Dominic Thiem
APA/AFP/Glyn Kirk
ATP-Finals

Thiem verliert Auftaktspiel in London

Für Dominic Thiem hat es am Sonntag auch bei seinem dritten Antreten bei den ATP-Finals nicht mit einem Auftaktsieg geklappt. Der 25-jährige Niederösterreicher musste sich in der O2-Arena in London dem Südafrikaner Kevin Anderson nach einer Spielzeit von 1:48 Stunden mit 3:6 6:7 (10/12) geschlagen geben.

Der als Nummer sechs gesetzte Thiem vergab im Tiebreak zwei Satzbälle und ging am Ende im neunten Duell mit Anderson zum insgesamt siebenten Mal als Verlierer vom Platz. „Es war ein großes Saisonziel von mir, hier in London anzutreten. Ich habe wirklich gutes Tennis gezeigt und kann mit dem Sieg sehr glücklich sein“, sagte der 32-jährige Anderson, der zum ersten Mal in seiner Karriere beim Saisonfinale der besten acht Spieler mit von der Partie ist.

Am Dienstag wartet auf Thiem im Duell der Erstrundenverlierer bereits der vermeintliche Gruppenfavorit Roger Federer. Der Schweizer Superstar musste sich am Sonntagabend im zweiten Einzel der Gruppe „Lleyton Hewitt“ überraschend dem Japaner Kei Nishikori mit 6:7 (4/7) 3:6 geschlagen geben.

„Niederlage ist kein Weltuntergang“

Für Thiem, der zuvor in dieser Saison den Weltranglistensechsten beim Masters-1000-Turnier in Madrid und bei den US Open besiegte, sich diesmal aber keine einzige Breakchance erspielen konnte, wird es im Kampf um den Aufstieg ins Halbfinale schwer. Eine weitere Niederlage wird er sich wohl nicht erlauben können.

Thiem unterliegt Anderson

Österreichs Nummer eins ist am Sonntag mit einer Niederlage in die ATP-Finals in London gestartet. Der Niederösterreicher musste sich dem Südafrikaner Kevin Anderson geschlagen geben.

„Ich bin enttäuscht, dass es nichts geworden ist, aber es sind die Unterschiede da gegen wen auch immer sehr klein. Deshalb ist eine Niederlage kein Weltuntergang, weil ich noch alle Chancen habe“, so Thiem, der am Dienstag nun gegen Federer bestehen muss. Thiem ist allerdings einer der wenigen Spieler, die gegen den 20-fachen Grand-Slam-Champion aus der Schweiz eine positive Bilanz zu Buche stehen haben. Der 25-jährige Niederösterreicher führt im Head-to-Head mit 2:1. Alle drei bisherigen Partien gingen im Jahr 2016 in Szene.

Thiem im ersten Satz chancenlos

Für Thiem verlief bereits der erste Satz gegen Anderson alles andere als nach Wunsch. Der Österreicher hatte vor allem Probleme mit dem ersten Aufschlag (48 Prozent) und spielte auch sonst nicht sonderlich sicher. Anderson zeigte indes bei seinem Debüt in London keine Nervosität, agierte druckvoll von der Grundlinie (15:5 Winner), machte bei elf von elf Netzangriffen den Punkt und ließ im ersten Satz bei eigenem Service insgesamt nur vier Punkte für den Österreicher zu.

Kevin Anderson (RSA)
Reuters/Tony O’Brien
Kevin Anderson zeigte im ersten Satz eine makellose Vorstellung gegen Dominic Thiem

Das entscheidende Break schaffte der Wien-Sieger zum 3:1. Einziges Manko von Anderson im ersten Satz war die Chancenauswertung. Der Weltranglistensechste ließ beim Stand von 4:1 und 5:2 insgesamt sechs weitere Breakchancen zur Vorentscheidung aus. Bei eigenem Service verwertete der 32-Jährige nach einem Vorhandfehler von Thiem nach 41 Minuten aber schließlich seinen dritten Satzball.

Leistungssteigerung ohne Happy End

Im zweiten Satz verzeichnete Thiem eine klare Leistungssteigerung. Der 25-Jährige zeigte sich vor allem bei seinem Service konsolidiert und gewann seine ersten vier Aufschlagspiele zu null. Auch der Return klappte nun besser, womit Anderson bei eigenem Service nicht mehr unantastbar war. Beim Stand von 2:3 und 3:4 musste der Südafrikaner über Einstand gehen, eine erste Breakchance für den Österreicher ließ aber weiter auf sich warten.

Es ging ins hart umkämpfte Tiebreak. Thiem verschaffte sich mit einem Minibreak zum 2/1 den ersten Vorteil. Er sah sich danach aber insgesamt dreimal bei eigenem Aufschlag mit einem Matchball von Anderson konfrontiert. Der Österreicher hielt sich in der Partie und vergab seinerseits zwei Satzbälle. Die Vorentscheidung gelang Anderson mit einem sensationellen Vorhandwinner entlang der Linie, mit dem er sich einen Matchball bei eigenem Service erspielte. Die vierte Chance verwertete er mit seinem 13. Ass.

Auch Peya verliert im Doppel

Eine Niederlage setzte es auch für Alexander Peya im Doppel. Der Wiener musste sich mit seinem kroatischen Partner Nikola Mektic im ersten Spiel der Gruppe „Llodra/Santoro“ dem als Nummer zwei gesetzten Gespann Juan Sebastian Cabal und Robert Farah aus Kolumbien mit 3:6 4:6 geschlagen geben.

Peya ist nach einer Ellbogenverletzung am rechten Schlagarm immer noch nicht ganz schmerzfrei, für den 38-Jährigen war das Antreten beim Masters schon eine Art Sieg. „Die haben uns so gut wie keine Chancen bei ihren Aufschlägen gegeben. Sie haben sehr gut serviert.“ Positiv sei, dass der verletzte Arm wenig Probleme bereitet hatte. „Dass ist das Positive. Deshalb fühlt sich das jetzt gar nicht so extrem bitter wie eine andere Niederlage an“, so Peya.

Mektic/Peya treffen nun am Dienstag auf Raven Klaasen und Michael Venus. Der Südafrikaner und der Neuseeländer hatten sich im ersten Spiel des Turniers der britisch-brasilianischen Paarung Jamie Murray/Bruno Soares mit 7:6 (7/5) 4:6 und 5/10 im Champions-Tiebreak geschlagen geben müssen.