Karl Heinz Rummenigge und Uli Hoeness
AP/Michael Sohn
Fußball

Breitner kritisiert Auftritt der Bayern-Bosse

Bayern-Legende Paul Breitner hat den verbalen Rundumschlag von Präsident Uli Hoeneß und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge gegen den Umgang von Teilen der Presse mit dem Club und Spielern scharf kritisiert. „Ich muss Respekt vorleben, Achtung vor den Menschen vorleben, Höflichkeit und Fairness vorleben, dann kommt auch eine zurück“, sagte der 67-Jährige.

„Ich bin nach wie vor deprimiert, weil ich mir nie vorstellen konnte in 48 Jahren, die ich mit oder am Rande des FC Bayern lebe, dass sich dieser Verein diese Blöße gibt, dass er diese Schwäche zeigt“, sagte Breitner am Sonntagabend in der Sendung „Blickpunkt Sport“ im Bayerischen Rundfunk. Mit dem Auftritt sei eine über Jahre geleistete Arbeit kaputtgemacht worden, den deutschen Rekordmeister „aus dieser Arroganz-Atmosphäre, aus diesem Image, das der FC Bayern landauf landab hatte“, zu befördern.

Rummenigge von Medienecho nicht überrascht

Rummenigge und Hoeneß verfolgten mit ihrem zwiespältig aufgenommenen Auftritt ursprünglich einen Plan. „Sinn und Ziel der ganzen Geschichte war, der Mannschaft und dem Trainer zu zeigen, dass wir bereit sind, sie nach außen zu schützen“, sagte Rummenigge am Montag vor dem Abflug zum Champions-League-Spiel nach Athen. Das sei ein „wichtiges Zeichen für die Spieler“ gewesen.

Rummenigge ging davon aus, dass die Pressekonferenz mit ihren teils widersprüchlichen Aussagen ein großes Thema werden würde. „Dass es darauf ein Medienecho gab in der Größenordnung, war klar“, sagte der 63-Jährige. „Wir haben die Medien kritisiert. Dass die Medien zurückkritisieren, war zu erwarten. Ich glaube, dabei sollten wir es belassen.“

Rummenigge selbst hatte am Freitag einen würdevolleren Umgang mit Spielern gefordert und von einer hämischen und polemischen Berichterstattung über den FC Bayern gesprochen. Hoeneß sagte jedoch nur Minuten danach, dass Juan Bernat im Sommer verkauft wurde, nachdem er in einem Spiel in Sevilla „einen Scheißdreck“ gespielt habe. „Der Uli weiß, dass er zumindest mit dem einen Wort nicht sehr glücklich gelegen ist“, sagte Rummenigge dazu.