Olympiasensation Ledecka droht Startverbot

Olympiasensation Ester Ledecka droht nach dem Winter mit Snowboard- und Ski-Gold in Südkorea kurioserweise ein Startverbot. Hintergrund ist der Streit mit dem tschechischen Skiverband um Vermarktung und Werbung, also Geld. Der Konflikt dauert an, selbst ein Nationenwechsel wurde mittlerweile angedacht.

Ester Ledecka mit Medaillen
APA/Barbara Gindl

„Es ist nach jeder Saison dasselbe. Ich hätte wirklich gehofft, dass es nach dem vergangenen Winter besser wird“, beklagte sich Ledecka bei einem PR-Auftritt in Österreich über die seit Monaten auf ihr lastende Situation. „Ich will doch nur möglichst schnell Rennen fahren“, sagte die 23-Jährige aus Prag am Firmensitz ihres Skiausrüsters Atomic.

Ledecka ist seit Jahren ein Sportphänomen. Die Snowboard-Doppelweltmeisterin sorgte vergangenen Winter für die Sensation schlechthin, weil sie bei den Winterspielen in Pyeongchang sowohl Gold im Snowboard-Parallel-Bewerb als auch davor – völlig unerwartet vor der österreichischen Titelverteidigerin Anna Veith – im alpinen Super-G gewonnen hat.

Erfolge verschärfen Streit mit Verband

Seitdem kennt man Ledecka, die auch Volleyball und Windsurfen auf Topniveau betreibt, fast in der gesamten Sportwelt. Das hat Begehrlichkeiten geweckt, und zuletzt verschärfte sich der Streit mit dem Verband auch deshalb, weil die seit Jahren mit Privatteams durch die Saison tingelnde Sportlerin auch eigene Deals mit Sponsoren abschloss. Auch um die Verteilung der Werbeflächen auf ihren Rennanzügen wird gestritten.

„Es ist eine unangenehme Situation für mich. Ich hoffe, meine Agentur klärt und löst das“, erklärte Ledecka. „Vielleicht sollte ich einfach jemanden aus einem anderen Land heiraten“, scherzte sie zwei Monate vor dem Saisonstart. Ledecka ist aber klar: „Ohne Deal gibt es keine Rennen für mich.“