Vincent Kriechmayr
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Ski alpin

Kriechmayr auf der Überholspur

Selbst ein Weltklasseskifahrer kann immer noch besser werden. Deshalb hat Vincent Kriechmayr im Sommer intensiv an der Skitechnik gearbeitet. Damit soll die Basis für weitere Siege gelegt werden. Bis dato hat der Oberösterreicher drei im Weltcup gefeiert: Dem Premierenerfolg am 1. Dezember 2017 im Super-G von Beaver Creek folgten zwei beim Weltcup-Finale Mitte März in Aare in Abfahrt und Super-G.

Der 27-jährige Kriechmayr arbeitete am Material, der Fitness und hofft, sich „auch vom Kopf her weiterentwickelt“ zu haben, um den nächsten Schritt zu machen. Wichtigste Komponente für ihn sei aber die Skitechnik. „Man sieht die guten Skifahrer raus. Ich schaue, dass ich einen schnellen Schwung fahre und gut am Ski stehe, dass ich in Gefahrensituationen oder auf schlechten Pisten Herr der Lage bin.“

Das sei nicht immer so gewesen. Es habe Saisonen gegeben, wo es skitechnisch gefehlt habe. „Skifahren ist doch das Wichtigste. Bevor man am Material rumfeilt, sollte man an der Skitechnik feilen. Es gehört alles dazu, um erfolgreich zu sein. Deshalb schaue ich, dass ich mich überall verbessere. Das tut eh jeder, jeder möchte sich technisch verbessern. Ich lege ein großes Augenmerk drauf. Ob es mir jedes Mal gelingt, weiß ich nicht.“

Vincent Kriechmayr (AUT)
GEPA/Daniel Goetzhaber
In der WM-Saison setzt Kriechmayr zum großen Sprung an

Training in Copper Mountain

Die derzeit laufenden Trainingswochen in Copper Mountain bezeichnet er als die wichtigsten überhaupt in der Vorbereitungsphase. Es gehe darum, den Feinschliff zu holen. Zur Verfügung stehen zeitlich lange Läufe, aber auch bei kürzeren wie beim Sommertraining in Chile könne man viel lernen. „Man muss nicht so lange Läufe trainieren, um beim Material was rauszubekommen. Wenn man mehr Fahrten macht, kann man verschiedene Sachen probieren.“

Kriechmayr hat die vergangene Saison in Topform beendet, dem Doppelsieg in Aare ließ er noch den Staatsmeistertitel in Saalbach im Super-G folgen. In den Weltcup-Wertungen musste er sich im Super-G als Zweiter nur dem Norweger Kjetil Jansrud geschlagen geben. In der Abfahrt war er als bester Österreicher Fünfter, in der Gesamtwertung als zweitbester ÖSV-Athlet Siebenter.

Blick nach vorne gerichtet

„Es ist gefährlich, wenn man immer zurückschaut auf die letzte Saison. Ich möchte mich verbessern. Der Skisport steht auch nicht, die Konkurrenz wird besser, deshalb muss ich auch den nächsten Schritt machen. Drum schaue ich nicht zurück oder mir an, wie ich letztes Jahr gefahren bin. Ich schaue, was ich besser machen kann. Vielleicht gelingt mir das, vielleicht nicht. Aber es schaut derweil ganz gut aus.“

Wenn er etwas aus der vergangenen Saison gelernt habe, dann, dass er einfach nur die Trainingsleistungen auf den Schnee bringen müsse. „Dann ist das meistens nicht so schlecht, dann passt das schon. Man braucht nicht irgendwas zusätzlich erzwingen wollen oder zu aggressiv fahren wollen.“