Die Gladbacher nutzten die Münchner Verunsicherung konsequent aus. Alassane Plea (10.) mit seinem fünften Saisontor und Lars Stindl (16.) entschieden die Partie früh mit einem Doppelschlag. Kurz vor Schluss sorgte Patrick Herrmann (88.) für noch schlechtere Stimmung unter den Bayern-Fans. Niko Kovac blickt damit nach dem vierten sieglosen Pflichtspiel und der zweiten Ligapleite in Folge noch vor Ablauf seiner ersten 100 Tage als Bayern-Coach unruhigen Zeiten entgegen.
„Das ist nicht Bayern, und das ist auch zu wenig“, sagte Bayern-Goalie Manuel Neuer, der die ersten beiden Gegentore nach schlimmen Fehlern von Niklas Süle und Thiago Alcantara kassierte. Die Gladbacher nahmen die Geschenke dankend an und jubelten mit 14 Punkten über den Vorstoß auf Rang zwei hinter Tabellenführer Dortmund. „Es ist eine schöne Momentaufnahme vor der Länderspielpause“, sagte Kapitän Stindl.
Bayern ideenlos nach frühem Rückstand
Dabei begannen die Bayern entschlossen, der Ball lief gut. Aber der Anfangselan verpuffte bald. Die Gladbacher bereiteten den Gastgebern mit Pressing bald Probleme. Dem 0:1 ging ein verlorener Zweikampf von Süle an der Mittellinie voraus. Der Ball kam zu Plea, der ins lange Eck traf. Bevor sich die Bayern von dem Schreck erholt hatten, stand es 0:2. Thiago nahm einen Abstoß von Neuer zu lässig an. Stindl bestrafte den Ballverlust mit einem Flachschuss.
Die Bayern versuchten zu reagieren. Arjen Robben versprang der Ball im Strafraum (32.). Robert Lewandowski zielte aus der Drehung genau auf Goalie Yann Sommer (35.). Kovac reagierte zur Pause, nahm die wirkungslosen Robben und Thomas Müller raus. Er brachte Franck Ribery und Serge Gnabry als Flügelzange. Nach der Verletzung von Alaba, der sich nach einem Sprint an den hinteren Oberschenkel fasste (55.), musste er weiter umbauen: Joshua Kimmich musste auf die linke Abwehrseite wechseln, Leon Goretzka übernahm für ihn rechts hinten.
Bayern hatte den Ball, aber damit kaum Ideen. Gladbach verteidigte kompakt, die Münchner wollten das Anschlusstor erzwingen. James Rodriguez versuchte es spektakulär mit einem Seitfallzieher (63.). Lewandowski flog an einer Flanke von Gnabry vorbei (65.). Ins Bild passte, dass Lewandowski bei seinem Tor hauchdünn im Abseits stand (67.). Die Bayern kämpften verzweifelt, kassierten jedoch sogar noch das dritte Tor durch Herrmann und mussten nach langer Zeit wieder einmal Pfiffe der Fans in der Allianz Arena über sich ergehen lassen.
Deutsche Bundesliga, siebente Runde
Sonntag:
Leipzig – Nürnberg 6:0 (4:0)
Tore: Kampl (3.), Poulsen (7.), Sabitzer (21., 55.), Werner (32., 59.)
Rote Karte: Leibold (62./Nürnberg)
Leipzig: Sabitzer spielte durch, Ilsanker ab 46. Minute, Laimer auf Bank
Nürnberg: Margreitter spielte durch
Hoffenheim – Frankfurt 1:2 (0:1)
Tore: Nelson (82.) bzw. Rebic (40.), Jovic (46.)
Gelb-Rote Karte: Rebic (64./Frankfurt)
Hoffenheim: Posch spielte durch, Grillitsch bis 60. Minute
Freiburg – Leverkusen 0:0
Leverkusen: Dragovic spielte durch, Özcan auf der Bank
Samstag:
Bayern München – Mönchengladbach 0:3 (0:2)
Tore: Plea (10.), Stindl (16.), Herrmann (88.)
Bayern: Alaba bis 55. Minute
Dortmund – Augsburg 4:3 (0:1)
Tore: Alcacer (62., 80., 96.), Götze (84.) bzw. Finnbogason (22.), Max (71.), Gregoritsch (87.)
Augsburg: Gregoritsch und Hinteregger spielten durch, Danso auf Bank
Düsseldorf – Schalke 0:2 (0:0)
Tore: McKennie (48.), Burgstaller (53.)
Düsseldorf: Stöger auf der Bank
Schalke: Burgstaller spielte durch
Mainz – Hertha 0:0
Mainz: Mwene spielte durch, Onisiwo auf der Bank
Hertha: Lazaro spielte durch
Hannover – Stuttgart 3:1 (2:0)
Tore: Wood (30., 45.+1), Bebou (91.) bzw. Gomez (50.)
Hannover: Wimmer auf der Bank
Freitag:
Bremen – Wolfsburg 2:0 (1:0)
Tore: Klaassen (35.), Eggstein (86.)
Bremen: Kainz bis zur 75. Minute, Friedl auf der Bank
Wolfsburg: Pervan auf der Bank