Otar Kiteishvili (Sturm) und James Jeggo (Austria Wien)
GEPA/Christian Ort
Bundesliga

Sturm ringt Austria Remis ab

Der Abschluss der elften Runde der tipico-Bundesliga hat keinen Sieger gebracht. Die Wiener Austria und Sturm Graz trennten sich am Sonntag in der Generali Arena mit 1:1 (0:1). Für die Gäste aus der Steiermark war es jedoch ein gewonnener Punkt. Denn eine halbe Stunde lang agierte Sturm nur zu zehnt.

Stefan Hierländer brachte Sturm mit Gelb-Rot in der 61. Minute in die Bredouille, nachdem die Austria davor die frühe Führung der Steirer durch Peter Zulj (9.) dank Kevin Friesenbichler unmittelbar nach der Pause ausgeglichen hatte. Mit einem Mann mehr waren die Wiener danach zwar dem Sieg deutlich näher, bissen sich an der Grazer Abwehr jedoch immer wieder die Zähne aus.

In der Tabelle half das Remis vor 11.265 Zuschauerinnen und Zuschauern keinem der beiden Teams weiter. Die Austria liegt mit nun 14 Punkten weiter vier Zähler hinter dem LASK auf Platz vier und muss zu allem Überdruss wohl in den nächsten Spielen auf Kapitän Alexander Grünwald verzichten. Der 29-Jährige kugelte sich laut Trainer Thomas Letsch in der Nachspielzeit die Schulter aus. Sturm rangiert drei Punkte hinter den Wienern und einen Zähler hinter dem WAC auf Rang sechs.

Perfekter Start für Sturm

Sturm, das diesmal in einem 4-1-4-1 auftrat, startete jedenfalls druckvoll. Der frühere Austrianer Philipp Hosiner initiierte nach schönem Solo die erste Grazer Topchance, die Zulj mit einem Zentimeter-Fehlschuss abschloss (7.). In der nächsten Aktion zappelte der Ball im Tor. Otar Kiteishvili nutzte den Platz nach vorne, spielte auf Philipp Huspek, und Zulj rutschte erfolgreich in dessen flache Hereingabe (9.).

Die Austria gewann in der Startviertelstunde kaum entscheidende Zweikämpfe und kam lediglich zu einer frühen Halbchance, als Friesenbichlers versuchte Kopfballvorlage auf Alexander Grünwald von Jörg Siebenhandl entschärft wurde (2.). Der Sturm-Goalie war auch in der 21. Minute nach Grünwalds wuchtigem Kopfball zur Stelle.

Kiteischwili vergibt Sitzer

Die Gäste kontrollierten – angeführt von Zulj – die Partie, die Austria deutete immerhin in Ansätzen Gefahr an. Nach sehenswertem Freistoßtrick schoss Friesenbichler volley außen ans Netz (26.). Kurz vor der Pause wehrte Siebenhandl einen Schuss von Dominik Prokop zur Ecke ab (40.).

Dazwischen verzeichneten die Veilchen gegen die hochstehenden und spielfreudigen Grazer immer wieder haarsträubende Ballverluste. Kiteischwili vergab nach einem solchen die Riesenchance auf das 2:0 gegen Pentz (43.). Der Georgier übersah dabei auch den besser postierten Huspek. Drei Minuten später zwang Lukas Grozurek mit einem Kopfball den Austria-Schlussmann zur nächsten Parade.

Spiel kippt nach Ausschluss

Statt mit einer komfortablen Mehrtoreführung ging es für den Vizemeister „nur“ mit 1:0 in die Pause – das rächte sich unmittelbar nach dem Seitenwechsel: Thomas Ebner, den Austria-Trainer Thomas Letsch anstelle von Risikofaktor Cristian Cuevas gebracht hatte, flankte in die Mitte, wo sich Friesenbichler im Kopfballduell gegen Dario Maresic durchsetzte (48.).

Sturm holt 1:1 bei Austria

Sturm Graz dominierte gegen Austria Wien in der ersten Spielhälfte, musste nach dem Ausschluss von Hierländer aber 30 Minuten mit einem Mann weniger spielen. Das Spiel endete mit 1:1.

Es entwickelte sich ein an Strafraumszenen reiches Schlagerspiel, in dem die nach einer Systemumstellung auf eine Dreiersbwehrkette agierende Austria ebenbürtig und ab der 61. Minute nach Hierländers Platzverweis in Überzahl war. Der Sturm-Kapitän hatte Friesenbichler im Laufduell mit der Hand im Gesicht getroffen.

Offensive Vehemenz zeigten die Gastgeber danach aber nicht. Austria-Kapitän Grünwald, der in der Nachspielzeit wegen seiner Schulterverletzung ausschied, versuchte es mit einem Gewaltschuss (78.) und Freistoß (80.) erfolglos. Die Topchance zum Austria-Siegestreffer vergab Florian Klein, dessen Schuss zentral auf Siebenhandl ausfiel (85.).

Stimmen zum Spiel:

Thomas Letsch (Austria-Trainer): „Über die erste Hälfte ist es schwierig, etwas Gutes zu sagen. Wir hatten null Komma null Zugriff, das war einfach schlecht. In der zweiten Hälfte haben wir das Spiel schon vor dem Ausschluss im Griff gehabt, waren im letzten Drittel aber zu kompliziert. Mit einem Punkt dazustehen ist zu wenig.“

Heiko Vogel (Sturm-Trainer): „Ich bin sehr zufrieden mit der Mannschaft, ich verneige mich vor ihr. Wir haben es in der ersten Halbzeit verabsäumt, den Sack zuzumachen. Wir haben aber auch in Unterzahl versucht, auf Sieg zu spielen. Es war ein interessantes Spiel für die Zuschauer, das spricht für beide Teams.“

Tipico-Bundesliga, 11. Runde

Sonntag:

Austria – Sturm 1:1 (0:1)

Generali Arena, 11.265, SR Schüttengruber

Tore:
0:1 Zulj (9.)
1:1 Friesenbichler (48.)

Austria: Pentz – Klein, Schoissengeyr, Igor, Cuevas (46. Ebner) – Matic, Jeggo – Ewandro (72. Monschein), Grünwald (93. Sarkaria), Prokop – Friesenbichler

Sturm: Siebenhandl – Koch, Spendlhofer, Maresic, Hierländer – Lackner – Huspek (96. Lovric), Zulj, Kiteishvili (65. Schrammel), Grozurek – Hosiner (72. Eze)

Gelb-Rote Karte: Hierländer (61./Foulspiel)

Gelbe Karten: Cuevas bzw. Koch, Spendlhofer

Die Besten: Grünwald, Matic, Ebner bzw. Zulj, Siebenhandl