhält“, machte Baumeister deutlich, dass der 21-jährige Kroate unter Beobachtung steht.

Das bisher letzte Bundesliga-Duell der beiden Teams endete am 25. März 2014 mit 0:0. Zuvor war die Admira oftmals ein gern gesehener Gegner der Tiroler. Sie haben mit 56 Siegen so oft wie gegen keinen anderen Gegner in der Liga gewonnen.