Dominic Thiem
APA/AFP/Olga Maltseva
Tennis

Thiem bereit für starkes Saisonfinish

Dominic Thiem scheint seinen fast schon traditionellen Hänger im letzten Saisondrittel heuer vermeiden zu können. Nach den US Open lief es beim Niederösterreicher in den vergangenen Jahren nie besonders. Noch nie gewann er später als Anfang August ein ATP-Turnier, nun klappte es zu Herbstbeginn in St. Petersburg mit seinem ersten Hallentitel.

Das verspricht für den Rest des Jahres 2018 einiges. Seit Thiem am 8. August beim Toronto-Auftakt dem Griechen Stefanos Tsitsipas unterlagen war, gewann er zehn seiner elf Matches. Just aus der einen hauchdünnen Niederlage im US-Open-Viertelfinale gegen den Spanier Rafael Nadal scheint der 25-Jährige aber viel mitgenommen zu haben. In den zwei Davis-Cup-Einsätzen sowie den vier Matches beim 250er-Turnier in Russland trat er meist überzeugend und souverän auf. Mit dem Erfolg in St. Petersburg ist Thiem in der ATP-Weltrangliste wie im Race auf Rang sieben zurückgekehrt. Diese Position hatte er zuletzt Anfang Juli vor dem Wimbledon-Turnier eingenommen.

Dominic Thiem
APA/AFP/Olga Maltseva
Dominic Thiem durfte erstmals in einer Halle und erstmals im September einen ATP-Titel bejubeln

„Das ist ein spezieller Tag in meinem Herzen und in meiner Karriere“, sagte Thiem nach dem glatten 6:3 6:1-Finalsieg gegen den Slowaken Martin Klizan. „Ein Titel bedeutet immer viel. Es gibt nicht viele Leute, die jedes Jahr ein Turnier gewinnen.“ Dem Lichtenwörther ist das seit 2015 nunmehr schon vier Jahre in Folge gelungen.

Erster Turniersieg im Herbst

Mit seinem Triumph in St. Petersburg verhinderte Thiem eine Premiere, denn bei einem Sieg hätte Klizan als erster Spieler seine ersten sieben ATP-Endspiele für sich entschieden. So aber feierte Thiem seinen ersten Titel im Herbst. Von seinen ersten zehn Titeln holte er vier im Februar, drei im Mai und je einen im Juni, Juli und August. Finalist war Thiem schon einmal so spät, nämlich am 25. September 2016 in Metz.

Mit den 250 Zählern für seinen insgesamt elften ATP-Titel hat Thiem seine bisher beste Punkteausbeute für die Zeit ab den US Open schon jetzt fast erreicht, obwohl es für die beiden Davis-Cup-Erfolge in Graz gegen Australien keine Zähler gab. In den vergangenen vier Wochen hat er 610 Punkte gesammelt, 2016 waren es von Flushing Meadows bis zum Jahresende 630.

Coach Günter Bresnik erklärt sich den Aufschwung in den letzten Wochen vor allem durch Verbesserungen beim Aufschlag, bei den Returns und beim Slice. „Daran haben wir vor und während der US Open intensiv gearbeitet. Dominic setzte das wirklich bravourös um“, erklärte Bresnik in der „Kronen Zeitung“.

Trainingsphase in Österreich

Anstatt auf der Jagd nach Punkten für das Erreichen des World-Tour-Finales in London zu intensiv für Turniere zu melden, legt Thiem nun eine eineinhalbwöchige Trainingsphase in Österreich ein, ehe es zum Masters-1000-Turnier in Schanghai geht.

Erneut nach einer Woche Durchschnaufen folgt der Heimauftritt in der Wiener Stadthalle und unmittelbar danach das 1000er-Event in Paris-Bercy. Bei diesen drei Turnieren gibt es maximal 2.500 Punkte zu holen, Thiem hat aus dem Vorjahr lediglich noch 345 zu verteidigen. „In den nächsten Wochen steht viel auf dem Spiel“, sagte Bresnik.

ATP-Turniersiege von Dominic Thiem

23.05.2015 Nizza (FRA/Sand)
26.07.2015 Umag (CRO/Sand)
02.08.2015 Gstaad (SUI/Sand)
14.02.2016 Buenos Aires (ARG/Sand)
27.02.2016 Acapulco (MEX/Hartplatz)
21.05.2016 Nizza (FRA/Sand)
13.06.2016 Stuttgart (GER/Rasen)
26.02.2017 Rio de Janeiro (BRA/Sand)
18.02.2018 Buenos Aires (ARG/Sand)
26.05.2018 Lyon (FRA/Sand)
23.09.2018 St. Petersburg (RUS/Hartplatz)
17.03.2019 Indian Wells (USA/Hartplatz)
28.04.2019 Barcelona (ESP/Sand)