Dominic Thiem
AP/Dmitry Lovetsky
Tennis

Thiem müht sich ins Semifinale

Dominic Thiem steht beim ATP-Turnier in St. Petersburg zum zweiten Mal nach 2015 im Semifinale. Österreichs Nummer eins hatte gegen den Russen Daniil Medwedew am Freitag im Viertelfinale jedoch deutlich mehr Mühe, als ihm lieb war.

Thiem setzte sich mit 6:3 3:6 und 7:6 (7/2) knapp, aber doch gegen die aktuelle Nummer 35 der Weltrangliste durch und bleibt damit im Rennen um seinen dritten Titel in dieser Saison nach Rio de Janeiro und Lyon. Im Semifinale trifft der in St. Petersburg topgesetzte Niederösterreicher nun auf die Nummer fünf Roberto Bautista Agut. Der Spanier hatte Marco Cecchinato aus Italien mit 7:6 (7/0) 6:3 besiegt. Das zweite Semifinale bestreiten Stan Wawrinka (SUI) und Kitzbühel-Sieger Martin Klizan (SVK).

„Es tut mir sehr leid, dass ich einen russischen Spieler geschlagen habe, aber ich denke, es war von Anfang bis zum Ende ein tolles Match“, meinte Thiem noch auf dem Platz. „Im ersten Satz war es einfach für mich, im zweiten leicht für ihn, und im dritten war es dann 50:50“, sagte Thiem, nachdem er das erste Duell mit Medwedew für sich entschieden hatte.

Thiem wackelt nach Traumstart

Thiem erwischte gegen den russischen Lokalmatador einen Traumstart. Der Niederösterreicher nahm Medwedew gleich dessen erstes Service zu null ab und zog in der Folge davon. Beim Stand von 4:2 gelang Thiem das zweite Break. Damit war der Satz gelaufen. Nach einer halben Stunde verwertete Österreichs Nummer eins seinen ersten Satzball zum 6:2. Medwedew hatte im ersten Satz überhaupt nur eine Breakchance vorgefunden.

Dominic Thiem
AP/Dmitry Lovetsky
Nach dem ersten Satz sah es noch nach einer klaren Angelegenheit für Thiem aus

Im zweiten Satz verpasste es Thiem, den Sack vorzeitig zuzumachen. Zwar hatte der 25-Jährige beim ersten Aufschlagspiel des Russen wieder vier Breakbälle, konnte diese aber nicht nutzen. Medwedew servierte auch in der Folge deutlich solider. Aber auch Thiem blieb bei eigenem Aufschlag vorerst souverän – allerdings nur bis zum Stand von 2:3 aus seiner Sicht. Medwedew nutzte seine zweite Chance im Spiel zum ersten und entscheidenden Break. Der Russe servierte anschließend zum Satzgewinn aus.

Besseres Ende im Tiebreak

Die Entscheidung musste im dritten Satz fallen. Lange Zeit lieferten sich die beiden Kontrahenten nun eine offene Partie. Keiner ließ bei eigenem Service etwas anbrennen. Beim Stand von 3:2 verlor Medwedew jedoch seinen Faden und ermöglichte Thiem drei Breakbälle. Den zweiten davon nutzte der Niederösterreicher. Wer allerdings von einer Vorentscheidung ausging, war auf dem Holzweg. Denn Medwedew schlug postwendend mit dem Rebreak zurück.

Nach den kurzen Schrecksekunden fanden beide Spieler ihre Konzentration beim Aufschlag wieder. Der Satz ging schließlich ins Tiebreak, auch weil Thiem beim Stand von 6:5 aus seiner Sicht bei Aufschlag Medwedew einen Matchball nicht nutzen konnte. Im Tiebreak hatte Österreichs Nummer eins aber das bessere Ende für sich. Thiem verwertete nach 2:07 Stunden seinen zweiten Matchball im Spiel zum 2:1 nach Sätzen. „Ein Tiebreak im entscheidenden Satz ist immer glücklich, also habe ich auch glücklich gewonnen“, so Thiem.