Heiko Vogel
GEPA/Walter Luger
Fußball

Vogel muss als Sturm-Trainer gehen

Die Ära Heiko Vogel beim SK Puntigamer Sturm Graz ist seit Montag vorbei. Die Steirer zogen nach den jüngsten Misserfolgen die Reißleine und stellten den deutschen Trainer mit sofortiger Wirkung vom Dienst frei. Nur ein Sieg in 14 Bewerbsspielen ließen den Verantwortlichen laut eigener Aussage keine andere Wahl.

Das 1:1 in der tipico-Bundesliga am Samstag gegen Aufsteiger Wacker Innsbruck war der Tropfen, der das Fass aus Sicht der Sturm-Verantwortlichen zum Überlaufen brachte. Teilweise gute Leistungen stünden „nicht im Einklang mit den erreichten Resultaten“, so Sportdirektor Günter Kreissl in einer Aussendung: „Final haben wir uns aus mehreren Gründen dazu entschlossen, eine Veränderung auf der Trainerposition vorzunehmen.“

Vorerst übernehmen die ehemaligen Sturm-Spieler und Vogel-Assistenten Günther Neukirchner und Joachim Standfest das Training. Ebenso wurde der mit Vogel nach Graz gewechselte Spielanalyst Patrick Dippel vom Dienst freigestellt.

Cupsieg als Highlight

Ein Grund für die Freistellung des Deutschen sei auch der veränderte Meisterschaftsmodus. „Das neue Ligaformat, durch welches viel früher in der Saison Druck entsteht, war ebenso Teil der Analyse wie der Wunsch, aus der Situation von ‚Ultimatumspielen‘ herauszukommen“, erklärte der Manager, „Am einfachsten darzulegen ist die Entscheidungsgrundlage aber damit, dass nur ein Sieg in einer Serie von 14 Bewerbsspielen wahrscheinlich für nahezu jeden Verein ein Problem darstellt und erst Recht für die Ansprüche des SK Sturm Graz.“

Vogel war im Dezember 2017 als Nachfolger von Franco Foda, der als Teamchef zum österreichischen Nationalteam gewechselt war, präsentiert worden und nahm seine Tätigkeit im Jänner 2018 auf. In 38 Pflichtspielen unter dem 42-Jährigen hatte Sturm eine ausgeglichene Bilanz: 15 Siegen – davon aber nur einer in den jüngsten 14 Partien – stehen acht Remis und 15 Niederlagen gegenüber.

Seinen wichtigsten Erfolg auf der Bank der Grazer feierte Vogel heuer im Frühjahr mit dem Cupsieg in Klagenfurt. Auch der Vizemeistertitel hinter Red Bull Salzburg nährte die Hoffnung auf eine erfolgreiche Saison. „Ich möchte mich bei der gesamten Sturm-Familie für die vergangenen elf Monate bedanken. Die Fans haben uns in dieser Zeit in erfolgreichen und weniger erfreulichen Momenten frenetisch nach vorne gepeitscht. Der Vizemeistertitel und vor allem der Cupsieg in Klagenfurt bleibt unvergesslich“, so der Deutsche.

Fünfter Trainerwechsel

Vogels Freistellung bedeutete den bereits fünften Trainerwechsel in dieser Bundesliga-Saison. Mattersburgs Gerald Baumgartner musste im August gehen und wurde durch Klaus Schmidt ersetzt. Danach folgte Anfang Oktober Dietmar Kühbauer bei Rapid Goran Djuricin nach. Aufgrund Kühbauers Amtsantritt in Hütteldorf wurde Ranko Popovic als neuer SKN-Betreuer engagiert. Und zuletzt ersetzte die Admira vor einer Woche Ernst Baumeister durch den Deutschen Reiner Geyer.