Manuel Feller (AUT)
GEPA/Andreas Pranter
Ski alpin

Fellers Sehnsucht nach der Premiere

WM-Silber im Slalom und eine olympische Silberne mit der Mannschaft hat Manuel Feller bereits zu Hause hängen, einzig ein Weltcup-Sieg steht beim 26-Jährigen noch nicht in der Bilanz. Das soll sich heuer ändern.

Einem Sieg am nächsten kam Feller heuer im Jänner im Riesentorlauf von Garmisch-Partenkirchen. Sein zweiter Platz auf der WM-Piste von 2011 ist bis dato auch der einzige Stockerlplatz des Tirolers. Das Ziel für den kommenden Winter, mit dem Höhepunkt WM in Aare, erklärt sich daher von selbst: weitere Podestbesuche und endlich der erste Sieg.

Laut Beobachtern präsentierte sich Feller in der Vorbereitung bereits in guter Form, wie gut diese wirklich ist, wird sich am Sonntag beim traditionellen Saisonauftakt auf dem Rettenbachferner zeigen. Der Gelobte übte sich vor dem ersten Rennen jedoch in Bescheidenheit. „Da will wohl wer Druck abschieben“, sagte Feller, gab aber zu, dass speziell beim Trainingslager in Neuseeland ein Riesenschritt nach vorn gelungen sei.

Mehr Konstanz im Riesentorlauf

Ein großer Schritt ist auch notwendig, um Dominater Marcel Hirscher den Kampf anzusagen. „Wir haben sehr gute Arbeit geleistet. Ich habe nun einen Servicemann für mich allein, da kann man noch intensiver und professioneller am Material arbeiten“, sagte Feller über Richard Weißenbacher, der Eva-Maria Brem betreute, als jene 2015/16 die kleine Kugel im Riesentorlauf gewann. „Er ist ein richtiger Buckler, bringt sehr viel Know-how mit. Gemeinsam mit meinem Gefühl haben wir sehr viel weitergebracht“, so Feller.

Im Hinblick auf das erste Rennen war das Augenmerk mehr auf Riesentorlauf als Slalom gelegt. Der erste Saisonslalom in Levi findet drei Wochen nach Sölden statt. In jener Disziplin, in der er sich 2017 bei der WM in St. Moritz „versilberte“, hatte Feller vergangenen Winter allerdings eine mehr als fünfzigprozentige Ausfallsquote. Bei den Rennen, die er beendete, landete er aber immer in den Top Acht.

Im Riesentorlauf fuhr der Tiroler hingegen konstant und ohne Ausfall unter die besten zehn. Am Saisonende 2017/18 bedeutete das Platz 17 in der Slalom-Wertung und vier im Riesentorlauf. „Im Riesentorlauf hast du einfach um die paar Millisekunden mehr Zeit. Und du hast weniger Tore, wo du einen Blödsinn machen kannst“, sagte Feller über seine unterschiedliche Konstanz in den technischen Disziplinen.

Manuel Feller (AUT)
GEPA/Andreas Pranter
In der Vorbereitung stand bei Feller zuletzt der Riesentorlauf klar im Vordergrund

Hoffen auf Neuschnee

Der 26-Jährige bekam auch seine Rückenprobleme besser in den Griff. „Im Sommer geht es seit fünf Jahren jedes Jahr ein Treppchen nach oben, was das Körperliche betrifft. Und so macht das Skitraining mehr Spaß, da kann man natürlich mehr weiterbringen.“ Beschäftigen werde ihn das Thema aber immer. „Vor allem, wenn ich Ski fahre, muss ich meine Übungen machen. Solange ich konsequent dranbleibe und jeden Tag meine sieben Sachen mache, haben wir kein Problem. Oder besser gesagt: Es wird immer besser und besser“, so Feller.

Besser, sprich kälter soll es auch auf dem Rennhang in Sölden werden und damit Zuwachs in Form von Kunstschnee und möglicherweise auch Naturschnee geben. Die Organisatoren sind zuversichtlich, auch mit den über den Sommer gelagerten Vorräten an Schnee eine gute Piste hinzubekommen. „Wir sind gut vorbereitet. Wir werden am Start, stehen und es wird trotzdem was Gutes rausschauen“, sagte Feller. „Alter Schnee hat halt viel weniger Charakter, der gibt nichts mehr her. Aber jeder, der runterfährt, findet das Gleiche vor.“