Takumi Minamino (Salzburg) jubelt mit seinen Mitspieler
APA/Herbert Pfarrhofer
Bundesliga

Salzburg ringt Wiener Austria nieder

Zum Abschluss der 14. Runde in der tipico-Bundesliga hat Red Bull Salzburg am Sonntag den Schlager bei der Wiener Austria mit 2:0 für sich entschieden. Der Meister erzielte seine Tore aber erst im Finish: Xaver Schlager (86.) und Takumi Minamino (94.) sorgten für den zwölften Saisonsieg. Die Austria ist hingegen bereits seit fünf Partien in der Liga sieglos.

Die Wiener liegen als Sechster je zwei Punkte vor Sturm und Rapid gerade noch über dem Strich der Meistergruppe. Der Job von Austria-Trainer Thomas Letsch ist trotz einer engagierten kämpferischen Leistung seiner Mannschaft wohl nicht sicherer geworden. Leader Salzburg hat den alten Abstand von zwölf Punkten auf Verfolger LASK wieder hergestellt.

Die Salzburger hatten im Vergleich zum 5:2 in der Europa League am Donnerstag gegen Rosenborg gleich fünf Änderungen vorgenommen. So kamen etwa Smail Prevljak und Ex-Austrianer Zlatko Junuzovic neu in die Mannschaft, dafür fehlte neben Amadou Haidara auch Minamino, der Dreifachtorschütze von Trondheim, in der Startelf.

Austria hält Salzburg zunächst vom Tor fern

Die Umstellungen wirkten sich vorerst nicht gerade positiv auf den Auftritt der „Bullen“ aus. Ihr Passspiel in der gefährlichen Zone wirkte zu unpräzise, was es den tapfer kämpfenden Austrianern erleichterte, die Salzburger vom eigenen Tor fernzuhalten.

Die erste halbwegs gefährliche Aktion ging sogar auf das Konto der Wiener: Nach einem Corner von Uros Matic kam Igor aus guter Position zum Schuss, sein Volley verfehlte das Ziel aber klar. Praktisch im Gegenzug tauchte Prevljak vor dem Austria-Tor auf – und verzog deutlich. Sein Sturmpartner Munas Dabbur hatte in der 41. Minute nach Fehler von Christian Schoissengeyr eine gute Gelegenheit, doch auch sein Schuss ging mehrere Meter am Tor vorbei.

Ramalho vergibt die Führung

In der Anfangsphase der zweiten Hälfte häuften sich vorübergehend die Strafraumszenen. Nach einer Flanke von Andreas Ulmer brachte Andre Ramalho den Ball vom Fünfer nicht im Tor unter (51.), dafür rettete der brasilianische Innenverteidiger acht Minuten später bei einem für Christoph Monschein gedachten Querpass von Maximilian Sax. Der Ex-Admiraner hatte bei dieser guten Konterchance nicht den direkten Weg zum Tor gewählt.

Späte Entscheidung für Salzburg

In der Bundesliga feierte Salzburg einen 2:0-Sieg im Schlager bei der Wiener Austria. Die Entscheidung in einer kampfbetonten Partie fiel erst in den Schlussminuten.

Eine Minute später klärte Ramalho bei einer Matic-Hereingabe wieder zur Ecke – diesmal hatte der Abwehrspieler Glück, kein Eigentor zu fabrizieren. Es folgte ein 15-minütiger Leerlauf, bis es den ersten Versuch des gesamten Spiels aufs Tor gab. Xaver Schlager hatte das Auge für Junuzovic, beim Kopfball des Ex-Internationalen aus wenigen Metern rettete Austria-Goalie Patrick Pentz per Fußabwehr. Eine noch größere Kopfballmöglichkeit ließ Schlager in der 81. Minute aus, als er den Ball völlig frei genau auf Pentz bugsierte. Sekunden später hatte der violette Schlussmann bei einem Schlager-Weitschuss Probleme.

Joker Minamino sticht

Dann aber schlug der ÖFB-Teamspieler doch noch zu. Pentz wehrte einen Schuss des eingewechselten Minamino nur kurz ab, Schlager stand goldrichtig, staubte zum 1:0 für den Serienchampion ab und bewahrte Salzburg damit vor dem ersten Ligamatch in dieser Saison ohne Torerfolg. In der 94. Minute spazierte Minamino durch die violette Abwehr und sorgte mit einem überlegten Schuss für den Endstand. Die Austria wiederum wartet schon seit fünf Ligapartien auf einen Sieg, zudem wurde nur eines der jüngsten 19 Duelle mit den „Bullen“ gewonnen.

Stimmen zum Spiel:

Thomas Letsch (Austria-Trainer): „Für uns war es wichtig, dass wir eine Reaktion nach dem letzten Spiel zeigen. Es ging darum, dass wir kompakt sind, wenig zulassen und das Zentrum dicht halten. Das ist uns gegen eine Topmannschaft über weite Strecken sehr gut gelungen. Die Kontermöglichkeiten, die wir hatten, hätten wir sicherlich sauberer ausspielen müssen, dann wären vielleicht noch klarere Chancen zustande gekommen. Ärgerlich ist, dass man es so lange schafft – die Jungs kamen schon auf dem Zahnfleisch daher – und es trotzdem nicht reicht.“

Marco Rose (Salzburg-Trainer): „Wir sind sehr glücklich über diesen späten Sieg. Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, dass sie heute versucht hat, über 90 Minuten wirklich auf diese drei Punkte zu spielen. Es war ein schwieriges Spiel für uns, Austria Wien war sehr gut eingestellt und hat es uns schwer gemacht, in die entscheidenden Räume vor das Tor zu kommen. Aber wir sind draufgeblieben. Das ist für mich ein Zeichen, dass meine Jungs einfach eine Topmentalität haben und auch körperlich in einer richtig starken Verfassung sind, weil sie hinten raus noch zulegen konnten.“

Xaver Schlager (Salzburg-Torschütze): „Einfach war es nicht. Es war ein intensives, hart geführtes, aber cooles Spiel. Es macht Spaß, mit dieser Intensität Fußball zu spielen. Wenn man dann gewinnt, ist es noch cooler. Ich denke, das Spiel war auf Messers Schneide Mitte zweite Hälfte, da hat die Austria gute Konterchancen gehabt. Wir geben aber nie auf, glauben immer an den Sieg. Eine Aktion kann ein Spiel entscheiden, da arbeiten wir drauf hin.“

Tipico-Bundesliga, 14. Runde

Sonntag:

Austria – Salzburg 0:2 (0:0)

Wien, Generali Arena, 10.500 Zuschauer, SR Schörgenhofer

Torfolge:
0:1 Schlager (86.)
0:2 Minamino (94.)

Austria: Pentz – Klein, Schoissengeyr, Igor (46./Venuto), Cuevas – Ebner, Jeggo – Sax (78./Edomwonyi), Demaku (74./Hahn), Matic – Monschein

Salzburg: Stankovic – Lainer, Ramalho, Pongracic, Ulmer – Wolf, Samassekou, Schlager, Junuzovic (87./Mwepu) – Prevljak (66./Minamino), Dabbur (89./Gulbrandsen)

Gelbe Karten: Monschein bzw. Ramalho, Junuzovic, Lainer, Minamino

Die Besten: Matic, Schoissengeyr, Sax bzw. Pongracic, Samassekou, Wolf