Aleksandar Dragovic
ORF.at/Dominique Hammer
ÖFB

Reservist Dragovic hofft auf Turnaround

Die Situation von Aleksandar Dragovic in der österreichischen Nationalmannschaft hat sich gewandelt. War er unter Marcel Koller aus der Anfangsformation nicht wegzudenken, setzte Teamchef-Nachfolger Franco Foda zuletzt deutlich seltener auf die Dienste des Wieners. Beim Freundschaftsspiel in Dänemark (20.45 Uhr, live in ORF eins und im Livestream) hofft Dragovic auf ein Comeback in der Startelf.

Unter Foda hat sich Sebastian Prödl als Abwehrchef etabliert. Während Dragovic in sieben der zehn bisherigen Saisonpflichtspiele für Leverkusen im Einsatz war, hält der Watford-Legionär in dieser Saison erst bei einem Bewerbsmatch auf Clubebene. Dennoch bildete der Steirer auch beim 1:0 gegen Nordirland gemeinsam mit Martin Hinteregger die Innenverteidigung.

Dragovic hingegen wurde erst in der 90. Minute zur Absicherung der knappen Führung eingetauscht. „Natürlich war ich enttäuscht, das hat man auch gesehen. Aber jetzt gilt es, nach vorne zu schauen“, sagte der 67-fache Internationale (ein Tor). „Wenn ich nicht enttäuscht wäre, müsste ich die Schuhe sofort an den Nagel hängen“, betonte Dragovic.

Österreich testet gegen Dänemark

Österreichs Nationalteam wird am Dienstag in Dänemark in doch recht ungewohnter Besetzung spielen. Viele namhafte Ausfälle ermöglichen es nun einigen Reservisten, sich in Zukunft für die Startelf zu empfehlen.

Dragovic ist nicht der Meinung Fodas

Fodas Meinung, dass derzeit mit Ausnahme von Hinteregger kein aktueller ÖFB-Innenverteidiger voll im Spielrhythmus sei, konnte sich Dragovic nicht anschließen. „Ich bin im Rhythmus, voll im Saft und habe bei Leverkusen gute Leistungen gebracht.“

Zuletzt agierte Dragovic beim 0:0 gegen Freiburg im defensiven zentralen Mittelfeld, eine Position, die für ihn nicht ungewohnt war. „Ich bin gelernter Mittelfeldspieler, habe bei der Austria, bis ich 18 war, im Mittelfeld gespielt“, erzählte der Deutschland-Legionär und beteuerte, er habe sich in seiner Rolle gegen Freiburg „sehr gut“ gefühlt. Diese Flexibilität könne ihm sowohl beim Club als auch beim Team zugutekommen, vermutete Dragovic.

Stefan Lainer, Teamchef Franco Foda und Aleksandar Dragovic
ORF.at/Dominique Hammer
Aleksandar Dragovic stand zuletzt beim 0:3 gegen Brasilien in Juni in der ÖFB-Startelf

Sein Wunsch nach mehr Teameinsätzen von Beginn an dürfte zumindest am Dienstag erfüllt werden, denn im Testmatch in Herning gegen Dänemark sind einige Änderungen zu erwarten. Doch selbst wenn die ÖFB-Auswahl gegen den WM-Achtelfinalisten nicht in Topbesetzung antritt, ändert das nichts an der Zielsetzung, betonte Dragovic. „Jedes Spiel ist für uns wichtig. Wir wollen uns weiterentwickeln und immer gewinnen.“

Neben dem Ex-Austrianer könnte auch Xaver Schlager eine Chance in der Startelf erhalten. „Wenn’s passiert, dann passiert’s, dann bin ich froh. Ich habe aber keine Erwartungen, dass ich spiele“, sagte der Salzburg-Profi. Der 21-Jährige geht relativ locker an die Angelegenheit heran. „Als Junger braucht man Geduld“, meinte Schlager. „Man muss sich reinhauen, Gas geben und Leistung bringen.“

Schlager bleibt beim A-Team

Diese generelle Unbekümmertheit trug wohl das Ihre zu den starken Auftritten des Mittelfeldspielers in den vergangenen Monaten bei. „Man sollte sich nicht so viel Druck machen, sonst wird man keine Leistung bringen. Das Wichtigste ist, dass man im Spiel ruhig bleibt und gute Lösungen sucht.“

Schlager wäre noch für die ÖFB-U21-Auswahl einsatzberechtigt, die am Dienstag gegen Russland das entscheidende Match um eine EM-Play-off-Teilnahme bestreitet. Der fünffache Teamspieler hätte so wie die aus dem A-Team abkommandierten Maximilian Wöber und Konrad Laimer seinen Altersgenossen gerne geholfen und suchte deshalb das Gespräch mit Foda. „Aber er hat gesagt, dass er mich für die Dänemark-Partie braucht“, sagte der Linksfuß.