Denn Vettel hätte das Rennen durchaus gewinnen können. Nach einer Rückversetzung in der Startaufstellung und einem Zwischenfall gleich zu Beginn des Rennens konnte er aber nur noch zusehen, wie sein Teamkollege Kimi Räikkönen zum Sieg fuhr.
„Am Ende sieht es viel schlimmer aus, als es war“, sagte der 31-jährige Deutsche, nahm dabei aber auch Ferrari bei der Kritik nicht aus. Es habe während der letzten Wochen zu lange gedauert, bis sich das Auto so wie nun in Austin wieder als stark genug für den Sieg erwiesen habe.
Viel Arbeit über den Winter
Es könnten keine guten Nachrichten sein, wenn man zu einer drei Monate alten Baureihe des Autos zurückkehren müsse, sagte Vettel und haderte mit der falschen Richtung in der Entwicklung. „Es gibt vieles, das wir uns im Winter anschauen müssen, dazu gehöre ich auch“, sagte er auch selbstkritisch. „Ich habe keine Probleme, die Fehler zuzugeben, die ich gemacht habe.“
Endgültig aufgeben will er den Kampf gegen Beinahe-Weltmeister Hamilton und Mercedes zwar noch nicht. „Geringer“ seien seine Chancen aber doch geworden, räumte er nach der wohl nur vertagten Krönung von Hamilton ein. Der Brite ging im Gegensatz zu Vettel in den USA nur wenig Risiko ein und kam wegen seiner Reifenprobleme trotz der Poleposition nur als Dritter hinter Räikkönen und Max Verstappen im Red Bull ins Ziel. Aber immer noch einen Rang vor seinem WM-Rivalen.
Immer wieder in Kollisionen verwickelt
Ob Vettels Wheelbanging mit dem Red Bull von Daniel Ricciardo samt folgendem Dreher gleich in der ersten Runde ein unnötiger Fehler war, ist Anschauungssache. Dass er nach seinem Crash mit Hamilton in Monza und dem Zwischenfall mit Verstappen in Suzuka auch in Texas mit einem Konkurrenten gleich zu Beginn kollidierte, ist aber auffallend.
„Es ist das dritte Mal, dass ich auf gleicher Höhe und derjenige war, der sich dreht“, sagte Vettel immerhin. Der Star der „Scuderia“ gerät angesichts seines voraussichtlich vierten titellosen Jahres immer mehr unter Druck. Sein Manöver gegen Ricciardo werteten er und die Rennkommissare als Rennunfall. Ob die Attacke so früh überhaupt nötig war, bleibt fraglich.