„Ein Großteil unserer Athleten sind in den Favoritenkreis zu zählen“, sagte Eppenschwandtner. Die Zielsetzung von Karate-Austria-Generalsekretär Ewald Roth für das Großereignis, bei dem 1.251 Athleten aus 140 Nationen um 16 Titel kämpfen, ist ähnlich: „Wir wollen in Spanien eine Medaille holen.“
Ein gutes WM-Abschneiden ist auch wichtig im Hinblick auf eine Teilnahme an der Olympiapremiere 2020 in Tokio, geht es doch erstmals um volle Punkte für das Qualiranking.
Meilenstein auf dem Weg zu Olympia
„Es ist sicher das wichtigste Turnier in diesem Jahr, ein Meilenstein Richtung Olympia“, betonte Alisa Buchinger, die seit heuer in der Gewichtsklasse bis 61 Kilogramm kämpft. Welt- und Europameisterin war die Salzburgerin allerdings in der Kategorie bis 68 kg geworden. „Bei dieser WM werden die Karten neu gemischt. Ich weiß ganz genau, was ich kann und dass mit mir auch in der neuen Gewichtsklasse zu rechnen ist. Es ist einfach alles möglich“, sagte die 26-jährige Salzburgerin, die „topfit“ und „voller Selbstvertrauen“ nach Madrid reiste.
Österreichs WM-Team
Kata, Frauen: Kristin Wieninger
Teambewerb: Wieninger, Funda Celo, Verena Köfinger
Kata Männer: Patrick Valet
Kumite Frauen: Alisa Buchinger, Bettina Plank, Julia Reiter, Nina Vorderleitner, Lora Ziller
Teambewerb: Plank, Buchinger, Vorderleitner, Ziller
Kumite Männer: Niklas Hörmann, Stefan Pokorny, Luca Rettenbacher
Teambewerb: Hörmann, Pokorny, Rettenbacher, Thomas Kaserer, Thomas Reindl, Robin Rettenbacher
Neben Buchinger will auch 50-kg-Vizeeuropameisterin Bettina Plank, die vor zwei Jahren in Linz WM-Dritte wurde und aktuell die Nummer fünf der Weltrangliste ist, wieder aufs Podest. Wie Buchinger absolvierte die Vorarlbergerin im Rahmen des Abschlusstrainingscamps auf Gran Canaria eine Sondereinheit. „Wir sparrten mit Männern aus dem spanischen Team. Das steigert vor allem Tempo und Härte. Ich freue mich auf die WM“, sagte Plank, die gemeinsam mit Buchinger sowie Nina Vorderleitner und Lora Ziller auch im Kumite-Teambewerb zu beachten sein wird.
Österreichs größte Medaillenhoffnung bei den Männern ist der EM-Dritte Stefan Pokorny in der Klasse bis 67 kg. „Ich kann jeden schlagen. Alles ist möglich, und die EM-Medaille ist eine Bestätigung dafür“, erklärte der Salzburger.
Längere Kampfzeit für Frauen
In Madrid wird übrigens auch eine Neuerung offiziell abgesegnet: Die Kampfzeit wird nun auch bei den Damen von zwei auf drei Minuten erhöht. „Diese Änderung wird uns in Zukunft definitiv zugutekommen. Unsere Karateka sind generell sehr athletisch und werden daher mit Sicherheit von der längeren Kampfzeit profitieren“, betonte Roth. Auch Buchinger begrüßt die neue Regelung: „Ich freue mich schon darauf. Man sieht einfach bei den Herren, dass sich ein Kampf, der eine Minute länger geht, im Gegensatz zu jetzt noch eher drehen lässt.“