Cristiano Ronaldo (Juventus) während eines Trainings
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Champions League

Ronaldo trifft auf Ex-Club ManUnited

Cristiano Ronaldo ist bereit für seine Rückkehr an eine alte Wirkungsstätte. Mit Juventus Turin gastiert der Portugiese am Dienstag in der Champions League im Old Trafford. Bei Manchester United startete der 33-Jährige seine Weltkarriere. Der dritte Sieg am dritten Spieltag würde für Juventus die Tür zum Achtelfinale in Gruppe H weit aufstoßen.

Bayern München gastiert in Gruppe E mit David Alaba bei AEK Athen. Deutschlands nach einer Durststrecke am Wochenende wieder siegreicher Meister peilt den zweiten Erfolg im dritten Spiel an. Selbiges gilt für Manchester City in Gruppe F bei Schachtar Donezk. Der Titelverteidiger will hingegen einen weiteren Rückschlag tunlichst vermeiden: Real Madrid hat mit Viktoria Pilsen einen Gegner zu Gast, gegen den kein weiterer Ausrutscher erfolgen sollte.

Mourinho erwartet motivierten Ronaldo

Juventus-Coach Massimiliano Allegri kann gegen United wieder auf Ronaldo zurückgreifen. Nachdem der Superstar beim 3:0 gegen die Young Boys Bern gesperrt war, steht einem Comeback nichts im Weg. Als der Portugiese zuletzt im März 2013 in einem Pflichtspiel im Old Trafford zu Gast war, schaffte er mit Real den Aufstieg ins Viertelfinale. Damals war Jose Mourinho sein Coach bei den Madrilenen. Nun steht sein Landsmann beim Gegner an der Seitenlinie.

Der als 18-Jähriger nach Manchester gewechselte Ronaldo erzielte für die „Red Devils“ 118 Tore, gewann mit dem Club dreimal die Premier League und einmal die Champions League. Vor fünf Jahren wurde er bei seiner Rückkehr bejubelt. „Es war unglaublich. Ich habe keine Worte dafür, wie sich das anfühlt. Die Fans haben dafür gesorgt, dass ich schüchtern werde“, sagte Ronaldo über das Spiel, in dem Real am Ende mit 1:2 als Verlierer vom Platz ging.

Junger Fan von Manchester United hält ein Transparent für Cristiano Ronaldo (Madrid) in die Höhe
GEPA/Cordon Press/Francesca Ceciarini
Im Jahr 2013 hatten die United-Fans einen klaren Wunsch an Cristiano Ronaldo

Mourinho, dem ein nicht immer spannungsfreies Verhältnis zu seinem Landsmann nachgesagt wird, erwartet einen motivierten Ronaldo. „Ich denke, ihm gefällt es, hierher zurückzukommen. Natürlich wird er versuchen seine Arbeit zu erledigen. Er ist einer der besten Spieler aller Zeiten, niemand kann etwas anderes sagen“, sagte der United-Coach, dessen Elf (vier Punkte) bei einer Niederlage der Rückfall auf Rang drei hinter Valencia droht. Die Spanier (ein Punkt) gastieren bei den noch punktelosen Young Boys mit Thorsten Schick.

Leise Misstöne bei Juventus

Während Manchester im Fall einer Niederlage ein mühsamer Weg in die K.-o.-Phase droht, ist Juventus mit zwei Siegen programmgemäß gestartet. Juventus reiste allerdings mit leisen Misstönen auf die Insel. Trainer Allegri war nach dem 1:1 am neunten Spieltag der Serie A gegen Genoa schlecht auf die Mannschaft zu sprechen.

„Mit dem Kopf in Manchester“, sei sie nach der durch Ronaldo erzielten Führung bereits gewesen, kritisierte Allegri nach dem ersten Punkteverlust des Serienmeisters in der laufenden Saison. „Das war eine Lehrstunde für uns, ein Weckruf, dass einem nichts geschenkt wird.“ In England erwarte er ein Spiel zweier Teams, „die beide gewinnen wollen“, sagte Allegri.

Coach Lopetegui braucht Sieg mit Real

Gewinnen muss auch Real gegen Viktoria Pilsen. Vier Niederlagen in den letzten fünf Pflichtspielen bei nur einem erzielten Tor: „Real ist eine Ruine“, titelte die spanische Sportzeitung „Marca“ nach dem 1:2 gegen Levante am Samstag. Trainer Julen Lopetegui ist keine fünf Monate nach seiner Verpflichtung angezählt. Dass Spaniens Ex-Teamchef noch auf der Bank sitzt, ist laut Medien dem dichten Kalender und mangelnden Alternativen geschuldet.

Lopetegui muss sich mit mehreren Problemen herumschlagen. Das sind zum einen nach vielen WM-Einsätzen formschwache Akteure wie Luka Modric und Raphael Varane, zum anderen der noch nicht ersetzte Abgang von Ronaldo im Sommer. Die Kritik der Anhänger richtet sich in erster Linie auch gegen Präsident Florentino Perez.

Die Spieler stärkten Lopetegui den Rücken. „Es ist niemals gut, Trainer zu wechseln. Julen hat die Unterstützung der gesamten Kabine“, sagte Kapitän Sergio Ramos. Gegen Pilsen sind drei Zähler Pflicht, liegt Real doch hinter ZSKA Moskau und AS Roma derzeit nur auf Platz drei.