Heinz Lindner (AUT)
GEPA/Mario Kneisl
Nations League

Die Spieler in der Einzelkritik

Österreichs Fußballnationalteam hat am Freitag in der Nations League einen wichtigen 1:0-Heimsieg gegen Nordirland gefeiert. Die Partie im Happel-Stadion wurde zum Geduldsspiel, in der die ÖFB-Spieler vor allem in der ersten Hälfte Probleme hatten. Nach dem Seitenwechsel erfolgte jedoch eine Steigerung, die auch den Notenschnitt anhob.

Heinz Lindner: Gut

Der ÖFB-Goalie konnte froh sein, dass es ein lauer Herbstabend war. In der ersten Hälfte ging lediglich in der 29. Minute ein Kopfball der Nordiren über das Tor. Ansonsten war Lindner höchstens mit dem Fuß beschäftigt. Das änderte sich unmittelbar nach dem Seitenwechsel. Lindner verhinderte mit einem Reflex auf der Linie den Rückstand. Am Ende war dem Goalie dann auch noch das Glück hold, als ihm ein Ball von der Innenstange in die Hände sprang.

Stefan Lainer: Gut

Der Rechtsverteidiger war zu Beginn noch zurückhaltend, merkte aber bald, dass er defensiv kaum beschäftigt war. In den letzten Minuten taute er offensiv auf und lieferte über seine Seite gut Vorstöße. Auch nach der Pause war der Salzburger ein Aktivposten und sorgte für Druck über rechts. Ein Kopfball von ihm ging nach einem Corner knapp am Tor vorbei.

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Marko Arnautovic beim Shake-Hands zu Beginn des Spiels
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Arnautovic führte die Österreicher wie gegen Bosnien-Herzegowina als Kapitän auf das Feld
Teamchef Franco Foda
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Teamchef Franco Foda war nach mehreren verletzungsbedingten Absagen gezwungen umzustellen
Spielszene bei Österreich – Nordirland
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Peter Zulj (M.) war zwar gesund, mühte sich aber so wie seine Kollegen gegen die Gäste lange Zeit vergeblich
Spielszene bei Österreich – Nordirland
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Ein indirekter Freistoß der Österreicher im Strafraum landete zum Leidwesen der Fans nur in der Mauer
Spielszene bei Österreich – Nordirland
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Die Nordiren hielten die Österreicher wie erwartet mit viel Körpereinsatz vom eigenen Tor weg
Stangentreffer der Nordiren
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Torhüter Heinz Lindner (in Gelb) hatte, wie etwa beim Kopfball von Will Grigg an die Stange, das Glück des Tüchtigen
Jubel der Österreicher
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Arnautovic ließ nach seinem Goldtor die Kritiker wissen, wer sich als Kapitän sehr wohl den Allerwertesten aufreißt
Jubel der Österreicher
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Am Ende bejubelten Aktivposten Stefan Lainer (Nr. 20) und seine Kollegen den ersten Sieg im neuen Bewerb

Sebastian Prödl: Befriedigend

Der Watford-Legionär spielte einen staubtrockenen Innenverteidiger. Die offensiv limitierten Nordiren sorgten zunächst aber auch kaum für Gefahr im österreichischen Strafraum und brachten Prödl daher nicht in Bedrängnis. Ein Fehler von ihm ermöglichte dem Gegner eine Großchance, die Kapitän Steven Davis aber vergab (52.).

Martin Hinteregger: Gut

Hinteregger hatte wie schon in den letzten Spielen defensiv alles im Griff und stand meistens dort, wo es etwas zu erben gab. In der Spieleröffnung traute sich der Innenverteidiger auch mutige Pässe zu, die er in den meisten Fällen mit Präzision anbrachte. Nach dem Seitenwechsel spielte er auf Nummer sicher und klärte ohne viel Risiko.

Valentino Lazaro: Befriedigend

Lazaro hatte auf dem rechten Flügel einige Ballkontakte, der Output hielt sich in den ersten 45 Minuten aber in Grenzen. Die Leerläufe überwogen klar die Aktionen in Richtung nordirisches Tor. Auch nach dem Seitenwechsel war Lazaro oft anspielbar, agierte aber eine Spur zu hektisch. In der Nachspielzeit wurde er für Aleksandar Dragovic ausgetauscht.

Nations League Österreich – Nordirland am 12.10.2018
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Lazaro (l.) hatte Mühe die nötige Ruhe in sein Spiel zu bringen

Andreas Ulmer: Befriedigend

Der Salzburger agierte im 4-4-2-System als linker Verteidiger. Zu Beginn leistete er sich einen leichten Ballverlust, den die Nordiren aber nicht für einen Konter nutzen konnten. Danach ließ er sich das eine oder andere Mal vielleicht zu leicht überspielen, leistete sich aber keine grobe Unachtsamkeit. Offensiv agierte er aber schaumgebremst.

Stefan Ilsanker: Genügend

Der Leipzig-Legionär spielte im defensiven Mittelfeld und ging mit viel Aggressivität ans Werk. Spielerisch zeigte er sich diesmal aber limitiert und leistete sich Abspielfehler. Ilsanker konnte kaum seine Mitspieler in Szene setzen. Am augenscheinlichsten wurde das bei einem völlig missglückten Pass in die Tiefe auf Lazaro, der viel Platz gehabt hätte.

Peter Zulj: Befriedigend

Der Grazer hatte in der ersten Hälfte seine beste Aktion bei einem starken Wechselpass auf Lazaro. Ansonsten war auch Zulj zunächst nicht der benötigte Ideengeber gegen die defensiv agierenden Nordiren. Seine beste Aktion leitete dann das 1:0 ein. Nach einem Fehler erkämpfte er sich den Ball zurück und leistete den entscheidenden Pass auf Arnautovic.

Spielszene bei Österreich – Nordirland
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Zulj (r.) hatte im richtigen Moment das Auge für den freien Arnautovic

Marcel Sabitzer: Genügend

Der Leipzig-Legionär kam auf dem linken Flügel zum Einsatz und verzeichnete in der 14. Minute einen Weitschuss. Viel mehr kam von ihm aber nicht. Nach einem Pass von Guido Burgstaller hatte er Probleme bei der Ballannahme und verpasste damit eine Torchance. Nach der Pause scheiterte er mit einem Schuss (50.). In der 75. Minute wurde er für Alessandro Schöpf ausgewechselt.

Marko Arnautovic: Gut

Nach den Diskussionen im Vorfeld der Partie führte Arnautovic in seinem 75. Länderspiel das Team als Kapitän auf das Feld. Der England-Legionär agierte als zweite Spitze und hatte zu Beginn zwei gute Pässe hinter die gegnerische Abwehr. Über weite Strecken war Arnautovic aber isoliert und konnte seine Qualitäten nicht zur Geltung bringen. Gleich nach Wiederbeginn scheiterte er an Nordirland-Goalie Bailey Peacock-Farrell. Die Chance in der 71. Minute ließ er sich aber nicht entgehen, erzielte seinen 20. Teamtreffer und hielt danach demonstrativ die Kapitänsbinde in die Höhe.

Guido Burgstaller: Befriedigend

Der Stürmer machte viele Meter und versuchte die Nordiren aggressiv zu attackieren. Zu Torchancen kam Burgstaller in der ersten Hälfte nicht, konnte sich mit zwei, drei Aktionen aber als Vorbereiter in Szene setzen. Nach der Pause agierte er weiter als Störfaktor. In der 83. Minute wurde er für Florian Kainz ausgetauscht.

Alessandro Schöpf: zu kurz eingesetzt

Florian Kainz: zu kurz eingesetzt

Aleksandar Dragovic: zu kurz eingesetzt