Jakob Pöltl (San Antonio Spurs)
APA/AFP/Getty Images/Sam Greenwood
NBA

Pöltl drängt in größere Rolle

Mit dem Heimspiel gegen die Minnesota Timberwolves beginnt für Jakob Pöltl in der Nacht auf Donnerstag seine dritte Saison in der National Basketball Association (NBA). Nach zwei Jahren in Toronto trägt der Wiener nun das Trikot der San Antonio Spurs. In Texas will sich Pöltl für eine größere Rolle aufdrängen.

In zwei Saisonen bei den Raptors mauserte sich Österreichs erster NBA-Legionär zu einem verlässlichen Bankspieler. Gemeinsam mit Topstar DeMar DeRozan wurde Pöltl im Sommer an den fünffachen Champion San Antonio abgegeben. In den Testspielen für die neue Saison machte der Wiener bei den Texanern bereits eine gute Figur.

Dass er bei den Spurs vorerst ebenfalls nur den Ersatzmann geben wird, ist Pöltl allerdings bewusst. „Prinzipiell ist das Potenzial da, dass ich eine größere Rolle als in Toronto spielen kann. Im Moment ist sie ähnlich, sie kann sich aber bei guten Leistungen sicher erweitern“, zeigte sich der seit Montag 23-Jährige aber zuversichtlich, dass er es in die „Starting Five“ von Trainerlegende Gregg Popovich schaffen kann.

„Eine gute Truppe“

Nach zwei Jahren in Toronto fühlt sich Pöltl in Texas jedenfalls angekommen. „Ich habe selbst gemerkt, dass ich mir im letzten Preseason-Spiel im Vergleich zum ersten schon um vieles leichter getan und mich an meine Teamkollegen gewöhnt habe“, so der Wiener. Luft nach oben gäbe es klarerweise genug: „Ich bin sicher noch nicht in Topform, aber es wird hoffentlich in den ersten Wochen und Monaten der Regular Season so weit sein.“

Spielpraxis sollte es für den 2,13 Meter großen Center genug geben. Denn die Personaldecke bei den Spurs wurde in den Testspielen gehörig ausgedünnt. Mit Dejounte Murray (Kreuzbandriss) fällt San Antonios Spielmacher für die kommende Saison aus. „Sein Ausfall ist tough und tut weh – vor allem, da derzeit auch Lonnie Walker und Devin White verletzt sind. Unsere Rotation auf der Point-Guard-Position ist sehr dünn geworden, aber wir müssen damit leben und das Beste daraus machen“, sagte Pöltl.

Jakob Pöltl (San Antonio Spurs)
AP/John Raoux
In den Vorbereitungsspielen fügte sich Pöltl bereits gut ins Team ein

Die auf vielen Positionen neu formierte Mannschaft sei jedenfalls auf einem guten Weg, so Pöltl. In den Vorbereitungsspielen sei man einem echten Mannschaftsgefüge mehrere Schritte nähergekommen. „Man hat deutlich gesehen, dass wir grundsätzlich eine gute Truppe haben, aber auch, dass es noch einiges gibt, an dem wir arbeiten müssen. Das ist zu diesem Zeitpunkt für ein Team mit vielen neuen Spielern in der Rotation ganz normal“, sagte der Wiener.

Hoffen auf perfekten Start

Die erste Bewährungsprobe heißt Minnesota, das sich im Vorjahr das achte und letzte Play-off-Ticket in der Western Conference schnappte. Bei den Timberwolves war die Vorbereitung auf die neue Saison allerdings vom Wechselwunsch von Topstar Jimmy Butler überschattet. Das Theater um den vierfachen NBA-Allstar ist Pöltl jedoch egal: „Wir werden uns vor dem Spiel nicht auf die Probleme des Gegners konzentrieren. Die Gerüchte um Butler werden an unserer Einstellung nichts ändern.“

Mit der richtigen Einstellung soll auch der perfekte Start in die Saison gelingen. „Wir werden uns taktisch gut vorbereiten, ich erwarte ein normales Auftaktspiel und auch den ersten Sieg. Ich freue mich, dass es endlich losgeht“, so der Wiener, der sich von Coach Popovich auch ein nachträgliches Geschenk erhofft: „Ich bin eigentlich schon zu alt für großartige Geburtstagswünsche, aber einen Sieg am Mittwoch und viel Spielzeit würde ich gerne nehmen“, sagte der 23-Jährige.