Dietmar Kühbauer
APA/Gert Eggenberger
Bundesliga

„Murkserei“ bei Rapid geht weiter

Rapid kommt in der ersten Saison mit neuem Ligamodus einfach nicht in Fahrt. Auch der Trainerwechsel hat bisher nicht den Umschwung herbeiführen können. Dietmar Kühbauer hält nach den ersten fünf Ligapartien bei je zwei Siegen und Niederlagen sowie einem Remis. Das verdiente 1:3 beim WAC am Sonntag war vor der Länderspielpause ein weiterer „schwerer Nackenschlag“.

Die sechste Saisonniederlage ließen die Hütteldorfer nach der 14. Runde auf Rang acht abrutschen. „Es bleibt eine Murkserei“, so Kühbauer. Die Teilnahme an der Meisterrunde wird alles andere als zum Selbstläufer, acht Spiele vor Ende des ersten Saisonteils fehlen zwei Punkte auf die ebenfalls schwächelnde, sechstplatzierte Austria. Dazwischen liegt mit Sturm Graz, das wie Rapid bei 16 Zählern hält, ein weiteres enttäuschendes Team der „Big Four“.

„Waren in allen Belangen unterlegen“

Gegen den WAC lieferten die Wiener eine ziemlich trostlose Vorstellung ab. „Es war von der 1. bis zur 90. Minute nicht das Spiel, das wir spielen wollten. Das war einfach zu wenig. Wir waren in allen Belangen unterlegen. Nicht nur weil der Gegner so super war, sondern weil er einfach frischer und agiler war und den Sieg mehr wollte“, analysierte Kühbauer.

Spätes K. o. für Rapid

Der WAC setzte sich am Sonntag gegen Rapid mit 3:1 durch. Ein umstrittener Elfmeter in der Nachspielzeit besiegelte den Sieg der Kärntner.

„Wir brauchen jetzt nicht die Köpfe in den Sand stecken. Wir müssen hart weiterarbeiten und dann werden wir es sicher schaffen“, rechnet Außenverteidiger Marvin Potzmann mit dem Einzug ins obere Play-off. Nächster Gegner am 25. November im Allianz Stadion ist der zweitplatzierte LASK – eine ganz schwierige Aufgabe. „Ich fordere von den Burschen jetzt schon, dass sie aufstehen und Farbe bekennen“, nahm Kühbauer Kapitän Stefan Schwab („Ich weiß, dass er nicht der Stefan Schwab ist, der er sein kann“) und Co. in die Pflicht.

Kein Jammern über Doppelbelastung

Die Doppelbelastung als Hauptgrund für die Niederlage ins Treffen zu führen, wäre zu einfach. Das wusste auch Kühbauer. Eine Rolle spielt sie laut dem Burgenländer aber schon. „Ich will die Mannschaft nicht in Schutz nehmen, aber es ist einfach so, durch diese Belastung, die wir in den letzten Monaten haben, dass wir, wenn wir die Partien nicht vorher entscheiden, hinten raus, wenn es um den Sieg geht, Probleme bekommen“, sagte Kühbauer.

Jammern wolle man aufgrund des Engagements in der Europa League aber keinesfalls. „Dadurch wird es nicht besser“, sagte Kühbauer. Sportdirektor Fredy Bickel war aus einem anderen Grund über den „schweren Nackenschlag, der unglaublich hineingeht“ verärgert. „Diese Niederlage müssen wir uns selber zuschreiben, ich muss das Team in die Kritik nehmen – man kann sich die Müdigkeit auch einreden. Es geht nicht, dass man so wenig dazu beiträgt, um hier Punkte zu holen“, sprach der Schweizer Klartext.

WAC jubelt über „eine Topleistung“

Der WAC sorgte erst in der Nachspielzeit durch einen Doppelpack von Michael Liendl (93./Elfmeter, 95.) für die Entscheidung. Den Penalty hätte es nicht geben dürfen, da der Zweikampf von Potzmann mit Marcel Ritzmaier außerhalb des Strafraums stattgefunden hatte. Die Rapid-Niederlage war trotz des laut Kühbauer „wunderbaren Geschenks“ des Schiedsrichters aber trotzdem völlig verdient.

Die Kärntner hätten bei besserer Chancenverwertung schon früher den Sack zumachen können, trafen auch zweimal die Stange. „Es war eine Topleistung meiner Mannschaft. Wir haben uns den absolut verdienten Sieg am Ende durch das Quäntchen Glück erarbeitet“, resümierte WAC-Trainer Christian Ilzer. Nach dem dritten Sieg in Folge verbesserten sich die Kärntner auf Rang drei. „Wir finden immer besser in die Spur. Jeder Sieg gibt uns Selbstvertrauen, und so wie es läuft, ist alles gut“, sagte der 41-Jährige.