Ferrari Fahrer Sebastian Vettel
AP/Darron Cummings
Formel 1

Vettel gesteht eigene Fehler ein

Die WM-Chance von Sebastian Vettel lebt auch nach dem Grand Prix der USA – bei 70 Punkten Rückstand auf Titelverteidiger Lewis Hamilton ist sie drei Rennen vor Saisonende aber schon sehr klein. Der Ferrari-Pilot sparte nach Rang vier in Austin nicht mit Kritik – auch an sich selbst.

Denn Vettel hätte das Rennen durchaus gewinnen können. Nach einer Rückversetzung in der Startaufstellung und einem Zwischenfall gleich zu Beginn des Rennens konnte er aber nur noch zusehen, wie sein Teamkollege Kimi Räikkönen zum Sieg fuhr.

„Am Ende sieht es viel schlimmer aus, als es war“, sagte der 31-jährige Deutsche, nahm dabei aber auch Ferrari bei der Kritik nicht aus. Es habe während der letzten Wochen zu lange gedauert, bis sich das Auto so wie nun in Austin wieder als stark genug für den Sieg erwiesen habe.

Viel Arbeit über den Winter

Es könnten keine guten Nachrichten sein, wenn man zu einer drei Monate alten Baureihe des Autos zurückkehren müsse, sagte Vettel und haderte mit der falschen Richtung in der Entwicklung. „Es gibt vieles, das wir uns im Winter anschauen müssen, dazu gehöre ich auch“, sagte er auch selbstkritisch. „Ich habe keine Probleme, die Fehler zuzugeben, die ich gemacht habe.“

Endgültig aufgeben will er den Kampf gegen Beinahe-Weltmeister Hamilton und Mercedes zwar noch nicht. „Geringer“ seien seine Chancen aber doch geworden, räumte er nach der wohl nur vertagten Krönung von Hamilton ein. Der Brite ging im Gegensatz zu Vettel in den USA nur wenig Risiko ein und kam wegen seiner Reifenprobleme trotz der Poleposition nur als Dritter hinter Räikkönen und Max Verstappen im Red Bull ins Ziel. Aber immer noch einen Rang vor seinem WM-Rivalen.

Immer wieder in Kollisionen verwickelt

Ob Vettels Wheelbanging mit dem Red Bull von Daniel Ricciardo samt folgendem Dreher gleich in der ersten Runde ein unnötiger Fehler war, ist Anschauungssache. Dass er nach seinem Crash mit Hamilton in Monza und dem Zwischenfall mit Verstappen in Suzuka auch in Texas mit einem Konkurrenten gleich zu Beginn kollidierte, ist aber auffallend.

 Sebastian Vettel bei einem „Dreher“
GEPA/XPB Images/Bearne
Zuletzt war Vettel immer wieder abseits der Strecke zu finden

„Es ist das dritte Mal, dass ich auf gleicher Höhe und derjenige war, der sich dreht“, sagte Vettel immerhin. Der Star der „Scuderia“ gerät angesichts seines voraussichtlich vierten titellosen Jahres immer mehr unter Druck. Sein Manöver gegen Ricciardo werteten er und die Rennkommissare als Rennunfall. Ob die Attacke so früh überhaupt nötig war, bleibt fraglich.

Grand Prix der USA in Austin

Endstand nach 56 Runden (308,405 km):
1. Kimi Räikkönen FIN Ferrari 1:34:18,643
2. Max Verstappen NED Red Bull + 1,281
3. Lewis Hamilton GBR Mercedes 2,342
4. Sebastian Vettel GER Ferrari 18,222
5. Valtteri Bottas FIN Mercedes 24,744
6. Nico Hülkenberg GER Renault 1:27,210
7. Carlos Sainz ESP Renault 1:34,994
8. Sergio Perez MEX Racing Point 1:41,080
9. Brendon Hartley NZL Toro Rosso 1 Runde
10. Marcus Ericsson SWE Sauber 1 Runde
11. Stoffel Vandoorne BEL McLaren 1 Runde
12. Pierre Gasly FRA Toro Rosso 1 Runde
13. Sergej Sirotkin RUS Williams 1 Runde
14. Lance Stroll CAN Williams 2 Runden

Disqualifiziert (Unregelmäßigkeiten bei Benzin): Esteban Ocon (FRA/Racing Point), Kevin Magnussen (DEN/Haas)

Out: Fernando Alonso (ESP/McLaren), Romain Grosjean (FRA/Haas), Daniel Ricciardo (AUS/Red Bull), Charles Leclerc (MON/Sauber)

Schnellste Runde: Hamilton 1:37,392 (40.)