Bundestrainer Joachim Löw
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Fußball

Deutschland will „zurück in Erfolgsspur“

Deutschlands Nationalteam hofft, ein ziemlich enttäuschendes Fußballjahr versöhnlich beenden zu können. Die Mannschaft von Teamchef Joachim Löw hat am Donnerstag (20.45 Uhr) in Leipzig in einem Testspiel WM-Viertelfinalisten Russland zu Gast und will sich dabei Selbstvertrauen für den Nations-League-Gruppenabschluss am Montag in Gelsenkirchen gegen die Niederlande (20.45 Uhr) holen.

„Wir wissen, dass wir in diesem Jahr keinen begeisternden Fußball gespielt und schlechte Ergebnisse abgeliefert haben. Wir wollen einen gelungenen Jahresabschluss und zurück in die Erfolgsspur“, sagte Löw und gab damit die Marschroute vor. Zwei Siege wären für ihn ein „schöner“ Abschluss. „Ich glaube, das würde uns guttun.“

In der Nations League geht es für die Deutschen nur noch um den Klassenerhalt – wenn die Niederlande am Freitag in Rotterdam nicht gegen Leader und Weltmeister Frankreich gewinnen. Bei einem niederländischen Erfolg wäre der Abstieg der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in die B-Liga schon vorzeitig besiegelt. Dieser sei für den deutschen Fußball aber auch kein „Weltuntergang“, betonte Löw. „Wenn wir absteigen, dann müssen wir das hinnehmen.“

Zwei Siege sollen her

Ein deutscher Sieg gegen die Russen ist aktuell auch alles andere als eine Selbstverständlichkeit, heuer konnten von elf Länderspielen nur drei gewonnen werden. Daneben gab es gleich sechs Niederlagen – darunter das 1:2 gegen Österreich in Klagenfurt – und zwei Remis. Im jüngsten Spiel zogen die Deutschen am 16. Oktober in Frankreich nach 1:0-Führung noch mit 1:2 den Kürzeren. „Das Spiel in Frankreich hat gezeigt, dass wir Potenzial haben“, sagte Löw und hob das Positive hervor. Leistung alleine ist nun aber zu wenig, Ergebnisse müssen her.

Das wissen auch die Spieler. „Es sind zwei wichtige Spiele für uns. Wir wollen natürlich das nicht positive Jahr gut zu Ende bringen. Es ist ein klares Ziel von uns, beide Spiele zu gewinnen, und wir sind auch optimistisch, gute Leistungen bringen zu können“, sagte Kapitän Manuel Neuer. Stürmer Timo Werner kann gegen Russland in seinem Heimstadion einlaufen. „Es sind zwei schöne Spiele. Das wichtigere ist gegen Holland, aber das gegen Russland sollte uns ein bisschen Aufschwung geben für Montag“, sagte der Clubkollege der ÖFB-Spieler Marcel Sabitzer, Stefan Ilsanker und Konrad Laimer.

Bundestrainer Joachim Löw spricht mit Spielern
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Am Ende des verpatzten WM-Jahres hofft die DFB-Elf auf Erfolgserlebnisse

Reus fehlt, Löw plant mit „Turbosturm“

Nicht zur Verfügung steht in beiden Partien Schalkes Mark Uth, PSG-Offensivspieler Julian Draxler fehlt gegen Russland wegen eines Trauerfalls in der Familie, und auch Dortmund-Star muss zumindest am Donnerstag passen. Der Offensivmann ist wegen einer gegen Bayern zugezogenen Mittelfußprellung und eines geschwollenen Knöchels nicht einsatzfähig. Ein Einsatz gegen die Niederlande ist offen.

Ohne Reus, aber wie in Frankreich mit dem „Turbosturm“ um Werner, Serge Gnabry und Leroy Sane will Löw gegen Russland reüssieren. „Die drei haben es gut gemacht. Die Tendenz geht dahin, dass sie wieder beginnen“, sagte Löw vor dem Abschlusstraining. Im Tor wird Manuel Neuer stehen, zuletzt hatte ihn Löw in Testspielen geschont.