Mensur Suljovic
GEPA/Christian Walgram
Darts

Suljovic in CL weiter ungeschlagen

Die Darts-Champions-League ist eindeutig das Turnier von Mensur Suljovic. Der 46-jährige Wiener stürmte am Sonntag in Brighton mit einem 10:1-Kantersieg gegen Simon Whitlock in das Semifinale und fixierte in eindrucksvoller Manier auch den Gruppensieg.

„The Gentle“ ist bei dem mit 250.000 Pfund dotierten Einladungsturnier Titelverteidiger und nach wie vor ungeschlagen. Nach seinen fünf Siegen im Jahr 2017 hat Suljovic auch diesmal die Gruppenphase unbeschadet überstanden und damit den Rekord von Phil Taylor von acht Siegen in Folge saisonübergreifend eingestellt.

Bei der Champions League treten die Top Acht der Weltrangliste in zwei Gruppen gegeneinander an. Die Top Zwei jeder Gruppe bestreiten in Kreuzspielen die Semifinale. Der Sieger des Turniers erhält 100.000 Pfund (rund 112.000 Euro). Das Preisgeld zählt nicht zur Weltrangliste der Professional Darts Cooperation (PDC), weil es sich um ein Einladungsturnier handelt.

Anderson wartet im Halbfinale

Auf seinen Halbfinal-Gegner am Sonntagabend musste der Weltranglistensechste aus Wien lange warten, da in Gruppe A mit Turnierfavorit Michael van Gerwen (NED/1), Gary Anderson (SCO/4) und Daryl Gurney (NIR/5) noch drei Spieler um den Aufstieg kämpften. Lediglich der Engländer Dave Chisnall war bereits ausgeschieden. In einer packenden Entscheidung sicherte sich schließlich Anderson mit einem 140er-Finish und einem 10:9-Sieg gegen Van Gerwen das Duell mit Suljovic. Van Gerwen trifft im zweiten Halbfinale auf Peter Wright.

Suljovic entzaubert Whitlock

In seinem dritten Poolspiel ließ „The Gentle“ in keiner Phase einen Zweifel über den Ausgang des Duells mit „The Wizard“ aufkommen und spielte gegen Whitlock einen Schnitt von fast 100 Punkten und beeindruckte mit einer Quote von 71,4 Prozent getroffenen Doppel-Feldern. Suljovic stellte damit im „Head to Head“ mit dem Australier auf 8:6.

Am Samstag hatte Suljovic den Bewerb mit einem knappen 10:8 gegen Weltmeister Rob Cross (ENG) sowie einem spannenden 10:7 gegen den Weltranglistenzweiten Peter Wright (SCO) begonnen. Vor allem gegen den Schotten zeigte der Österreicher eine exzellente Partie.

Verhaltener Start gegen Cross

Ins Match gegen Cross startete der 46-jährige Österreicher verhalten. Gegen den Weltranglistendritten traf er erst mit seiner fünften Aufnahme ein Triple-Feld, dafür gleich dreimal die T20. Mit einem 101-Check-out setzte Suljovic dann ein erstes und das für lange Zeit einzige Highlight.

In der Folge brachten beide Spieler ihre Legs sicher durch, ohne zu glänzen. Cross gelang dann ein Break zum 3:2, das Suljovic jedoch noch vor der Pause zum 5:5 ausgleichen konnte. Der Österreicher spielte konstant die höheren Aufnahmen als Cross und hielt den Druck auf seinen Gegner hoch.

Ein Break mit einem Highfinish von 142 Punkten verpasste Suljovic in dieser Phase einmal nur knapp, aber es war ein Warnschuss für Cross. Die Entscheidung gelang dem Weltranglistensechsten aus Österreich dann im 18. Leg, als er bei Anwurf Cross mit einer weiteren 180 begann und sich diesen Vorsprung nicht mehr nehmen ließ. Am Ende lieferte Suljovic einen soliden Schnitt von 96,5 Punkten und eine Check-out-Quote von 45,5 Prozent ab.

Frühes Break gegen Wright

Gegen Wright holte Suljovic das Break zur 3:1-Führung, weil der Schotte bei 58 Punkten vor den letzten drei Pfeilen die Doppel-20 nicht traf, Suljovic hingegen seine 56 Punkte mit dem zweiten Doppel-Versuch warf. Durch einen Fehler auf die Doppel kassierte „The Gentle“ das Rebreak im elften Leg.

Den Fehler bügelte Suljovic aber umgehend wieder aus und nahm Wright den Anwurf zur 7:5-Führung ab. Während der Schotte an 80 Punkten scheiterte, gelangen dem Wiener 100 Punkte mit zwei Pfeilen (T20, D20) – und damit der Gewinn des Legs. Beim nächsten eigenen Anwurf machte er im Finish 98 Punkte mit zwei Pfeilen (T20, D19).

Wright schwächelt auf die Doppel

Wright gab aber nicht auf und fixierte mit einem Wurf ins Bullseye das neuerliche Rebreak. Danach wurde ihm seine Abschlussschwäche zum Verhängnis. Bei 41:161 Punkten aus Sicht von Wright traf der Schotte fünfmal in Folge nicht die Doppel, und Suljovic holte das vorentscheidende Leg zum 9:7. Danach zeigte er bei eigenem Anwurf keine Schwäche.

Den Sieg holte sich der Österreicher dank seiner Check-out-Quote von 43,5 Prozent. Beim Punkteschnitt waren beide ähnlich stark: Suljovic überzeugte mit 105,5, Wright 102,1. „Snakebite“ musste sich wegen seiner schlechteren Doppel-Quote (26,9 Prozent) geschlagen geben.