Tiger Woods
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Golf

Woods beendet Durststrecke

Tiger Woods hat nach mehr als fünf Jahren wieder einen Turniersieg auf der PGA-Tour gefeiert. Der 42-jährige US-Amerikaner setzte sich am Sonntag (Ortszeit) mit insgesamt 269 Schlägen durch. Während der Finalrunde musste Woods sogar kurz pausieren, als er von Emotionen übermannt wurde.

Woods reichte im East Lake Golf Club in Atlanta zum Abschluss auf dem Par-70-Kurs eine 71er-Runde, um sich den Titel bei der mit neun Millionen US-Dollar (7,65 Mio. Euro) dotierten Tour Championship zu sichern. Für den 14-fachen Major-Gewinner war es der erste Sieg seit August 2013 und sein insgesamt 80. Erfolg auf der PGA-Tour.

Tiger Woods siegt nach fünf Jahren wieder

Golfsuperstar Tiger Woods ist zurück auf dem Siegerpodest. Der US-Amerikaner gewinnt nach fünf Jahren wieder ein PGA-Turnier, nämlich die Tour Championship in Atlanta.

„Ich kann nicht glauben, dass ich es geschafft habe. Einfach nur im Wettbewerb zu stehen und in diesem Jahr wieder zu spielen ist ein wahnsinniges Comeback“, sagte Woods, der mit drei Schlägen Vorsprung in die Schlussrunde gegangen war. Am Ende setzte er sich vor seinen beiden Landsmännern Billy Horschel (271) und Dustin Johnson (273) durch. Dem Engländer Justin Rose (274) reichte ein geteilter vierter Platz, um sich den mit zehn Millionen US-Dollar (8,5 Mio. Euro) dotierten FedEx-Cup zu sichern.

Triumphzug auf den letzten Löchern

Die letzten Löcher wurden für Woods zum Triumphzug. Die Zuschauer drängten sich wie in alten Zeiten dicht an dicht, um den Superstar auf dem Weg zum Sieg zu begleiten. „Es war eine Schufterei da draußen, aber ich habe jeden Augenblick geliebt“, sagte Woods, der vor dem letzten Loch mit seinen Emotionen zu kämpfen hatte. „Ich habe mir wirklich schwergetan, nicht anzufangen zu weinen. Die Chance zu haben, dieses Turnier zu gewinnen, hat mich überwältigt.“

Tiger Woods
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Tiger Woods sorgte mit seinem Sieg in Atlanta für einen Ausnahmezustand wie in alten Zeiten

Den 79. Turniersieg auf dem amerikanischen Circuit hatte Woods im August 2013 errungen. Danach musste er sich bis zum 80. Sieg, der ihm jetzt geglückt ist, 269 Wochen oder 1.876 Tage lang gedulden. Die Zeit bis Ende 2017 war geprägt von Verletzungen und Operationen. Allein viermal musste er Eingriffe am Rücken über sich ergehen lassen. „Mein Körper war ein Wrack. Ich war ganz weit weg vom Golf. Ich konnte nicht sitzen. Ich konnte nicht gehen. Ich konnte mich nicht einmal ohne Schmerzen in Rücken und Beinen hinlegen“, sagte Woods zurückblickend.

„Ein verdammt gutes Gefühl“

Aber 2018, im Jahr des Comebacks, fand er so rasch den Wiederanschluss an die Weltspitze, wie es ihm kaum jemand zugetraut hatte. „Ich bin fünf Jahre auf 79 Siegen gesessen. Den 80. Sieg zu holen, ist ein verdammt gutes Gefühl“, sagte Woods, dem nur noch zwei Erfolge auf den Allzeitrekord an PGA-Titeln von Sam Snead fehlen.

Mit der Tour Championship ist die Saison 2017/18 in den USA zu Ende gegangen. Am letzten Turnier waren traditionsgemäß nur die besten 30 Spieler der Saisonwertung am Start. Sie sind weitgehend identisch mit den besten 30 der Welt. In diesem hochwertigen Feld zeigte Woods eine Leistung wie zu den Zeiten, in denen er die Konkurrenz Mal für Mal besiegt und 14 Grand-Slam-Turniere gewonnen hatte.