Mark Janko
GEPA/Mario Buehner
Nations League

Rückkehrer Janko voller Tatendrang

Nach einem Jahr Pause ist Marc Janko wieder in den Kreis der österreichischen Nationalmannschaft zurückgekehrt – und hat sich gleich voller Tatendrang präsentiert. Seine Qualitäten könnten im Nations-League-Match am Freitag gegen Nordirland in Wien (20.45 Uhr, live in ORF eins) gefragt sein, vermutete der 35-Jährige.

Sollte die ÖFB-Elf gegen die Nordiren in der Schlussphase dringend ein Tor benötigen, wäre ein Einsatz Jankos aufgrund seiner starken Physis durchaus denkbar. „Bei diesem Gegner könnten eventuell die Feinwerkzeuge nicht unbedingt gefragt sein, sondern ein Brecheisen. Dass man vielleicht kurz vor Schluss etwas probieren will, ist legitim“, so der Lugano-Profi.

Janko zurück im ÖFB-Team

Teamchef Franco Foda hat Mark Janko in das Nationalteam zurückgeholt. In der Vergangenheit gelangen dem 35-Jährigen bereits 28 Treffer für die Mannschaft.

Bei einem möglichen Kurzeinsatz falle seine nicht allzu große Spielpraxis wenig ins Gewicht. „Ich glaube nicht, dass es eine Überlegung des Teamchefs war, dass ich voll im Rhythmus bin. Ich bin ein anderer Spielertyp als die Spieler, die jetzt im Kader sind. Man stellt eine Abwehr vor andere Probleme, wenn man jemanden mit 1,96 Metern Körpergröße und dem entsprechenden Gewicht reinwirft.“

„Diese Sachen verlernt man nicht“

Seine Stärken sieht Janko nach wie vor im gegnerischen Strafraum. „Diese Sachen verlernt man nicht. Dass da Gefahr entstehen kann, liegt auf der Hand“, sagte der 66-fache Internationale und ergänzte: „Ich habe mich nicht durch meine überragende Aufwärmarbeit in den letzten Wochen empfohlen. Aber ich habe schon unter Marcel Koller bewiesen, dass ich Partien entscheiden kann, wenn ich beim Club gar nicht spiele. Ich weiß, wo gefährliche Räume entstehen. Das verlernt man nicht, das ist für einen Stürmer wie Rad fahren.“

Marc Janko
APA/Robert Jaeger
Im Training zeigte sich Marc Janko motiviert und voll bei der Sache

Dass seine Einberufung der jüngeren österreichischen Stürmer-Riege ein schlechtes Zeugnis ausstellt, verneinte Janko. „Alle Stürmer, die zuletzt im Nationalteam gespielt haben, haben Topqualitäten. Sie zeigen das Woche für Wochen bei ihren Clubs“, sagte der Routinier.

Nach Anruf sofort Sachen gepackt

Dennoch wurde Janko nachnominiert – und das zu seiner eigenen Verwunderung. „Ich war schon etwas überrascht, als am späten Dienstagabend das Telefon geläutet hat. Ich hatte gerade meine Kleine im Arm und habe mir gedacht, der Teamchef will vielleicht etwas über die Nordiren von mir wissen“, erzählte der 35-Jährige. Franco Foda überbrachte aber die Nachricht von der Einberufung. „Ich habe mich sehr gefreut und drauf- und drangemacht, meine Sachen zu packen.“

Der Verzicht auf einen offiziellen Rücktritt vom ÖFB-Team machte sich nun bezahlt. „Genau diese Fälle waren der Grund, warum ich das offengelassen habe und nicht in meine Hände, sondern in die des Teamchefs gelegt habe. Ich habe immer gesagt, wenn Not am Mann ist, stehe ich zur Verfügung“, sagte Janko, der von einem emotionalen Wiedersehen mit den Kollegen berichtete. „Aber bei ein paar Jungen musste ich mich erst vorstellen, die haben mich mit ‚Sie‘ angesprochen. So ist das, wenn man ein bisschen älter ist.“